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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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stehen.
»Was?«, rief er wütend. »Und das muss ich dir aus der Nase ziehen, du Trottel? Hältst du es nicht für nötig, mich augenblicklich
darüber in Kenntnis zu setzen? Was glaubst du, warum dieses
Gepiepe schon wieder durch die Gänge hallt? Der Doy verliert
langsam die Geduld!«
»Oh, ich dachte…«
Barsch winkte Ötzli ab und eilte weiter. Der Landsitz, auf dem
er hier seit ein paar Wochen residierte, war ein Ausbund an historischer Pracht, und das nervenaufreibende Piepen mochte nicht
recht in diese barocke Umgebung passen. Ötzli beeilte sich, den
Rest des opulenten Ganges, der einem Fürsten als Wandelhalle
hätte dienen können, zu durchmessen, um in den Korn-Raum zu
gelangen.
Polmar folgte ihm auf dem Fuße, und als Ötzli den Kom-Raum
betrat und automatisch der riesige Holoscreen aufflammte, war
auch sein Gehilfe da. Ötzli zögerte kurz, denn Polmar war noch
nie dabei gewesen, wenn der Doy Amo-Uun Kontakt mit ihm aufgenommen hatte. Ein großes Geheimnis umgab diese rätselhafte
Anlage, mit der man siebentausend Lichtjahre ohne jeglichen
Zeitverlust überwinden konnte – jedenfalls in Form eines bewegten Bildes.
Das dreizackige Symbol des Pusmoh verwandelte sich eben in
eine Darstellung eines durchs All wehenden Stücks Papier, einige
Schriftzeichen des Pusmoh erschienen, dann schälte sich das Gesicht des Doy aus dem dunklen Hintergrund: ein Zerrbild eines
menschlichen Antlitzes, eine hohe Stirn, hakenförmige Brauen,
tief liegende, stechende Augen mit drohendem Blick und weit herabgezogene Mundwinkel mit strichdünnen Lippen, die unnachgiebige Strenge und Anspruch auf absoluten Gehorsam signalisierten. Der ulkige Hut, diesmal einem überdimensionalen, purpurfarbenen Gehörn gleichend, ragte nach oben aus dem Bild
heraus; um den Hals des riesigen Mannes wölbte sich ein pittoresker gefalteter Stehkragen.
Ötzli verneigte sich widerstrebend. »Doy«, sagte er, »ich grüße
Euch. Sicher wollt Ihr wissen, wie es um die Lieferungen steht. Es
sind heute weitere siebzig…«
»Das weiß ich selbst!«, unterbrach der Doy, die Stimme des
Pusmoh, ihn barsch. »Schließlich sind sie hier angekommen, nicht
wahr? Siebzig oder hundertvierzig… das ist nicht von Belang. Ich
benötige mehr! Viel mehr!« Ötzli warf Polmar einen Seitenblick zu
und stellte fest, dass der Bruderschaftsmagier, der die erste, jemals mittels Magie errichtete, schnelle Nachrichtenverbindung
über eine wirklich weite Strecke aufgebaut hatte, mit offenem
Mund dastand und auf den Holoscreen starrte. Polmar wusste
allzu gut, wie diese Verbindungen eigentlich hätten aussehen
müssen: durchs Trivocum geleitete Eindrücke und Worte, zaghafte Bilder und schwer verständliche Mitteilungen zwischen zwei
Magiern… Aber diese Kunst steckte noch in den Kinderschuhen.
Polmar mühte sich gerade ab, verbesserte Formen zu finden. Was
er hier jedoch sah, ein direktes Kom-Gespräch über eine unvorstellbar weite Entfernung, für die selbst das schnellste Kurierschiff
Tage benötigt hätte, ließ ihm den Atem stocken.
Ötzli wandte sich wieder dem Doy zu. »Ja, natürlich, das wissen
wir. Und wir bemühen uns ja auch, mehr Gefangene zu machen.«
»Mehr! Mehr!«, spottete der Doy und warf die Arme in die Luft.
»Ihr versteht nicht, Lakorta! Ich brauche nicht mehr! Ich brauche
alles! Alles, was zu kriegen ist! Nicht hunderte, sondern zehntausende! Wie viele Einwohner hat diese Höhlenwelt?«
Nun stockte auch Ötzli der Atem, das Kinn sackte ihm herab,
und er starrte den Doy mit geweiteten Augen an. »Wie viele…
Einwohner?«
»Glotzt mich nicht so an, Lakorta! Ihr habt richtig verstanden.
Wie ist die Lage dort? Kann Euer Partner, dieser Rasnor, einen
großen Schlag führen? Sagen wir – gegen ein Inselreich? Oder
einen abgelegenen Landstrich – um wenigstens einmal an ein
paar tausend Leute zu kommen?«
Ötzli schluckte. »Ein paar tausend? Wahllos? «
»Richtig. Wahllos. Hauptsache, es sind Leute, die unter dem
Einfluss des Wolodit geboren wurden.«
»Aber… es werden Alte und Kinder darunter sein! Frauen mit
Säuglingen, Leute ohne jedes Talent für die magischen Künste…
Wie sollen wir da…?« Der Doy wischte Ötzlis Bedenken mit einer
energischen Handbewegung beiseite. »Ich habe Euch schon
mehrmals gesagt, Ihr sollt Euch über diese Dinge nicht den Kopfzerbrechen. Hört mir zu, Lakorta. Ich will, dass Ihr diesen Rasnor
darüber informiert, dass wir einen überraschenden, schnellen
Schlag gegen ein Ziel in der

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