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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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herum geschah, krümmte sie sich zusammen und verbarg ihren Kopf unter den Armen.
    Dann endlich vernahm sie eine vertraute männliche Stimme, und nach einer Sekunde wusste sie, dass Munuel da war - Munuel, ihr Meister und Lehrer, und das konnte nur bedeuten, dass sie sich in Sicherheit befand.
    Ihre innere Anspannung löste sich fast schlagartig. Sie stöhnte erleichtert auf und versuchte sich aufzurichten, um die Orientierung zurückzugewinnen.
    Noch immer prasselte Regen herab, aber er schien wärmer zu sein als zuvor. Sie war tropfnass, es donnerte und blitzte, und sie lag auf dem Schoß einer Frau - die sie erst nach einigem Blinzeln als Altmeisterin Caori erkannte, die zur Zeit in Angadoor weilte. Munuel beugte sich herab, sein Blick war sorgenvoll und angespannt.
    Leandra richtete sich ächzend auf. Ihr Herz pochte, sie atmete schnell und spürte noch immer Hitze in sich; lange konnte ihre Flucht aus dem Asgard noch nicht her sein. Dann, als sie aufrecht saß, stellte sie fest, dass sie sich an der Stelle befand, an der sie zusammengebrochen war. Caori und Munuel hatten sie offenbar hier gefunden.
    »Was ist passiert?«, stöhnte sie.
    Munuels Stimme übertönte das Rauschen des Regens. »Das frage ich dich!«, sagte er. Seine Stimme klang nicht vorwurfsvoll - nur verwirrt und unschlüssig darüber, was sich hier abgespielt hatte.
    »Ich ... ich wurde verfolgt«, stammelte Leandra. »Von irgendetwas ... Großem.«
    »Etwas Großem!«, echote Caori. »Das haben wir gemerkt. Was, bei den Kräften, war das?«
    Bevor sie antworten konnte, traf Munuel eine Feststellung. »Du warst am Asgard, nicht wahr?«
    Wie eine kleine Wohltat fiel Leandra das Wörtchen >am< auf, das Munuel benutzt hatte. Im nächsten Augenblick aber schon erkannte sie, dass die Wahrheit nicht zu verbergen war. Sie würde einen triftigen Grund nennen müssen, bei einem solchen Wetter zum Asgard zu gehen, und wohl kaum eine vernünftig klingende Ausrede finden. Sie beschloss, alle Schwindelei von vornherein zu unterlassen.
    »Ich wollte ... mir einen Norikelstein suchen«, gestand sie matt und wischte sich mit der Rechten das Wasser aus dem Gesicht. Der Regen ließ langsam nach.
    Munuel nickte nur - er hatte offenbar kaum mit etwas anderem gerechnet.
    Caori sprach ein rasches Machtwort. »Wir sollten zurück zum Dorf gehen«, forderte sie. »Dort ist noch Zeit genug, alles zu besprechen. Dieses Wetter tut meinen alten Knochen nicht gut. Ich bin nass bis auf die Haut!«
    Munuel murmelte eine Zustimmung. Er half Leandra auf die Beine und zog auch Caori hoch. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Brücke, die nur ein kleines Stück nördlich lag.
    Leandra warf noch einmal einen Blick zum Waldrand zurück. Aber der war schon in der Dunkelheit verschwunden, und sie sagte sich, dass es vielleicht besser so war. Was es dort möglicherweise zu sehen gab, hätte ihr nur Albträume eingebracht. Noch mehr Albträume.
    Nach einer Viertelstunde hatten sie den Rand des Dorfes erreicht. Keine Menschenseele war zu sehen. Der Regen hatte sich in ein Nieseln verwandelt, dennoch war es kein Wetter, bei dem irgendwer Veranlassung hatte, sich draußen aufzuhalten.
    Die warmen Lichter in den Fenstern der Häuser verströmten ein Gefühl der Geborgenheit, das Leandra ein tröstliches Gefühl gab. Sie wandten sich Munuels Haus zu, das am Siebenplatz stand, und die einzigen Menschen, die sie trafen, waren die zwei Söhne eines Dorfbauern, die schwankend aus dem Wirtshaus kamen.
    Sie winkten ihnen zu und verschwanden dann in nördlicher Richtung.
    Wenig später saß Leandra vor dem Kamin in Munuels Haus.
    Zwei mächtige Holzscheite knisterten in der Feuerstelle. Für einen Magier wie ihn war es eine Kleinigkeit, augenblicklich ein loderndes Feuer zu entfachen.
    Leandra saß in Decken gewickelt vor dem Feuer. Ihr war gar nicht erst gestattet worden, vorher nach Hause zu gehen, um sich umzuziehen. Caori hatte Leandras Kleider genommen und sie in der Küche aufgehängt - sicherlich unter Verwendung irgendeiner Magie. Leandra zweifelte nicht daran, dass sie in trockenen Kleidern von hier fortgehen würde.
    Munuel brühte gerade Tee auf, und Leandra beobachtete ihn ahnungsvoll. Noch war nichts besprochen worden.
    Sie war zu der Einschätzung gelangt, dass diese Angelegenheit geheim bleiben sollte, andernfalls wäre sie nicht hierher gebracht worden. Munuel zog es vor, Belange, die mit Magie zu tun hatten, zunächst einmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu

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