Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
seien freundlich und würden sich mit den
Menschen gut vertragen. Sie stammen vom anderen Ende der
Milchstraße und wurden einst von den Drakken unterworfen. Wie
auch die Menschen.«
Ein Ruck fuhr durch das Schiff, dann folgte ein kurzes, starkes
Vibrieren. Unwillkürlich blickten sie in die Höhe, doch dann verebbten die Geräusche auch schon wieder.
Munuel nickte wissend. »Es hätte mich auch gewundert, wenn
die Drakken einmal jemanden höflich gefragt hätten…«
Ein Signalton erklang – ein ungewöhnlich freundlicher Glockenklang, so als wolle man Flugpassagiere zu etwas einladen. Die
kalte Drakkenstimme, die anschließend durch den Raum tönte,
war weniger liebenswürdig. »Die Gefangenen des Decks A gehen
langsam zum Exit A hinaus und sammeln sich, nachdem sie den
Gang hinter sich haben, in der Halle unmittelbar rechts auf der
Plattform. Unterhaltungen untereinander oder mit anderen Personen sind strengstens verboten. Gleiches gilt für die Gefangenen
von Deck B, die das Schiff durch Exit B verlassen. Die Exits sind
durch grüne Leuchtzeichen markiert.«
Unmittelbar darauf erfolgte ein lautes Zischen durch den Raum,
während ein heftiges Rumpeln den Boden erschütterte.
Dann strömte ziemlich kalte Luft herein – in der Mitte des Decks
hatte sich ein breiter Zugang nach außen geöffnet.
Ein halbes Dutzend bewaffneter Drakken drang mit einer gewissen Heftigkeit herein, eine scharfe Stimme erschallte in einer
fremden Sprache – der Tonfall war jedoch unmissverständlich.
Die freundlichen Zeiten schienen vorüber zu sein.
Es war eine andere Sorte der Echsenwesen, die sie nun zu Gesicht bekamen – in gelb-schwarze Kampfmonturen gekleidet und
mit gefährlich wirkenden, schmalen Waffen, die Köpfe in enge,
mattschwarze Helme gezwängt, die Echsenschwänze unruhig hin
und her peitschend. Mit den Kolben ihrer Gewehre trieben sie die
verstörten Menschen auf den Ausgang zu. Zum ersten Mal wurden nun empörte Ausrufe und Schmerzenslaute der Gefangenen
hörbar. Diese Drakken waren eindeutig von einem anderen
Schlag als jene, die sie bisher kennen gelernt hatten; zwar waren
sie nicht größer, aber muskulöser. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, in der Munuel, der diese Drakken mit seinem Inneren
Auge betrachtete, mehr sehen konnte als andere. Das Trivocum
gewährte ihm einen schwachen Blick auf die Gesichter, wie sie
unter dem Helm aussahen. Munuel erschrak. Es waren nicht die
üblichen, verdrossen dreinblickenden Echsengesichter mit den
schmallippigen Mündern, sondern überaus wilde, boshafte Visagen, die gar keine Lippen mehr besaßen, sondern blanke Kiefer
mit einer gefährlichen Reihe außen liegender Reißzähne.
Roya, die nicht wusste, was Munuel sah, und von der Hektik des
Ausstiegs abgelenkt war, bemühte sich, ihn mit sich zu ziehen.
Schwerfällig setzte er sich in Bewegung.
Schon ging es weiter. Sie wurden mit den anderen Gefangenen
hinausgetrieben, durchquerten einen eiskalten Gang mit seltsam
quer gerippten, metallischen Wänden und fanden sich bald auf
einer frei schwebenden Plattform in einer riesigen Halle wieder,
über der sich eine dunkle Glaskuppel spannte. Verwirrenderweise
stand hier alles auf dem Kopf, der Planet befand sich nun über
ihnen, und trotzdem standen ihre Füße fest auf dem Boden. Einigen machte der Eindruck zu schaffen. Munuel fühlte seinen Magen rumoren, doch die Drakken ließen ihnen keine Zeit, sich an
irgendetwas zu gewöhnen. Kaum waren sie vollzählig, trieb man
sie weiter; die Plattform bewegte sich ans andere Ende der Halle,
die wie eine Reparaturwerft aussah, und dort durchquerten sie
wieder Gänge, bis sie an einer Gruppe von vier wartenden Shuttles ankamen, die zwar schwebten, aber dennoch nach Verkehrsmitteln für den Boden aussahen.
Dann kam eine Schrecksekunde, denn sie wurden getrennt.
Roya geriet in einen Strom von Leuten, der zu einem anderen
Shuttle strebte. Die Drakkenwachen achteten darauf, dass es
zügig weiterging, und Munuel sah sich plötzlich außerstande, wieder zu ihr zu gelangen, ohne größere Unruhe auszulösen. Und
Unruhe würden die Drakken gewiss nicht schätzen. Dann aber
hörte er Gilberts Stimme; er rief ihm zu, dass er zu Roya aufgeschlossen habe. Munuel hoffte, dass er nach dem Transport, wohin er auch fuhren mochte, zu den beiden zurückfand. Da er nur
übers Trivocum sehen konnte, hatte er sie längst aus dem Blick
verloren.
Mit einem unguten Gefühl im Magen ließ er sich mit den anderen Gefangenen

Weitere Kostenlose Bücher