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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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wieder in ihn verlieben.«
    Leandra ließ einen spöttischen Laut hören. »Ist das der Grund, warum du mir nichts von ihm erzählen wolltest?«
    Hellami sagte eine Weile nichts. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein. Ich wollte deine Erinnerung an ihn nicht zerstören. Ich kenne dich. Du hast eine feurige Seele.«
    Leandra seufzte und sank dann in sich zusammen. Sie schüttelte den Kopf. »Und du hast wirklich nichts mit ihm gehabt? Ich meine, bis auf diese ... Küsse?«
    Hellami grinste und hob abwehrend die Hand. »Nein. Ich schwöre es.«
    Leandra seufzte und ließ die Schultern hängen. »Ich habe ihn schlecht behandelt. Eigentlich habe ich ihn gar nicht verdient. Du warst vermutlich zehnmal so nett zu ihm wie ich.«
    Hellami lachte auf. »Du hättest seine Augen sehen sollen. Seit er die Sache mit dieser ›Prinzessin‹ erwähnt hatte, wusste ich, dass es da eine andere gab. Eine, die er wirklich liebte. Ich war bloß ein Ersatz.«
    Leandra winkte ab. »Ach, das sagst du nur so!«
    »Nein!«, widersprach Hellami heftig. »Außerdem ist etwas ganz anderes von Bedeutung!«
    »So? Was denn?«
    »Nun, ich frage mich, wo er jetzt ist. Ich frage mich, warum er mir einen falschen Namen nannte und dann wieder verschwand. Er hätte doch sagen können, dass er Victor ist, dass er dich kennt und dass es dir schlecht geht. Ich verstehe das Ganze irgendwie nicht.«
    Plötzliche Zweifel kamen in Leandra auf. »Und wenn er gar nicht Victor war?«
    Hellami hob abermals die Schultern. »Deswegen habe ich ja so lange darüber nachgedacht. Aber diese Sache mit der Todeszelle ... und der Prinzessin ...« »Hm. Das könnte Zufall sein.«
    »Jaa ... aber das glaube ich nicht. Er trug irgendein Geheimnis mit sich herum. Das spürte ich. Und dann schließlich verschwand er - spurlos, von einem Tag auf den anderen. Ohne sich zu verabschieden. Das wundert mich. Er hätte mich ohne Probleme ins Bett kriegen können. Da verschwinden Männer nicht so einfach, verstehst du?«
    »Soso«, sagte Leandra vieldeutig. »Mach mir keinen Vorwurf daraus! Damals hatte ich nicht die leiseste Ahnung, wer er war.«
    Leandra seufzte noch einmal. »Und was sollen wir nun tun?«
    »Das weiß ich auch nicht. Eigentlich wäre es nicht schlecht, wenn wir ihn bei uns hätten. Ich meine, jetzt, wo wir nach Savalgor gehen. Aber wo sollen wir ihn suchen?«
    »Denkst du, er ist vielleicht schon dort? Um etwas gegen Chast zu unternehmen?«
    »Na ja - dann müsste er bereits vor einem halben Jahr gewusst haben, dass Chast noch lebt. Ich weiß nicht recht ... Aber nehmen wir mal an, er ist wirklich dort. Hast du eine Ahnung, wo er sich in der Stadt aufhalten könnte?«
    »Nicht die geringste. Er hat nie davon gesprochen, dass er dort jemanden kennt.«
    Für eine Weile saßen sie schweigend da, in Gedanken versunken. Leandra wie auch Hellami überlegten, wie sie ihren kleinen Trupp um die Person von Victor verstärken könnten. Aber für den Moment gab es in dieser Sache mehr Fragen als Antworten.
    Leandra stemmte sich schließlich in die Höhe. »Wir sollten jetzt aufbrechen«, sagte sie. »Es ist schon hell und Usbalor wird sicher nicht so schnell aufgeben.«
    Hellami nickte und erhob sich. Sie stopfte ihre und Leandras Sachen in die Rucksäcke. Dabei stieß sie auf das kleine Bündel, das Leandra aus Marthis' Schmiede mitgenommen hatte. »Was ist das hier eigentlich?«, wollte sie wissen.
    Leandra sah es kurz an. »Ach ja, das hatte ich ganz vergessen«, sagte sie und nahm es Hellami aus der Hand. »Ich sollte es endlich mal anziehen.« »Anziehen?«
    Leandra lächelte leicht. »Ja. Du hast mir damals doch das ganze Geld von Guldor gegeben, erinnerst du dich? Du sagtest, ich solle mir dafür eine Festung zum Anziehen kaufen. Das hier ist sie!«
    Leandra öffnete das Bündel und ließ es ausrollen. Hellami zog die Augenbrauen hoch, als sie sah, dass es sich um ein Kettenhemd handelte. Allerdings um ein sehr ungewöhnliches. Es schien außerordentlich dünn zu sein, obgleich es aus unzähligen winzigen Gliedern bestand, und schimmerte geheimnisvoll in der Morgensonne.
    »He!«, sagte sie, und befühlte es neugierig. »Ist das etwa dieses magische Ding, mit dem du dich aus Chasts Käfig befreit hast?«
    Leandra nickte. »Ja. Ich habe es von Hilda, einer Waffenhändlerin aus Tharul. Ein sündhaft teures Ding. Aber sie hat es mir halb geschenkt.«
    Hellami nahm es und hielt es in die Höhe. »Das soll eine Festung sein? Das ist ja nur ein Teil - sieht eher aus wie ein

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