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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zu finden, im Promille-Bereich liegen. Um von einer reellen
Chance reden zu können, müssten hingegen die Chancen bei wenigstens dreißig Prozent liegen. Andernfalls könnte die Suche Jahre oder Jahrzehnte dauern.«
Ain:Ain’Qua stieß einen sehr unchristlichen Fluch aus. »So viel
Zeit haben wir nicht! Zehn Tage – oder vierzehn, nicht mehr! Wir
müssen zu Ergebnissen kommen, sonst ist die Chance mit den
Ordensrittern vertan. Was können wir tun?«
»Es gäbe vielleicht eine Möglichkeit«, sagte Sandy nach einer
Weile. »Leider birgt sie Risiken.«
»Risiken? Welcher Art?«
»Ich könnte anhand von Leuchtfeuern navigieren, die aus dem
Hintergrund durchscheinen, Sir. Also anhand von Sternen, die
außerhalb der Inneren Zone liegen und so stark strahlen, dass sie
aus dem Hintergrund wahrnehmbar sind. Der Nachteil liegt darin,
dass diese Art der Navigation sehr unpräzise ist.«
»Und das ist das Risiko, von dem du sprachst, Sandy?«, fuhr
Leandra dazwischen. »Damit kann ich leben! Wir suchen einfach
so lange, bis…«
»Nein, Käpt’n, das Risiko ist ein anderes. Es liegt darin, dass die
Faiona diese Art der Navigation nicht von hier aus durchführen
kann. Wenn Sie zum Panoramafenster hinausblicken, sehen Sie
den galaktischen Kern. Das ist ein zum größten Teil nicht kartografierter Sektor, denn es handelt sich um ein junges Sternengebiet, in dem sich eine gewaltige Menge kosmischer Materie ständig neu formt. Dort gibt es für mich keine Sterne, die ich aus der
aktuellen Sternkarte herauslesen und als Navigationsleuchtfeuer
verwenden könnte.«
»Du meinst, wir müssten die Innere Zone umrunden, um von
der anderen Seite her einzufliegen?«, meinte Ain:Ain’Qua. »Damit
du die bekannten Leuchtfeuer der hiesigen Raumsektoren als
Leuchtfeuer benutzen kannst?«
»Richtig, Sir. Das Problem liegt darin, dass die Innere Zone an
den galaktischen Kern grenzt. Es ist ein Raumgebiet, in dem extreme Kräfte herrschen. Dort toben Gravitationsstürme, es gibt
Raumverwerfungen und Neutronensterne, Schwarze Löcher und
andere starke Gravitationsquellen. Dort ein Schiff zu steuern ist
außerordentlich riskant.«
Leandra hatte sich aufgerichtet. »Und wie ist es mit dem
Steuern oberhalb der Lichtgeschwindigkeit?«
»Die Auswirkungen der Gravitation auf den SuperC-Raum sind
unerforscht«, erklärte Sandy trocken. Leandra warf die Arme in
die Luft. »Unerforscht, wirklich? Hast du nichts gespürt, Sandy?«
»Ich verfüge über keine Sensoren, Gravitation im SuperC-Raum
zu messen, Käpt’n.«
Leandra war plötzlich sehr aufgeregt. »Ach was, messen! Ich
fragte, ob du nichts gespürt hast, Sandy!«
Sandy zögerte. »Gespürt, Käpt’n?«
»Ja, natürlich. Wir sind doch eins, wenn wir fliegen, Sandy! Du,
ich und die Faiona! Weißt du das nicht mehr?« Es war das erste
Mal, dass Sandy überhaupt nicht antwortete. Nach einer Weile
des Schweigens sahen Ain:Ain’Qua, Giacomo und Leandra sich
gegenseitig an. Ihre Blicke waren viel sagend, vorahnungsvoll.
Es war überraschenderweise Ain:Ain’Qua, der das Schweigen
brach. »Roscoe sprach von deiner… Seele, Sandy. Ich habe das
nie glauben können.« Sandy antwortete mit einem seltsamen
Geräusch, das sich wie ein Seufzen anhörte. »Eine Seele, Sir?
Künstliche Intelligenzen wie ich besitzen so etwas nicht.«
»Du allein vielleicht nicht, Sandy«, wandte Leandra ein. »Aber
im Zusammenwirken mit anderen… mit einem Körper, wie die
Faiona einer ist… und mit einer Gefühlswelt und einem Willen, wie
ich sie besitze…«
»Die Moose war doch auch so etwas wie ein Körper, Sandy.
Hast du nicht in ihm überlebt? Die Zeit, in der du allein durchs
All getrieben bist?«
Wieder antwortete Sandy nicht.
»Hast du wirklich nichts gespürt, Sandy?«, fragte Leandra weiter. »Als wir miteinander geflogen sind… diese riesige Strecke –
und derartig schnell?«
»Doch…«
Leandra wandte den Blick Ain:Ain’Qua zu, ein schwaches, hoffnungsvolles Lächeln stand auf ihrem Gesicht.
»Ich glaube…«
»Was denn, Sandy?«
Es dauerte noch eine kurze Weile, dann sagte sie: »Ich glaube,
es… es war die Gravitation, die das Steuern ermöglichte.«
Leandra strahlte. Sie sprang auf und sagte laut: »Wir können es
schaffen! Genau das habe ich nämlich auch gespürt! Ist die Gravitation nicht ohnehin das, was die Leviathane nutzen, um sich zu
bewegen? Jetzt, wo ich darüber nachdenke, glaube ich, genau
das im ganzen Körper gespürt zu haben. Im Körper der Faiona,
meine ich.

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