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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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auch hier existiert, in unserer modernen, aufgeklärten Welt. Wenn man so will, hätte die
Heilige Inquisition nun zum ersten Mal in ihrer Geschichte wirklich
eine Daseinsberechtigung. Denn zum ersten Mal scheint die Magie
real zu existieren.«
Leandra lächelte. »Willst du mich jetzt etwa festnehmen? Und in
einen Kerker sperren und foltern?«
Ain:Ain’Qua lächelte zurück, aber es war ein schmerzliches Lächeln. Ein Lächeln des Abschieds – von einer ganzen Welt voller
alter Vorstellungen. »Ich bin nicht die Inquisition, Leandra. Aber
ich war der Pontifex, der Heilige Vater, und ich war der Höchste
Vertreter und Verfechter einer sehr detailgenau angelegten Weltordnung.
An die ich selbst geglaubt habe.«
»Geglaubt habe? Soll das heißen, du wirfst sie jetzt über Bord?
Du schwörst deinem Gott ab und wendest dich etwas… anderem
zu?«
Ain:Ain’Qua ließ Leandra los, richtete sich auf und hob abwehrend beide Hände. »Oh, keineswegs. Ich hätte einen schwachen
Glauben, würde ich ihn jetzt schon verwerfen.
Noch immer ist Gott meine Orientierung, der Anker meines
Weltbildes, vielleicht stärker als je zuvor.« Er legte eine kurze
Pause ein und sah wieder ins All hinaus. »Nur glaube ich immer
mehr, dass das Bild, welches die Hohe Galaktische Kirche von der
Welt hat und verteidigt, in dieser Form nicht mehr zu halten ist.«
Leandra sah zu Giacomo auf, der mit nachdenklicher Miene neben ihnen stand. »Das würde einen weiteren Machtverlust für den
Pusmoh bedeuten«, erklärte er nickend. »Der Pusmoh kontrolliert
die Kirche und baut zu einem nicht geringen Teil auf die Macht,
die sie über ihre gläubigen Anhänger ausübt.«
Ain:Ain’Qua nickte bestätigend. »Ja, das kommt noch hinzu.
Eigentlich ein günstiger Umstand für das, was wir vorhaben. Allerdings… es fragt sich, ob man uns das so ohne weiteres glauben
wird.«
»Wir würden einen unwiderlegbaren Beweis antreten müssen«,
fügte Giacomo hinzu.
Leandra wandte die Augen wieder hinaus ins All, das ihre Blicke
magisch anzuziehen schien. Ain:Ain’Qua verstand, was sie ihnen
damit sagen wollte. »Bevor wir nicht Imoka gefunden und dieser
Welt ihr Geheimnis entrissen haben, wird uns das alles nicht viel
einbringen«, sagte er leise.
Leandra warf ihm einen bestätigenden Blick zu. »Sandy?
Hast du schon ein neues Sprungziel für uns?«
»Noch nicht, Sir. Ich versuche gerade, Leuchtfeuer aus der Inneren Zone zu identifizieren, aber bisher ohne Erfolg.«
»Ohne?«, fragte Ain:Ain’Qua verwundert. »Du meinst, du hast
noch keinen Stern aus der Inneren Zone identifizieren können?
Noch gar keinen?«
»Richtig, Sir. Anhand der vorliegenden Daten aus der aktuellen
GGS-Sternkarte ist keine eindeutige Identifizierung möglich. Zwar
gibt es einige spektroskopische Merkmale, die ich in etwa zuordnen kann, aber die Sternpositionen sind in allen Fällen jenseits
der Toleranz.«
»Was bedeutet das, Sandy?«, fragte Leandra verwirrt.
»Es bedeutet, dass sich sowohl die Positionen als auch die
Strahlungsprofile der Sterne, die von hier aus in Richtung der
Inneren Zone sichtbar sind, wesentlich von der Großen Galaktischen Sternkarte unterscheiden.«
Leandra verstand immer noch nicht. Verwirrt blickte sie zu
Ain:Ain’Qua und Giacomo.
»Die GGS ist manipuliert, Leandra«, erklärte Ain:Ain’Qua, und
seine Stimme verriet Ärger. Er stand auf, trat zum Navigationspult und drückte auf eine Taste. Über einer kleinen Projektionsfläche entstand eine dreidimensionale Projektion des umgebenden
Raumsektors. Im Stehen musterte er die in der Luft schwebenden
Leuchtpunkte, Markierungslinien und blassen Beschriftungen,
drückte dann eine weitere Taste und schüttelte schließlich den
Kopf.
Giacomo trat neben ihn. »Du weißt doch, Leandra: der Pusmoh
gibt alle Sternkarten heraus. So wie es aussieht, benutzt er diesen Umstand, um wirklich alles zu fälschen, was ihm gerade in
den Kram passt.« Er schüttelte ebenfalls den Kopf, während er
auf die Projektion deutete. »Hier stimmt einfach nichts. Jeder von
Sandy identifizierte Stern müsste in diesem Darstellungsmodus
grün leuchten. Aber da ist gar nichts!«
Leandra stand auf. »Was? Das ist doch nicht möglich! Hat das
denn vor uns noch niemand bemerkt?«
»Und sich dann beschwert?« Ain:Ain’Qua lachte spöttisch auf.
»Das dort draußen ist Sperrgebiet, Leandra. Wir fliegen ein unregistriertes Schiff, das nicht mit automatischer Kennung antwortet
und sich abseits aller offiziellen Raumrouten

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