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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ihrer rechten
Schulter – aber gleich darauf änderte sich wieder alles. Die Quelle
des Schmerzes wurde zur Quelle neuer Kraft; sie spürte, wie das
Pulsieren rasch abebbte, dann wurde ihre Schulter zum Zentrum
einer kühlenden Woge, die sich schnell in ihrem Körper ausbreitete. Ihr flackerndes Bewusstsein kehrte zurück, sie begriff, dass es
Cathryn war, die ihr diese Kraft zufließen ließ, ihre geheimnisvollen, heilerischen Kräfte, die sie von Ulfa erhalten hatte. Ächzend
richtete sich Hellami auf.
Bruder Zerbus war da, er kniete mit besorgter Miene neben ihr.
Seinen Funken hatte er verstärkt, die Höhle lang nun in hell
strahlendem Licht. Voller Panik und erfüllt von einem heftigen,
inneren Schütteln, suchten Hellamis Augen die Umgebung ab. Mit
dem rechten Arm hielt sie Cathryn an sich gedrückt; es war eine
Geste des Schutzes, wie auch die Notwendigkeit, die Kräfte ihrer
kleinen Schwester weiterhin zu spüren. Ihr Kopf schwirrte, und
sie ahnte, dass ihr das Monstrum nicht nur eine üble Schulterverletzung beigebracht hatte, sondern dass auch noch Gift mit im
Spiel war. Sie fühlte sich krank, zutiefst krank; ohne Cathryns
Kräfte hätte sie binnen einer Minute das Bewusstsein verloren.
Die Kleine in ihren Armen schluchzte.
Zerbus’ Arm schoss nach vorn. »Da!«, stieß er flüsternd hervor.
»Dort drüben an der Decke!« Hellami versuchte, den Schwindel in
ihrem Kopf zu besiegen. Angestrengt starrte sie in die angegebene Richtung. Der Höhlenraum dort war breit, niedrig und lang
gestreckt und größtenteils von Wasser unbekannter Tiefe erfüllt.
Man konnte sehen, dass sich die Strömung in diese Richtung bewegte. Flache Felsen ragten hier und dort aus dem Wasser, zu
den Rändern hin von angeschwemmtem Sand gesäumt, der sich
zwischen flachen Uferfelsen angesammelt hatte. Die Grotte verjüngte sich, je weiter sie von ihnen fortstrebte, und an einer Stelle, etwa dreißig Schritt entfernt, wo sie zu einem dunklen, schmalen Tunnel wurde, sah Hellami eine spinnenartige Gestalt kopfüber an der niedrigen Decke kleben.
Mit einem Gurgeln tastete sie nach Asakash, denn sie wusste,
dass das Biest ihnen nicht alle Zeit der Welt lassen würde, sich zu
sammeln. »Zerbus«, keuchte sie, »Ihr müsst einen… einen Weg
für uns finden. Ich… ich kann den Dämon nicht aus den Augen
lassen.«
»D-das ist ein… Dämon?«
»Ja. Habt Ihr das v-violette Leuchten nicht g- gesehen? Und das
G-gesicht?« Das Sprechen bereitete ihr Mühe, und ein panikartiges Gefühl stieg in ihr auf. Was würde geschehen, wenn Cathryn
sie losließe? Sie konnte die massive Kraft fühlen, die von ihrer
kleinen Schwester auf sie einwirkte, und glaubte gleichzeitig spüren zu können, wie viel, oder besser: wie wenig sie selbst diesem
Gift entgegenzusetzen hatte.
»Das Gesicht?«, flüsterte Zerbus verstört. Hellami atmete flach
und schnell, fürchtete den Augenblick, in dem ihr etwas das Atmen verwehren würde sie würde sofort alle Kraft einbüßen und
unweigerlich zusammenbrechen. »Ja. Das Gesicht – das von
Chast« Ächzend stemmte sie sich auf die Beine, dabei Cathryn
fest an ihren Oberkörper gepresst, während die Kleine beide Arme um ihren Hals geschlungen hielt.
Zerbus hatte nicht geantwortet, aber das war auch nicht nötig.
Sie wusste, dass er mindestens ebenso viel Angst hatte wie sie
selbst.
Gleich darauf spürte sie Zerbus’ Hand um ihre Mitte, als er sie
sachte mit sich zog, während er ihr zuflüsterte, was sich hinter ihr
befand. Rückwärts gehend, schnaufend, mit mühsam erhobenem
Schwert und Cathryn dabei tragend, folgte sie ihm. Zerbus
schaffte es, das Licht weit auf der anderen Seite der Grotte stabil
zu halten, sodass sie den Dämon sehen, aber selbst in der Dunkelheit verschwinden konnten. Ob ihnen das allerdings helfen
würde, dem Dämon zu entwischen, wusste sie nicht.
Auch die Zeit, nach etwas Hoffnung zu suchen, blieb ihr nicht.
Augenblicke später raste das Monstrum auf der anderen Seite
schon los, mit irrwitziger Geschwindigkeit an der Decke entlang –
genau auf sie zu. Hellami schrie entsetzt auf. Schon platzte ein
grellgrüner Feuerball mitten im Weg des Dämons und schleuderte
ihn ins Wasser.
Das musste Zerbus mit einer Magie gewesen sein, ein mutiger
Gegenangriff, aber vermutlich ohne jede Wirkung; er war einfach
kein Kampfmagier. Schwer keuchend versuchte Hellami sich
rückwärts weiter zu bewegen, stolperte und fiel hin. Zerbus hatte
sie losgelassen, vermutlich um seine Magie

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