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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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selbst mal mit ihm sprechen?«
    Der Glatzkopf schüttelte den Kopf. »Ich würde nicht dazu raten, Meister - obwohl es natürlich Eure Entscheidung ist. Er ist ein ängstlicher Bursche. Ich hatte schon Sorge, dass er mir davonläuft. Mit Geld kann man ihn halten - aber es könnte sein, dass er die Nerven verliert, wenn ihm die Sache zu groß wird.«
    Ötzli nickte. »Gut, ich vertraue dir. Aber versuche herauszufinden, wo dieses Hammagor liegt! Und ob Rasnor den Pakt tatsächlich bald haben wird.«
    »Ich befürchte«, erwiderte der Glatzkopf, »dass Rasnor irgendetwas merken könnte, wenn Polmar ihn zu sehr drängt. Eigentlich genügt es ja zu wissen, wann Rasnor nach Savalgor zurückkehrt. Dann können wir ihn abfangen.«
    »Ja. Allerdings müssen wir zusehen, dass er den Pakt bald bekommt und dass er früh genug wieder hier ist. Sonst ist alle Mühe vergebens. Bist du sicher, dass Rasnor nicht mit Geld zu überzeugen ist?«
    Der Glatzkopf hob die Schultern. »Nach allem, was ich über ihn erfahren habe, sind Machtgier und Hass seine Triebfeder. Da er ja leider von Chasts Tod erfahren hat, ehe wir eingreifen konnten, wird er seine Chance erkannt haben. Ich bezweifle, dass er für Geld diesen Pakt hergeben würde. Ich würde es auch nicht, wenn ich solche Beweggründe hätte wie er.«
    Ötzli rümpfte die Nase und musterte sein Gegenüber. Wenigstens war der Kerl offen. Was jedoch das Problem nicht erleichterte.
    Er stemmte die Arme in die Hüften und sah sich um. Es war ein seltsamer Ort, an dem sie sich hier trafen, eine alte, verlassene Seilerei an nördlichen Rand des Hafenviertels, ein riesiger Raum voller staubiger, verrotteter Werkbänke und Regale, mit Spinnweben und Mäusedreck in Massen. Obwohl in Savalgor der Wohnraum knapp war, hatte sich niemand diesen Ort zu eigen gemacht. Der Glatzkopf hatte ihm erklärt, dass die Leute glaubten, hier spuke es. Es gab eine uralte Schreckensgeschichte von einem Seiler, der irgendeinem namenlosen Kult angehört und sich mitsamt seiner Familie und noch etlichen anderen in einem gemeinsamen Akt hier erhängt hatte. Der Mönch sah zu den vielen Querbalken der Holzdecke auf und stellte sich zwei Dutzend Leiber vor, die von der Decke baumelten. Es schien ihm sehr fraglich, ob diese Geschichte der Wahrheit entsprach; vermutlich hatte es sich nur um eine einzelne Person gehandelt - den Seiler selbst -, und der Rest der Leute war im Laufe der Jahre hinzugedichtet worden. Tatsache hingegen war, dass man von hier aus bequem über eine Leiter in einem alten Brunnen in die Katakomben gelangen konnte und dass es in diesem Haus sieben Ausgänge gab, einige davon in den oberen Stockwerken. Ein idealer Ort also, um sich zu treffen und ungesehen wieder zu verschwinden.
    Ötzli nickte dem Glatzkopf zu. »Ich habe eine neue Aufgabe für dich. Das ist der Grund, warum ich dich treffen wollte.«
    »Jederzeit. Um was handelt es sich?«
    »Ich suche jemanden«, sagte Ötzli. »Eine Person, die vor kurzem aus den Kerkern des Palastes entflohen ist.«
    »Aus den Kerkern des Palastes?« Der Alte gab sich erstaunt. »Geht das überhaupt? Ich dachte, von dort gäbe es kein Entkommen!«
    Ötzli schüttelte den Kopf. »Gibt es auch nicht. Aber diese Person ist etwas ganz Besonderes. Ihr gelingt immerzu das Unmögliche. Das, was niemand anderer schafft.«
    »Eine Frau?« Der Glatzkopf dachte kurz nach. »Also... dann kann es sich eigentlich nur um eine handeln. Aber... sie war eingesperrt? Ich wüsste nicht, dass jemand Grund hätte, das zu tun.«
    »Sprechen wir von der gleichen Frau?«
    Der Alte kratzte sich am Kinn. »Nun, ich denke, Ihr meint diese Adeptin. Leandra, nicht wahr? Die, die Chast umgebracht hat. Ich dachte, sie ist eine Heldin. Was hat sie im Kerker verloren?«
    Ötzli nickte befriedigt. Alles schien der Alte auch nicht zu wissen.
    »Sie hat ein Ratsmitglied getötet. Sie und ihre Freunde. Deswegen wurde sie eingekerkert - allerdings nur, weil bislang noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist, dass Chast tatsächlich ein Verbrecher war.«
    Der Alte zeigte sich verwirrt. »Chast... ich verstehe nicht... Ihr meint, Chast war ein Ratsmitglied?«
    Ötzli nickte. Er fragte sich, ob er schon wieder im Begriff war, zu viel preiszugeben. Es mochte sein, dass die Adeptin auch für den Alten so etwas wie eine Heldin war.
    »Was hältst du von dem Mädchen?«
    »Mädchen? Ihr meint diese Leandra? Nun... ich weiß nicht, ich hab sie nie gesehen. Haha.« Es war das erste Mal, dass er heute sein

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