Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
lächelte ihn unschuldig an. »Sag mir, dass ich träume!
Das ist völlig unmöglich!«
Leandra stemmte sich aus der entspannten Lage in ihrem Sitz
hoch und setzte sich auf. Sie zuckte mit den Schultern, das Lächeln stand noch immer auf ihrem Gesicht.
»Millionen hin oder her, damit kenne ich mich nicht aus.
Ich habe die Faiona nur so bewegt, wie es mir angemessen und
sinnvoll vorkam.«
»Angemessen! Und sinnvoll!«, echote Giacomo, der neben
Ain:Ain’Qua getreten war und ebenso ungläubig die Zahlen auf
dem Holoscreen anstarrte. »Das sind mehr als achtzig Prozent
der Maximalgeschwindigkeit im SuperC-Raum! Nach allem, was
wir über den Tachyonen-Transfer wissen, hätte es dir eigentlich
niemals wieder gelingen dürfen, die Faiona so weit zu verlangsamen, dass der Rücksprung in den Normalraum möglich gewesen
wäre!«
»Ja, ich weiß. Wir waren hübsch schnell, nicht wahr?«
Ain:Ain’Qua ließ sich zurück in den Copilotensitz fallen und
schwenkte zu Leandra herum. »Leandra! Das hat nichts mehr mit
dem Tachyonen-Transfer zu tun, nicht wahr? Nicht mit der Technologie, wie wir sie kennen. Das ist… Magie!«
Als hätte Leandra Ain:Ain’Quas Worte nicht gehört, starrte sie
ins All hinaus, wo sich der nahe galaktische Kern als ein gewaltiges, hell leuchtendes Gebilde abzeichnete, wo sich zahllose grell
strahlende Sterne, kosmische Nebel und andere spektakuläre
Erscheinungen über die gesamte Breite des Panoramafensters
ausbreiteten. Der Anblick war überwältigend.
»Leandra! Hast du mich gehört?«
Ihr Kopf fuhr herum, sie blinzelte, wischte sich dann mit beiden
Händen übers Gesicht. »Entschuldige, ich bin noch etwas… was
hast du gefragt? Ah ja… ob das Magie ist.« Ihre Miene wurde
ernst, für Momente studierte sie Ain:Ain’Quas Gesicht, dann nickte sie bedächtig. »Ja, wohl etwas in dieser Art.« Wieder blickte
sie hinaus. »Ich meine… vielleicht ist es nicht Magie, so wie wir
sie in der Höhlenwelt verwenden, aber ich glaube nicht, dass da
etwas Technisches stattfindet – so wie dieser TachyonenTransfer. Ich… ich… fühle einfach nur, was die Faiona fühlt. Und
dann lenke ich sie.«
Ain:Ain’Qua starrte sie zweifelnd an. »Aber… wie sollen die Gefühle eines Haifanten für einen Überlichtflug dienen? Das verstehe
ich nicht…« Leandra schüttelte den Kopf und hob die Hände. »Ich
habe schon wieder andere Haifanten gesehen! Gestern einen…
und vorhin noch einen zweiten.
Er war etwas größer, ein junger Leviathan mit vielleicht sechs
Rippen.«
»Andere Haifanten? Du meinst, wie der, den du bei deinem Flug
zum Achion-Nebel sahst? Bist du sicher, dass das wirklich Haifanten waren?«
Leandra nickte verbindlich. »Ja, ich bin sicher. Sie sind unverkennbar.«
»Und du konntest sie sehen? Bei dieser Geschwindigkeit?«
Leandra schloss die Augen, dann schüttelte sie den Kopf. »Fühlen wäre wohl der bessere Ausdruck. Sie waren beide sehr weit
entfernt, viele Lichtjahre. Der Erste kreuzte unseren Weg von
rechts nach links. Er war nach Sekunden schon wieder verschwunden. Aber ich habe ihn deutlich spüren können, ich glaube
auch, dass er mich bemerkt hat. Und der Zweite…«
»Was? Er hat dich bemerkt?«
Leandra nickte mit unschuldiger Miene. »Ja. Ebenso wie ich
ihn.«
Ain:Ain’Qua nickte verstehend. Sie hatten bereits nach Leandras
Rückkehr vom Achion-Nebel über ihre verblüffende Beobachtung
diskutiert. »Du bist noch immer überzeugt, dass diese Wesen auf
natürlichem Wege schneller als das Licht sein können, nicht
wahr?«
Leandra hob die Arme und blickte im Raum umher. »Ist die
Faiona nicht der beste Beweis dafür? Dass ich nach dem TTSprung die Kontrolle übernehmen und sie steuern konnte? Und
ich konnte sie auch beschleunigen – sogar bis auf millionenfache
Lichtgeschwindigkeit!«
Giacomo schnaufte lautstark und wies zum Panoramafenster hinaus. »Das dort ist sicher kein Hirngespinst. Wir sind ganz nahe
am galaktischen Kern, und ich traue Sandys Ortung. Wir müssen
tatsächlich derart schnell gewesen sein. Diese Geschwindigkeit
wäre keinem TT-Antrieb möglich gewesen – nicht einmal die Hälfte davon.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist eine ganz neue Dimension.«
Leandra beugte sich vor und nahm Ain:Ain’Quas riesige Pranke
– mit ihrer kleinen Hand. »Ich weiß, dass all das deinem Glauben
widerspricht, diese Sache mit der Magie und dem, was ich von
der Höhlenwelt mitgebracht habe…« Ain:Ain’Qua blickte nun
ebenfalls hinaus. »… und was offenbar
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