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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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der Maldoorer. Ich habe ihn vor langer Zeit bei einem Einsiedler erlernt und seit zehn Jahren nicht mehr angewandt. Ich war selber überrascht, dass er noch so gut funktionierte. Ich kenne mich mit solchen Kampfzaubern nicht besonders gut aus. Aber das weißt du ja.«
    Munuel lächelte. »Nun, dieser tat seine Wirkung. Meinen Respekt!«
    Für Momente wich Caoris missmutiger Gesichtsausdruck, und das war schon beinahe das noch größere Wunder.
    Sie winkte ab. »Man wird alt«, stellte sie fest, und dann zeigten ihre Mundwinkel schon wieder nach unten.
    Leandras Herz hatte aufgeregt zu pochen begonnen. Sie wagte ihre Frage kaum auszusprechen. »Kann ... ich das lernen?«
    Beide Magier sahen sie gleichzeitig an. Caori mit leicht verwundertem Gesichtsausdruck, Munuel hingegen eher mit einem strafend-väterlichen.
    »Liebes Kind«, sagte er. »Du bist Novizin! Morgen wirst du ...« er zögerte kurz und warf Caori einen Seitenblick zu. »... nun, Adeptin. Du bist noch weit davon entfernt, irgendwelche Kampfzauber beherrschen zu können.
    Außerdem sind Kampfzauber nicht eben das, was eine angehende Magierin benötigt. Du weißt, wir dienen und helfen. Wir kämpfen nicht. Diese Zeiten sind lange vorbei.«
    »Aber was ist mit heute?«, fuhr Leandra auf. »Wenn ihr nicht gekommen wäret, dann ...«
    Munuel hob abwehrend die Hände. »Ja ja, ich weiß. Du hast nicht ganz Unrecht. Trotzdem, solche Magien sind sehr gefährlich. Caori hat vorhin nur eine niedrige Iteration angewandt. Wenn diese Magie im Kampf nützen soll, muss sie in hohen Stufen gewirkt werden. Du müsstest jahrelang üben, bevor du eine davon gefahrlos anwenden könntest. Schlag dir das lieber aus dem Kopf!«
    Leandras Unzufriedenheit wuchs. Sie war einundzwanzig, studierte seit über sieben Jahren, und alles, was sie erntete, war eine Behandlung, wie man sie kleinen Kindern angedeihen ließ. »Das ist lächerlich!«, stieß sie hervor. »Ein Magier muss auch beschützen können! Das steht sogar im Kodex! Ich könnte nicht einmal einen Hund verscheuchen! Wie soll ich da jemanden beschützen können?«
    Caori wie auch Munuel seufzten.
    »Ich mache dir einen Vorschlag«, sagte Caori. »Nach deiner Zeit der Wanderschaft kommst du zu mir, und ich werde dir diese Magie zeigen. Ich werde dich zuvor prüfen, aber wenn du fähig genug bist, werde ich sie dir beibringen. Einverstanden?«
    Munuel bekam große Augen. »Du wirst doch nicht...!«, stieß er hervor.
    Caori winkte wieder ab, eine ihrer Lieblingsgesten. »Es gibt viel zu viele alte Magien, die in Vergessenheit geraten«, sagte sie. »Es ist schade drum. Und die Kleine hat gar nicht so Unrecht - ein Magier sollte auch beschützen können, vor allem sich selbst. Nach allem, was wir wissen, werden die Zeiten nicht eben besser.
    Diese Dunklen Reiter bereiten mir hässliche Träume. Mag sein, dass wir bald wieder einer großen Gefahr begegnen müssen. Du weißt, wie die Menschen sind, Munuel. Mein alter Lehrer Olmer vertrat die Ansicht, dass kein Land länger als dreißig Jahre im Frieden lebt. Dann kommt wieder ein großer Krieg, oder irgendein Verrückter reißt die Herrschaft an sich. Sieh nur, was in Savalgor los ist! Wir befürchten schon lange, dass sich irgendeiner der Höflinge mit Magie wappnet, jetzt, da der Shabib im Sterben liegt.«
    »Der Shabib stirbt?«, fragte Leandra erstaunt.
    Caori nickte. »Ja, aber behalte das für dich.« Sie starrte ins Feuer. »Solche Zeiten sind gefährlich. Umstürze, Revolten, du weißt schon. Es gibt immer eine Reihe von Besserwissern, die sich nicht davor scheuen, Gewalt anzuwenden, um schnelle Siege zu erringen.«
    Munuel schüttelte verwundert den Kopf. »So habe ich dich noch nie reden hören, Caori!«, sagte er. »Seit wann kümmerst du dich um Politik?«
    Wieder winkte sie ab. »Ich habe mich schon für Politik interessiert, du Grünschnabel, da bist du noch mit einer Kinderrassel über den Siebenplatz gelaufen. Du glaubst wohl, du bist der Einzige, der jemals für die Cambrier gekämpft hat!«
    Leandra musste grinsen, sah dann aber neugierig in Munuels Richtung. »Du hast für den Cambrischen Orden gekämpft?«
    Munuel erhob sich mit einer heftigen Bewegung. »Nun ist es genug!«, sagte er streng. »Du solltest dich anziehen, Leandra, und nach Hause gehen. Morgen ist dein Ehrentag. Und was du gerade gehört hast, geht dich nun wirklich nichts an.« Er hob einen drohenden Finger. »Und plappere nicht herum, hörst du? Du hast heute Abend schon viel zu viel

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