Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
bewegt. Wir dürften
weder hier sein, noch wird je ein anderes Schiff hier vorbeikommen, wenn es nicht ebenso illegal unterwegs ist wie wir. Und für
alle, die dennoch jemals hier auftauchen…« Er hob die Hand und
deutete auf die Projektion.»… für die ist das hier gedacht.«
Leandra ballte wütend die Fäuste. »Du meinst, völlige Verwirrung? Alles ist falsch?«
»Ganz recht. Sandy hat noch immer keinen einzigen dieser
Sterne hier identifiziert. Die GGS ist völlig wertlos. Jedenfalls, was
die Innere Zone angeht.«
»Das ist unglaublich!«, brauste Leandra auf. »Der Pusmoh
macht ja, was er will! Das ist… totale Tyrannei! Was sollen wir
jetzt tun? Haben wir denn überhaupt noch eine Möglichkeit?«
Ain:Ain’Qua und Giacomo sahen sich ratlos an, dann musterten
sie noch einmal die Sternkarte. »Keinerlei Ergebnisse, Sandy?«
»Nein, Sir. Ich habe durchaus einige Vermutungen – ich messe
gewisse Strahlungsprofile im All, die zu einzelnen Sternen der
GGS passen könnten. Aber die Positionen sind völlig andere –
besonders wenn man die Positionen zueinander verwenden will.
Aus diesen Werten eine Navigation abzuleiten ist leider unmöglich.«
»Wie tief in der Inneren Zone liegt denn der gesuchte Sternhaufen?«
»Die Innere Zone hat einen Durchmesser von etwa dreitausendsiebenhundertfünfzig Lichtjahren, Sir. Von unserer aktuellen Position aus dürfte der Imoka-Haufen noch mindestens eintausendfünfhundert Lichtjahre entfernt liegen, vermutlich aber etwa um
die zweitausendfünfhundert Lichtjahre, denn die textliche Beschreibung in Hausers Buch spricht davon, dass der ImokaHaufen nahe dem galaktischen Kern liegt. Doch das ist sehr vage.
Eine genauere Bestimmung ist nicht möglich, da mir die Navigationsleuchtfeuer fehlen.«
»Navigationsleuchtfeuer?«, fragte Leandra. »Was ist das?«
Giacomo schnaufte. »Das sind sehr helle Sterne, Leandra. Sterne, die weithin sichtbar sind und die man aufgrund ihrer Charakteristik von überall her gut identifizieren kann. Die AstroNavigation funktioniert nur mit ihnen. Man kennt ihre Position,
und kann durch Kreuzpeilungen zu anderen bekannten Sternen
bestimmen, wo man sich selbst befindet. Dazu allerdings braucht
man möglichst genaue Sternkarten. Das All ist so gewaltig groß,
dass man sich hoffnungslos verirrt, wenn man keine absolut verlässlichen Karten besitzt.«
Leandra spürte einen Anflug von Panik in sich aufkommen.
Sie hatte sich bereits einmal verirrt, auf ihrem allerersten Flug,
und das hätte sie beinahe das Leben gekostet. Mit Schrecken
erinnerte sie sich an die Stunden nach ihrer blinden Flucht von
der MAF-1, in denen sie mit dem Hopper ins All hinaus gerast war
und dann verzweifelt versucht hatte, durch die kleinen Fenster die
Sonne oder die Höhlenwelt wieder zu finden.
»Haben wir uns… denn schon verirrt?«, fragte sie voller Unruhe.
»Nein, natürlich noch nicht. Hier draußen, außerhalb der Inneren Zone, stimmen die Sternkarten noch.« Ain:Ain’Qua deutete in
Richtung der Rückwand der Brücke. »Dort, wo wir herkommen,
ist alles korrekt kartografiert. Da entsprechen die Karten den tatsächlichen Positionen der Sterne.« Dann wies er zum Panoramafenster hinaus. »Aber wenn wir dort hineinfliegen, in die Innere
Zone, irren wir bald völlig blind umher.«
Leandra ließ sich mit einer Miene des Elends in ihren Sessel zurückfallen. »Heißt das, wir kommen von hier aus nicht mehr weiter?«
Wieder blickten sich Ain:Ain’Qua und Giacomo ratlos an. »Immer noch keine Identifikationen, Sandy?«, fragte Ain:Ain’Qua
matt.
»Leider nein, Sir. Die GGS ist hinsichtlich der Inneren Zone so
grundsätzlich falsch, dass sich keine auch nur minimal verlässliche Navigation darauf aufbauen lässt.« Leandra ließ ein gequältes
Stöhnen hören und sank mutlos in sich zusammen.
Ain:Ain’Qua und Giacomo standen eine Weile da, dann verfinsterte sich der Gesichtsausdruck des Ajhan, und er setzte sich mit
wütender Miene ans Navigationspult. »Du willst doch nicht etwa
sagen, dass wir aufgeben müssen, Sandy, oder?«
»Ich könnte versuchen, mithilfe der Berechnung von Wahrscheinlichkeiten zu navigieren, Sir. Für einen groben Rundflug
würde das genügen. Aber wir suchen ja den Imoka-Sternhaufen.
Seine Position, die von Hauser überliefert ist, orientiert sich an
Daten, die ich nicht habe. Das ist eine zusätzliche erhebliche
Schwierigkeit, da die Innere Zone einen derartig großen Raumsektor umfasst. Ich fürchte, dass die Aussichten, die Imokagruppe
Weitere Kostenlose Bücher