Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
Höhlenwelt führen werden, um eine
wirklich große Zahl von Gefangenen zu machen. Für den Anfang.
Ich werde ein Drakkenbataillon in Marsch setzen, mit leichten
Kreuzern und dazu entsprechende Transportschiffe. Ich brauche
die Gefangenen innerhalb von zwei Wochen Standardzeit hier auf
Soraka, in The Morha.« Ötzlis Herz hatte dumpf und hart zu
schlagen begonnen. »Aber die Drachen! Die Höhlenwelt steht unter ihrem Schutz! Es gibt hunderttausende von ihnen, sie würden
sich zu Dutzenden auf jedes Drakkenschiff stürzen und es mit
ihren Magien vom Himmel holen. Dergleichen ist schon einmal
geschehen! Erinnert Ihr Euch nicht? Die Niederlage Eurer Truppen
war vernichtend!«
»Deswegen wird ein Überraschungsschlag gegen eine entlegene
Ansiedlung erfolgen. Die Drakkenverluste sind unerheblich, auch
die Verluste an Material.
Was ist mit diesen magischen Bestien, von denen Ihr mir erzählt habt? Kann Rasnor nicht ein Heer von ihnen aufstellen, um
die Drachen anzugreifen?«
»Die Malachista?
Ihr wollt, dass wir in der Höhlenwelt einen Drachenkrieg entfesseln?«
»Warum denn nicht? Wenn diese Drachenmonstren aus dem
Weg sind, hätten wir freie Bahn und könnten uns holen, was wir
wollen.«
Etwas geschah.
Ötzli stand da und fühlte, dass ein Krieg in seinem Inneren losbrach. Von Hass erfüllt und mit riesigen Rachegelüsten im Herzen,
war er hierher gekommen, ins Sternenreich des Pusmoh – er hatte Vergeltung für die Schmach gesucht, die man ihm angetan
hatte, er hatte mit Leandra, diesem widerborstigen, dummen Gör
abrechnen wollen und hatte sicher auch Lust auf die enorme
Macht verspürt, die ihm hier zugänglich geworden war. Aber was
der Doy Amo-Uun nun verlangte, lag noch etliche Ebenen oberhalb dessen, was ihn als Rachetat befriedigt hätte.
Der Doy wollte die Höhlenwelt in einen inneren Krieg stürzen, er
wollte, dass sie sich selbst zerfleischte, sich binnen Kurzem vernichtete und dabei eine möglichst große Masse von brauchbarem
Material abwarf.
»Ich werde mich darum kümmern!«, platzte er unvermittelt heraus. »Verlasst Euch ganz auf mich!
Ihr werdet bekommen, was Ihr verlangt.«
»Oh, wirklich?« Der Doy hob erstaunt die Brauen.
»So plötzlich?«
Ötzli schüttelte energisch den Kopf. »Nicht plötzlich. Ich werde
mich sogleich darum kümmern.
Lebt wohl.« Damit machte er auf dem Absatz kehrt und wandte
sich dem Ausgang zu, ohne darauf zu warten, dass der Doy ihn
entließ. Polmar folgte ihm auf dem Fuß.
Offenbar hatte es dem Doy die Sprache verschlagen, denn er
erwiderte nichts, bis Ötzli und Polmar den Kom-Raum verlassen
hatten.
»Das… das war der Doy Amo-Uun!«, stieß Polmar hervor.
»Ja. Das hast du doch gesehen, oder?«
»Ja… natürlich. Aber… ich meine, ist der Doy denn hier? Auf
Schwanensee? Ich dachte, er residiert auf Soraka!« Polmar bemühte sich, mit der forschen Gangart Ötzlis mitzuhalten.
Ötzli warf ihm einen abschätzigen Seitenblick zu. »Tut er auch.«
Polmar blieb stehen. »Das tut er auch?«, fragte er entgeistert.
»Aber… es sind über siebentausend Lichtjahre bis Soraka!«
»Richtig«, bestätigte Ötzli kalt und ging ungerührt weiter.
Polmar eilte ihm im Laufschritt hinterher.
»Aber… das kann nicht sein! Sie haben keine überlichtschnellen
Nachrichtenverbindungen! Die Übertragung des Bildes vom Doy
Amo-Uun hierher müsste über siebentausend Jahre dauern.«
»Allerdings. Es sei denn, man verfügt über Magie.« Polmar
überschlug sich fast in dem Bemühen, Ötzli zu folgen, seine Andeutungen zu verstehen und dabei die richtigen Schlüsse zu ziehen. »Magie?«, keuchte er.» Wir haben die Magie! Sie noch nicht!
Wir sind gerade dabei, Methoden zu finden, die wir ihnen für
überlichtschnelle Übermittlungen zur Verfügung stellen können!
Oder verstehe ich da etwas falsch?«
Ötzlis Miene war umwölkt und grüblerisch zugleich, er schien
nur mit halbem Ohr auf das zu hören, was Polmar sagte. Er blieb
stehen, sein Gesicht spiegelte einen Entschluss, den er gerade
gefasst hatte. »Hast du etwas von Lucia gehört?
Sie ist schon eine ganze Woche unterwegs!«
Polmar schüttelte den Kopf. »Nein, Kardinal. Ich weiß zwar,
dass sie sich derzeit in der Stadt Okanase aufhält, denn wir haben
von dort eine Hotelbestätigung erhalten, aber sie selbst hat sich
noch nicht gemeldet.«
»Kannst du sie erreichen? Ihr eine Nachricht zukommen lassen?«
Polmar nickte verbindlich.
»Dann teile ihr mit, dass es dringend wird. Sie muss zu einem
Ergebnis kommen.
Weitere Kostenlose Bücher