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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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mochte sein, dass ihm jemand entgegen geflogen war, aber soweit Rasnor wusste, gab es in der Elementarmagie keinen Trick, mit dem man sich über weitere Strecken verständigen konnte, so wie es ihm mit Hilfe seines Amuletts möglich war. Ein Signal - mit Macht ins Trivocum gestoßen, ja, das wäre vielleicht möglich gewesen, aber eine regelrechte Verständigung? Nein, das konnte die Elementarmagie nicht. Sie ging zu zögerlich mit den stygischen Kräften um, achtete stets darauf, dass keine unerwünschten Nebeneffekte auftraten.
    Rasnor hatte in dem riesigen Geröllfeld, das Hammagor umgab, eine Stelle gefunden, an der die Felsbrocken teilweise hausgroß waren, und dort in den Nischen und Spalten zwischen den Klötzen seinen neuen Beobachtungsposten bezogen. Er war nur mehr etwas mehr als eine Meile von der Festung entfernt. Der Sturmdrache, zum Glück immer noch unter dem mentalen Block stehend, saß, brav wie ein Kätzchen, in der Deckung hinter einer Gruppe dieser Felsen. Er war schwach, hatte lange nichts mehr zu fressen bekommen, und Rasnor wusste nicht, wie er ihn füttern sollte. Vielleicht musste er mit ihm irgendeinen Ort aufsuchen, an dem es Wasser und Golaanüsse gab. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Und Lust dazu hatte er auch keine. Mit angestrengten Blicken beobachtete er die Festung, die zunehmend in der Dunkelheit verschwand. Wieder kehrten seine Gedanken zu der Frage zurück, woher Victor diese beiden unbekannten Begleiter hatte holen können.
    Vielleicht hatten sie sich schon vorher verabredet -und er war nur schnell aufgebrochen, um sie abzuholen? Dann mochte es sogar sein, dass diese sagenhafte Leandra jetzt hier war. Er hatte sie noch nie gesehen, nur die unglaublichsten Geschichten über sie gehört. Sie sollte schön sein, klug und als Magierin ein Naturtalent! In Rasnor regte sich Neugierde. Er hätte viel dafür gegeben, sie einmal sehen zu können. Als Mitglied der Bruderschaft litt er unter dem gleichen Mangel wie fast alle anderen Mönche: Frauen. Schöne Frauen. In den Erzählungen der Brüder nahmen sie einen schon fast mystischen Stellenwert ein. Nur die wenigsten von ihnen hatten je Gelegenheit erhalten, sich einer Frau nähern zu können. Diese Alina, einst unfreiwillige Gespielin von Chast, und nun aus der Bruderschaft befreit, ja, die hatte Rasnor öfter zu Gesicht bekommen, und nicht selten hatte er feuchte Träume von ihr geträumt - wie wohl viele andere Mönche auch. Es ging die Rede, dass sie die schönste Frau von ganz Akrania sein sollte, aber das konnte Rasnor nicht beurteilen. Es fehlten ihm die Vergleiche. Obwohl sie zweifellos unerhört gut aussehend war, erschien sie Rasnor ein wenig zu... kühl. Ja, das war das Wort. Sie hatte ihn nie richtig angesehen, kaum je mit ihm gesprochen und ihre Art erschien ihm seltsam verzweifelt und niedergeschlagen.
    Ja, diese Leandra interessierte ihn besonders. Er entschied, dass es seinen Plänen nur nutzen konnte, wenn er abermals allen Mut zusammennahm und zur Festung schlich, um herauszufinden, wer nun alles Victors Gruppe angehörte. Offenbar hatten sie den Pakt noch immer nicht gefunden, sonst wären sie nicht mit so vielen Leuten hier angerückt.
    Jetzt, im Schutz der anbrechenden Nacht, würde er vielleicht nahe genug an sie herankommen, um sie beobachten und belauschen zu können. Die Gelegenheit war günstig, er konnte an dem Licht, das schwach aus einigen Fensteröffnungen drang, erkennen, an welchem Ort innerhalb der Festung sie sich aufhielten. Wenn er erfuhr, wie weit sie mit dem Auffinden des Paktes waren, dann bekam er eine zusätzliche Trumpfkarte in die Hand. Und vielleicht, überlegte er, erfuhr er ja, wo sie ihn vermuteten! Dann würde er ihnen mit einer guten Portion Glück zuvorkommen können!
    Er verließ seine Felsengruppe und eilte über das Geröllfeld in Richtung der Festung. Dass ihn hier draußen, außerhalb der Mauern, jemand entdeckte, war so gut wie ausgeschlossen. Es war schon zu dunkel, und sie waren zu wenige, um die Festungsmauern mit Wachen bemannen zu können.
    Wenige Minuten später hatte er das riesige Portal erreicht, schlich hindurch und sah sich noch einmal einer Schrecksekunde gegenüber, als er entdeckte, dass drüben, auf der anderen Seite des Innenhofs, zusammengerollt der Felsdrache lag. Rasnor blieb wie angewurzelt stehen, starrte das Monstrum voller Angst an, beruhigte sich dann aber. Dass die Bestie ihren Kopf zu Boden gelegt hatte, war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie

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