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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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um Chasts Leichnam zu kümmern.
Jetzt, da Chast in Rasnors Hülle steckte, war Hellami klar, was
passiert sein musste.
Irgendwelche fluchenswerten Magier oder Alchimisten der Bruderschaft von Yoor hatten den Toten geborgen und seine Hülle
konserviert. Zerbus, der sich mit Magie und Alchimie gut auskannte, war der Ansicht, dass so etwas im Bereich des Möglichen
lag. »Ob sie gesehen haben, dass wir hier in diese Grotte geflohen sind?«, fragte Hellami besorgt, als sie nach hinten blickte.
Das magische Licht reichte nicht mehr bis dorthin – aber das war
Absicht. Ihr Licht würde sie verraten, sollten ihnen Verfolger auf
der Spur sein. Hellami peilte in die Dunkelheit, aber in der Richtung, aus der sie kamen, war bis jetzt nichts von einem Verfolger
auszumachen.
Der Fels in diesen Höhlen war zerklüfteter als in den Grotten
von Quantar, in denen Hellami zum letzten Mal durch ein unterirdisches Tunnelsystem geflohen war. Das Wasser war kälter, das
Licht spärlicher, und die Korridore, Löcher und Spalten, die sie bei
ihrem Weg ins Innere des Pfeilers passierten, waren enger und
kantiger. Ob sie auf diesem Weg in den Drachenhorst gelangen
konnten, war fraglich – aber immerhin gab es eine Chance. Im
Drachenhorst würden sie Hilfe finden; ihre Freunde, von denen
sie durch die Zerstörung der Hängebrücke getrennt worden waren, mussten sich dorthin gerettet haben.
Bruder Zerbus ging voran; der kleine, rundliche Mann mit dem
lichten Haar und dem gutmütigen Lächeln war unversehens ihr
Beschützer geworden. Dass er alles andere als ein erprobter
Kampfmagier war, der sich gegen ihre Verfolger stemmen konnte,
wussten nicht nur Hellami und Cathryn, sondern auch er selbst.
Sie zwängten sich durch eine Stafette von Tropfsteinen, stiegen
über einen Felsen hinweg und mussten stehen bleiben. »Hier
geht’s nicht weiter«, flüsterte Zerbus mit prüfenden Blicken. Er
trat ein paar Schritt weiter vor und peilte aus verschiedenen
Blickwinkeln in das Felsengewirr, das ihnen den Weg versperrte.
Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, hier ist es zu Ende. Wir müssen uns einen anderen Weg suchen.«
»Hellami!«, flüsterte Cathryn.
»Was ist denn, mein Schatz?« Als Zerbus mit seinem Lichtfunken näher kam, und Hellami die angstvolle Miene ihrer kleinen
Freundin sehen konnte, erschrak sie.
»Cathryn! Was ist los?«
Cathryn sah sich unruhig um. »Da… da ist etwas«, flüsterte sie.
Hellami folgte verstört Cathryns Blicken. Sie hielt sich nicht damit auf, die Worte ihrer kleinen Schwester in Zweifel zu ziehen;
dass Cathryns Empfindungen vollkommen zu trauen war, hatte
sie oft genug erlebt.
»Etwas?«, flüsterte sie furchtsam. »Was meinst du, Trinchen?«
Cathryn drückte sich wieder an Hellami, wie es ihre ureigenste
Art war, wenn sie sich unsicher fühlte. »Ich weiß nicht genau«,
bekannte sie. Ihre Miene spiegelte jedoch so tiefe Betroffenheit,
dass sich Hellami unwillkürlich aufrichtete und leise Asakash aus
der Scheide auf ihrem Rücken zog.
Dass sie es tat, war ihr großes Glück, denn der Überfall erfolgte
ohne jede Vorwarnung.
Bruder Zerbus stieß einen Schrei aus, er sah die Bewegung im
Wasser zuerst. Hellami reagierte nur einen Wimpernschlag später, riss das Schwert hoch und stellte sich vor Cathryn. Dann
tauchten spinnenartige Extremitäten aus dem Wasser auf. Es war
der Leib einer Bestie, nicht größer als ein Hund, aber sie war so
schnell, dass Hellami ihr nur mit Mühe mit den Augen folgen
konnte. Sobald sie aus dem Wasser gestiegen war, sprang sie los.
Hellami schrie überrascht auf, riss ihr Schwert hoch, konnte es
dem Monstrum aber nur noch entgegenhalten; zum Ausholen
fand sie keine Zeit mehr. Mit einem spitzen, insektenhaften
Schrei raste das Biest in das Schwert, wurde durchbohrt, rutschte
aber durch die Klinge hindurch, als bestünde es aus Butter. Ein
seltsames, fahl-violettes Leuchten drang aus seinem Körper, und
während Hellami die Frage noch durchs Hirn zuckte, was das zu
bedeuten hatte, spürte sie einen heftigen Schmerz in der rechten
Schulter und heulte gepeinigt auf. Im nächsten Moment war der
Angreifer über sie hinweg und in der Dunkelheit verschwunden.
Eine Flut mörderischer Hitze durchströmte ihren Körper, wogte
bis hinauf in ihren Kopf, ließ ihre Knie einknicken. Asakash klirrte
auf die Felsen. Von einem lähmenden Schwindel gepackt, sackte
sie kraftlos in sich zusammen. Das Einzige, was sie noch wahrnehmen konnte, war der furchtbare Schmerz in

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