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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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mussten ja auch den Schutt irgendwie beiseite räumen. Leandra hoffte, sie würden ein paar Minuten Zeit bekommen, um wieder zu Kräften zu kommen.
    Sie wand sich unter dem Primas hervor, der leise ächzte und halb besinnungslos zu sein schien. Ermattet ließ sie sich neben ihm niedersinken und schloss die Augen.
    Ihre innere Unruhe und die Geräusche, die die Drakken machten, trieben Leandra und den Primas schon bald darauf weiter. Die Drakken schienen zu versuchen, den verschütteten Tunnel mit ihren Waffen direkt an der Stelle zu durchstoßen, wo die Trümmer am dichtesten lagen. Vielleicht ahnten sie nicht, dass der Tunnel auf ganzer Länge eingestürzt war. Sie würden es erst wissen, wenn sie ganz hindurch waren. Und das konnte zum Glück etwas dauern.
    Während sie das Zischen, Wummern und Poltern auf der anderen Seite vernahm, stemmte sich Leandra hoch. Der Primas saß offenbar schon wieder aufrecht und flüsterte ihren Namen.
    »Ich bin hier«, stöhnte sie leise. »Und ich bin tot.«
    »Keine Zeit fürs Totsein«, gab er zurück. »Hast du dir das Trivocum angesehen? Hier ist jemand. Ein Magier. Diese Kreaturen haben einen Verbündeten. Jemanden von uns!«
    Ein leiser Schrecken überkam Leandra. Sie tastete nach dem Trivocum und erkannte nach kurzem Suchen dort tatsächlich die Aura eines Magiers. Jemand untersuchte die nähere Umgebung nach der Anwesenheit von Lebewesen oder Magiern.
    »Keine Magie wirken«, warnte der Primas flüsternd. »Ich weiß nicht, wer das ist, aber er würde uns sofort finden. Wir müssen fort von hier!«
    Leandras Herz begann wieder zu pochen. Allzu bald - das jedenfalls schien das Schicksal beschlossen zu haben - würden sie keine Verschnaufpause bekommen. Dann fiel ihr etwas ein.
    Einen Augenblick später flammte ein schwaches lokales Licht über ihnen auf, und nach den ersten Sekunden, in denen sich ihre Augen wieder an die Helligkeit gewöhnen mussten, sah sie in seinem Schein das entsetzte Gesicht des Primas.
    »Leandra! Bist du von Sinnen?«, zischte der Hochmeister. »Mach das sofort wieder aus!«
    Sie schüttelte den Kopf und leistete sich ein schwaches Lächeln. »Seht Ihr denn etwas im Trivocum, Hochmeister?«
    An Jockums Gesichtsausdruck erkannte sie, wie er sich ans Trivocum herantastete. Und dann zeigte sein Gesicht ein maßloses Erstaunen. »Aber... was... wie...?«, keuchte er.
    Sie beugte sich vor und fasste den würdigen alten Herrn mit ernster Miene an der Hand. Ihre Geste sollte beschwichtigend wirken, dennoch waren ihre geflüsterten Worte sachlich und bestimmt. »Ihr seid von einer Armee von Kodexbrechern umgeben, Hochmeister«, sagte sie. »Meister Fujima, Munuel, ich und eine Menge anderer Magier... Es gibt viele Wege in der Magie. Ich weiß, als Primas müsst Ihr über die Einhaltung des Kodex wachen. Aber findet Euch lieber damit ab. Die Elementarmagie wird schon seit langer Zeit und von vielen, vielen Magiern gedehnt und gebeugt.« Sie machte eine kurze Pause und studierte Jockums Gesicht. Es war von Ernst und zornigem Unwillen gekennzeichnet.
    Leandra fuhr dennoch fort. »Dass Ihr mein Aurikel im Trivocum nicht sehen könnt«, flüsterte sie, »liegt an einem Trick, den ich von Meister Fujima gelernt habe. Ich erkläre es Euch später. Aber dieser fremde Magier, der nach uns sucht, wird es ebenfalls nicht sehen können. Und wir brauchen Licht! Sonst schlagen wir uns hier, an den Felsen, die Köpfe wund.«
    Der Primas erwiderte nichts, er starrte Leandra nur streng an. Dann betrachtete er prüfend Leandras lokales Licht. Mit finsterer Miene nickte er. Alles Weitere schien er tatsächlich auf später zu verschieben. Leandra atmete innerlich auf.
    Sie ließ ihr Licht noch ein wenig aufflammen. Nur ein paar Schritt entfernt, in dem verschütteten Tunnel, türmten sich Schutt und riesige Gesteinsbrocken. Sie nahm die Hand des Primas und zog ihn in die andere Richtung mit sich fort.
    Das lokale Licht folgte ihnen dicht über ihren Köpfen. Trotz allem war Leandra nicht ganz wohl dabei. Es hieß zwar, dass sie aus einer Entfernung von mehr als zehn oder fünfzehn Schritt nicht zu sehen waren - aber man konnte sich schließlich nie selbst davon überzeugen. Hier, bei ihnen, war es hell, und ihr Verstand sagte ihr, dass man sie deshalb auch würde sehen können. Etwas befangen bewegte sie sich weiter, den Primas mit sich ziehend. Bald darauf hatten sie den Gang durchquert und den stetigen, verhaltenen Lärm der Drakken hinter sich gelassen.
    »Der Magier«,

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