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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ist…«In seine Worte hinein ertönte das Zischen der sich öffnenden Zugangstür zur Lounge. Rowling setzte sich lächelnd in
Bewegung. »Da ist sie ja schon. Der neue Käpt’n der Tigermoth.«
Ein Gefolge von Leuten trat ein, angeführt von einer hoch gewachsenen Frau in einer eng anliegenden schwarzen Montur, die
ziemlich viel Haut sehen ließ. Darüber trug sie eine Art Jackett,
ein dunkelrotes, mit goldenen Borten besetztes Etwas mit niedrigem Stehkragen. Der hintere Teil des Jacketts reichte ihr bis
knapp über den Po, während es vorn viel kürzer war und ab
Bauchnabelhöhe in einem eleganten Schwung nach hinten auslief.
Eigentlich hätte es zu einem feinen Salonanzug gehört und nicht
zu dem aufreizenden Kleidungsstück, das die Frau darunter trug.
Die Hüftteile existierten eigentlich gar nicht und zeigten bis hinauf
zur Taille, wie schlank und gut gebaut ihre Trägerin war – was
auch der schmale, bis zum Bauchnabel hin offene Brustausschnitt
tat. Die Stiefel reichten bis über die Waden hinauf und waren
seltsam klobig, was jedoch der Schlankheit der langen, wohlgeformten Beine zu besonderer Geltung verhalf. Um die fast nackten Hüften trug sie keck einen schräg hängenden Gürtel, in dem
auf der linken Seite eine mittelgroße, silbern leuchtende Blasterpistole hing, die ausgesprochen teuer wirkte. Der Hals der Frau
war mit einem eng anliegenden, mattschwarzen Band aus filigraner Spitze geschmückt; über ihrer Brust aber hingen allerlei kostbar aussehende goldene Ketten, die wahllos angelegt wirkten. Es
sah aus, als besäße sie so viele davon, dass sie es leid war, irgendeine Auswahl zu treffen. Das fein glänzende, dunkelbraune
Haar der Frau war zurückgekämmt und zu einem breiten Zopf
zusammengefasst, der aber erst in ihrem Nacken begann und ihr
weit bis zur Taille hinabreichte. Die Krönung über dem klassisch
schön geschnittenen, charaktervollen Gesicht war eine Spange
aus einem geheimnisvoll schwarzbraun schimmernden Material,
die wie ein Diadem den streng nach hinten gefassten Haaransatz
ihrer Stirn schmückte. Die Spange wirkte wie von den Händen
eines Zauberers einer fremden Welt gefertigt; ihre schlichte Form
war delikat geschwungen und sehr weiblich, und sie wirkte wie
der noble Schmuck einer hohen Prinzessin und wie eine magische
Waffe zugleich.
Während Rowling lächelnd auf die Frau zuging, die in selbstbewusster Pose inmitten der Lounge stehen geblieben war, ertönten
ringsumher Pfiffe und bewundernde Ausrufe, welche sie mit einem wohlwollenden Lächeln quittierte. Rowling erreichte sie und
hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Dann baute er sich neben
ihr auf, so als wäre sie seine besondere Errungenschaft. Er verschränkte die Arme vor der Brust und maß, zusammen mit ihr,
die fünf Gäste mit erwartungsvollen Blicken. »Renica Vasquez«,
flüsterte Roscoe. »Ich fasse es nicht!« Ain:Ain’Qua!, Giacomo und
Leandra kannten sie ebenfalls – die schöne, einsame Beamtin der
Finanzbehörde des Pusmoh, ein Fluggast auf Roscoes ehemaligem
und nunmehr zerstörtem Raumfisch, der Moose. Zwangsweise
war Vasquez hier bei den geächteten Brats gelandet, nachdem sie
hatten fliehen müssen. Das hatte sie sicher nicht im Sinn gehabt
– im Gegenteil, sie war nach heftigen Streitereien mit Roscoe
drauf und dran gewesen, ihn bei ihrer Behörde wegen kapitaler
Steuerunterschlagung anzuzeigen sowie ihm alle Lizenzen und,
wenn möglich, auch die Freiheit zu entziehen. Aber dann war die
Moose von den Drakken angegriffen worden…
Als Leandra, Roscoe und Ain:Ain’Qua sie zum letzten Mal gesehen hatten, war von ihrer ehemals so arroganten und selbstherrlichen Art nichts mehr übrig gewesen. Sie hatte, hier auf Potato,
verschüchtert und ängstlich auf einem Barhocker im Vestibül gesessen, inmitten zwei Dutzend vierschrötiger, grölender und saufender Raufbolde der Brats. Leandra hatte damals ein schlechtes
Gewissen gehabt, sie einfach hier zurückzulassen, in dieser für sie
völlig fremden Welt. Aber ihre Skrupel waren offenbar unbegründet gewesen. Inzwischen schien Vasquez ihren Weg gemacht zu
haben.
Ihre Kleidung und ihr Auftreten waren halb aufregend und halb
grotesk – hätte man sie mit Maßstäben normaler, anständiger
Leute messen wollen. Ohne Zweifel jedoch trug sie in dieser Umgebung und unter diesen Leuten ihr Gehabe mit Stil und Klasse
zur Schau, was Leandra ein anerkennendes Lächeln abrang. Vasquez’ Blicke waren herausfordernd, leicht spöttisch sogar,

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