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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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seine Woge.
    Der Erfolg blieb jedoch aus. Chast wusste eigentlich schon, dass diese Magie zwar Aufsehen erregend, jedoch nur von begrenzter Wirksamkeit war - er hätte es anders anfangen müssen.
    Und nun zuckten weitere bläuliche Blitze auf und bombardierten förmlich Golbrins Schutzwall, sodass sie eingetaucht in eine Aura umherwabernden Lichtes dastanden und sich am Verlauf des Kampfes keine Änderung ergab. Chast knirschte mit den Zähnen und ballte die Fäuste - aber er konnte nicht die Oberhand gewinnen.
    Dann plötzlich spürte er etwas, ein seltsames Gefühl, das jenseits dessen lag, womit er sich augenblicklich beschäftigte und dem er eigentlich keine Aufmerksamkeit widmen konnte. Ihm schoss es durch den Kopf, dass der zweite seiner Begleiter sich durchaus in den Kampf mit hätte einbringen können. Er riskierte einen Seitenblick auf ihn und stellte fest, dass dieser offenbar etwas anderes tat - er starrte abwesend ins Leere.
    Eben wollte Chast ihm einen üblen Fluch entgegenschleudern, als dessen Kopf plötzlich herumfuhr.
    »Hoher Meister!«, keuchte er. »Beim großen Sardin ... Sie sind drin! Sie sind in Torgard! Sie haben die Herrin entführt!«
    Schlagartig ließ Chast seine Magie los und starrte seinen Gefährten an. Wie mit einem Donnerschlag krachte der Riss im Trivocum zu und die stygischen Energien vor der Barrikade lösten sich in wenigen Augenblicken auf.
    »Was sagst du da?«, keuchte Chast.
    Der Mann hob hilflos die Arme. »Eine Nachricht. Aus Torgard! Diese ... Leandra ist in Torgard!« Er schloss kurz die Augen und konzentrierte sich. »Sie haben ... die Herrin entführt und fliehen ... durch das Höhlenlabyrinth unter dem Meer!«
    Chast hob das Gesicht gen Himmel, schlug die Hände vor die Augen und schrie einen ohnmächtigen Fluch in die Morgendämmerung hinaus. »Leandra!«, brüllte er und seine Stimme überschlug sich. »Das wirst du büßen!«
    Auf dem Absatz machte er kehrt und kümmerte sich nicht um Golbrin, der noch immer damit beschäftigt war, die blitzenden Energien der Cambrier abzuwehren.
    Und zum ersten Mal seit ewigen Zeiten rannte Chast.
    Er rannte durch die leeren Gassen in Richtung des Palastes; sein verletztes Bein schmerzte, und er spürte, wie seine Lungen stachen und das Blut durch seine Schläfen pochte. Aber er rannte weiter.
    Hinter ihm geschah etwas - ein hässliches Krachen im Trivocum deutete darauf hin, dass sich ein weiterer Riss geschlossen hatte, und das mochte bedeuten, dass Golbrin getötet worden war. Und er hörte die Schritte seines letzten Begleiters hinter sich - der offenbar versuchte, zu ihm aufzuschließen, um ihm beizustehen.
    Aber das war ihm jetzt egal. Er würde Leandra finden und sie vernichten. Er war nun genug gewarnt -diesmal würde er eine Magie wirken, der sie niemals widerstehen konnte, und selbst, wenn sie seinen eigenen Tod bedeutete.

44 ♦ Marie
     
    Sie kamen voran, obwohl sich Alina sehr schwer tat. Leandra fürchtete ständig, dass die Wehen einsetzen würden, und das hätte arge Schwierigkeiten bedeutet. Sie mussten aus Torgard heraus, denn es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Chast auftauchte. Erst jetzt machte sie sich klar, wie gewaltig sein Zorn sein musste, wenn er von Alinas Entführung erfuhr. Sie dauerhaft in Sicherheit bringen zu können, ohne Chast noch einmal gegenübertreten zu müssen, war mehr als ein frommer Wunsch.
    Es mochte natürlich auch ein Glücksfall eintreten, beispielsweise der, dass Chast bei den Kämpfen einfach umkam oder von einem seiner Mitbrüder aus irgendeinem Grunde ermordet wurde. Aber darauf wollte sie sich lieber nicht verlassen. Immerhin hatte sie ein gewisses Vertrauen in Meister Fujimas Stärke, und solange sie bei ihm blieb, hatte sie zumindest eine Aussicht gegen Chast.
    Sie eilten die Gänge des Höhlenlabyrinths hinab. Xarbas trug noch immer tapfer den bewusstlosen Harnas. Thorim, der Duuma-Mann, half abwechselnd, Alina zu stützen und Hamas zu tragen. Es ging immerzu abwärts, das war natürlich ein Glück, aber dennoch: der Weg war weit, und niemand wusste, ob hier nicht vielleicht noch einige dieser furchtbaren Ghouls lauerten.
    Leandra war sehr wachsam und eilte voraus. Sie mussten jetzt auf die Fähigkeiten von Hamas verzichten, der sie durch das Labyrinth geführt hätte, aber bisher war es Leandra noch gelungen, den Weg zu finden.
    Sie kontrollierte ein helles Licht, das über ihren Köpfen schwebte und sie begleitete, und Meister Fujima hatte weiter hinten ebenfalls eines

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