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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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den anderen. »Wartet dort auf der Seite. Ich werde sehen, dass ich ihn bis hierher holen kann, dann können wir hinter uns den Durchgang einreißen. Die anderen haben da drüben die Falle aufgebaut.«
    Als Leandra nach hinten ging, bekam sie mit, dass Alina sehr elend aussah. Sie stand gebückt, schwitzte, war bleich und hielt sich den Bauch. Yo und Thorim stützten sie.
    »Geht's noch?«, fragte sie.
    Alina schüttelte den Kopf. »Nicht mehr lange. Es fängt an, wehzutun.«
    Leandra stöhnte leise. Sie deutete auf den Durchgang. »Los jetzt. Die Zeit wird knapp. Ich hole den Meister!«
    Als Antwort fuhr ein Leuchten durch die Gänge und gedämpfter Tumult wurde aus einiger Entfernung hörbar. Leandra wartete nicht mehr lange. Sie wandte sich um und eilte los.
    Nach kurzer Zeit schon kam sie am Kampfplatz an.
    Meister Fujima hielt sich hinter Felsen verborgen und beobachtete eine Gangbiegung, hinter der sich Leute zu verstecken schienen. Mitten im Gang schwebte ein gleißendes Feuer unter der Höhlendecke und tauchte die Umgebung in ein Lichterspiel aus greller Helligkeit und zahllosen, tiefschwarzen Schlagschatten.
    Leandra huschte heran und duckte sich neben ihn.
    »Blöde Sache«, flüsterte er und deutete in die verschiedenen Richtungen. »Hier gibt es überall Seitengänge und Spalten. Der Ort ist schlecht zu verteidigen. Sie können von überall kommen.«
    »Der Mauerdurchgang ist nicht weit von hier!«, gab sie leise zurück. »Die anderen sind schon durch. Wenn wir schnell zurückrennen und auch hindurch kommen, können wir den Gang verschütten. Die anderen haben die Falle aufgebaut, wie versprochen.«
    Meister Fujima nickte. »Das ist gut. Dann sollten wir am besten gleich los!«
    In dem Augenblick, da sie aufspringen wollten, erschien in der Gangbiegung plötzlich ein Ghoul. Er war sehr groß, mindestens doppelt so groß wie die anderen. Leandra und Fujima ließen sich wieder in die Deckung sinken.
    »He!«, machte Meister Fujima. »Sie können diese Biester sogar kontrollieren!«
    Da hatte das Ungeheuer sie schon ausgemacht. Sie waren noch nicht wieder ganz unten, als es in ihre Richtung losschnellte. Leandra schrie auf und ließ sich fallen.
    Aber das Wesen kam gar nicht so weit. Meister Fujima hatte sich im letzten Moment wieder aufgerichtet. Seine magische Schwarze Klinge stand schlagartig mitten im Gang und der Ghoul raste dagegen und zersplitterte in Dutzende von Teilen.
    Leandra rappelte sich hoch und sah Meister Fujima wanken.
    In seinem Hals steckte ein riesiger Knochensplitter und Blut sickerte darunter hervor.
    Sie stieß einen zweiten Schrei aus und zog Fujima hinab in die Deckung. Aus den Augenwinkeln hatte sie mitbekommen, dass weitere Ghouls in der Gangbiegung aufgetaucht waren. Und dann sah sie auch, dass an mehreren Stellen Soldaten und Duuma-Leute durch Ritzen und über Felsen hinweg zu ihr peilten - aus den Seitengängen und Spalten, von denen Meister Fujima gesprochen hatte.
    Heftig atmend und mit pochendem Herzen saß sie rücklings in der Deckung, neben ihr Meister Fujima, röchelnd und hustend, der versuchte, sich den Knochensplitter aus dem Hals zu ziehen. Ein Anflug von Panik überkam sie.
    Sie schlug dem Meister die Hand fort und zischte ihm eindringlich zu, er solle warten, sie werde ihm helfen, aber wolle erst einmal die Angreifer loswerden. Meister Fujima ließ die Hand sinken. Er keuchte heftig und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Luft.
    Sie entschloss sich, ein hohes Risiko einzugehen.
    Es handelte sich um eine Magie, die sie bisher nie zu wirken gewagt hatte. Vor langer Zeit einmal hatte die Altmeisterin Caori ihr eine Magie geliefert, die sie über die Maßen beeindruckt hatte. Leandra hatte sie ungläubig bestaunt und wissen wollen, wie sie funktionierte, aber Caori hatte sie vertröstet, auf sehr viel später. Vielleicht, hatte sie gesagt, vielleicht würde sie es ihr einmal verraten.
    Leandra hatte Caori nie wieder getroffen, aber diese Magie hatte sie niemals mehr vergessen. Später, durch Munuels Büchlein, war sie ihr auf die Spur gekommen, hatte aber mit Schrecken festgestellt, dass sie einer achten Iterationsstufe bedurfte. Sie hatte sich das Wissen angeeignet, aber niemals gewagt, sie zu wirken. Die achte Stufe lag, nach allem, was sie wusste, jenseits ihrer Fähigkeiten, sah man einmal von dem Kampf mit Usbalor ab. Aber damals war ihr alles egal gewesen, sie hätte in Kauf genommen zu sterben; es war der Augenblick, da Hellami tödlich getroffen worden

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