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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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irgendeinen Widerstand an den
Tag legt, wird auf der Stelle erschossen!«
Ein Stich ging durch Munuel. Bisher hatten sich die Drakken
stets durch Gefühl- und Teilnahmslosigkeit ausgezeichnet. Eine
offene Todesdrohung hatte er aus ihren Mündern noch nie vernommen, wiewohl ihr Auftreten immer und jederzeit unter dem
Schatten der Gewaltanwendung stand.
Er ließ sich im Strom der anderen hinaustreiben und fand mit
ihnen den Weg auf die Schwebeplattform. Die Drakken, an denen
er vorbeikam, schienen wieder dem altbekannten Typ anzugehören, und das erleichterte ihn etwas. Die Plattform, auf der er bald
stand, war nichts als eine viereckige Platte von drei oder vier
Handbreit Dicke, die eine Elle über dem Boden schwebte. Außen
herum und auch in der Mitte befanden sich Geländerstangen, an
denen man sich festhalten konnte. Sanft setzte sich die Plattform
in Bewegung, steuerte auf eine riesige dunkle Öffnung zu und
tauchte in sie ein.
Dann hörte Munuel seinen Namen rufen, und er stieß einen
Seufzer der Erleichterung aus. Kurz darauf drückte sich Roya an
seine Seite. Auch Gilbert war wieder da. Er umarmte Roya fest.
»Ich hab Angst, Meister Munuel«, flüsterte sie. Er holte tief Luft,
während sich die Schwebeplattform zügig durch einen dunklen
Tunnel bewegte. »Ich auch, mein Kind, ich auch.«
*
    Was der Muuni in seinem Haus tat, wusste Ötzli nicht. Misstrauisch beobachtete er das seltsame, wurmartige Wesen; es erreichte die Höhe eines großen, ausgewachsenen Hundes, besaß jedoch
den Körper einer fetten Made. Auf seinen vier stummelartigen
Beinchen wandelte es in den weitläufigen Fluchten seiner Residenz einher, meist an den Wänden entlang, die Blicke und das
Gesicht mit den schrumpeligen, aber seltsam menschlich wirkenden Zügen zu Boden gewandt, so als fürchte es ständig, Schläge
zu bekommen. Muunis sollten höheren Drakkenoffizieren als mentale Stütze dienen, hatte Ötzli in seiner Schlafschulung gelernt,
sie schienen so etwas wie eine Intelligenzverstärkung zu sein,
wenn sie sich in der Nähe ihrer Herren aufhielten. Noch nie hatte
er gesehen, dass einer von ihnen von irgendjemandem beachtet
worden wäre, und ebenso schienen sie die Freiheit zu besitzen,
sich bewegen zu dürfen, wo immer sie wollten. Was sie fraßen
und wo sie schliefen, wusste Ötzli nicht. Er hätte gern gewusst,
ob sie auch für ihn einen Dienst verrichten konnten, aber alle Informationsquellen, die man über die Muuni hätte befragen können, waren seltsam leer.
    Seufzend wandte er sich von dem rätselhaften Wesen ab.
Ein vernünftiger Zeitvertreib war es ihm nicht, diesen übergewichtigen Wurm mit seiner runzligen ockerbraunen Haut zu beobachten, etwas anderes hatte er im Augenblick jedoch nicht zu
tun. Lucia war von ihrer Mission noch nicht zurückgekehrt, obwohl
sie schon vor über einer Woche aufgebrochen war, und jetzt, da
Ain:Ain’Qua als Papst abgedankt hatte und sich auf der Flucht vor
den Ordensrittern befand, gab es für ihn kaum eine sinnvolle Beschäftigung. Er war Verbindungsmann zur MAF-1 und der Höhlenwelt, aber dies verlangte im Augenblick eigentlich nichts von
ihm. Die Jagd nach der einzigen anderen für ihn wichtigen Person
– nach Leandra – war ihm vom Doy aus der Hand genommen
worden. Im Grunde wusste er nicht so recht, warum er im Sternenreich des Pusmoh noch immer so hohe Privilegien genoss.
Ein Signalton erinnerte ihn daran.
Augenblicklich schnellte sein Puls in die Höhe, als er das typische Piepsen vernahm – es drang aus einem unsichtbaren Lautsprecher und rief ihn in den Kom-Raum, wo eine komplizierte,
hoch technische Anlage auf ihn wartete. Der Doy Amo-Uun wollte
ihn sprechen.
Das geschah nun beinahe jeden zweiten Tag, und es schien, als
wolle es noch mehr werden, obwohl die Frage jedes Mal die gleiche war: Wann gab es mehr Leute? Auch die Antwort war jedes
Mal gleich: Er tue, was er könne. Der Doy Amo-Uun drängte auf
mehr Material, er benötigte mehr Menschen aus der Höhlenwelt,
die unter dem Einfluss des Wolodit geboren waren, sowie mehr
des Gesteins selbst. Viel mehr. »Polmar!«, brüllte Ötzli durch den
Gang, während er ihn hinabeilte, auf den Kom-Raum zu. Eine Tür
in der Nähe flog auf.
»Ja, Altmeister Öt…?« Polmar unterbrach und räusperte sich.
»Verzeihung, Kardinal Lakorta.«
»Der Doy ruft schon wieder. Hast du Neuigkeiten?«
»Ja, Herr. Heute muss ein neuer Transport auf The Morha angekommen sein. Etwa siebzig Gefangene…« Ötzli blieb

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