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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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behandeln.
    Er reichte ihr einen Becher mit dampfendem Tee. »Was war das nun für ein Wesen, dem du begegnet bist?«, fragte er.
    »Zum Glück bin ich ihm nicht begegnet!«, erwiderte Leandra seufzend. »Andernfalls würde ich jetzt nicht hier sitzen.« Sie sah ihn an, und ihre Augen begannen neugierig zu funkeln. »Hast du es erledigt? Mit einem magischen Feuerblitz?«
    Munuel starrte sie eine Weile an, und in seinen Augen lag das Erkennen - das Erkennen seiner Leandra, die, obwohl eigentlich schon erwachsen, stets von kindlicher Neugier beseelt war. Er fragte sich, ob das vielleicht sogar ein begrüßenswerter - wenngleich auch ein wenig gefährlicher - Wesenszug für eine Magierin war. Er verzog den Mund und deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Caori war es«, sagte er. »Wusste gar nicht, was die alte Ackerkrähe so alles kann!«
    Die alte Magierin kam hinzu. Munuels rüden Worte, durchaus zum Mithören gedacht, schienen ihr gar nichts auszumachen. »Erfahrene Magier können so etwas eben«, erwiderte sie und ließ sich ächzend in Munuels hohem Sessel nieder. Leandra stellte dabei überrascht fest, dass Caoris Kleider bereits trocken waren. Munuel hingegen hatte sich umgezogen. Sie schielte in Richtung der Tür, die in Munuels Küche führte - wo ihre nassen Kleider hingen. Ihr war nicht ganz wohl dabei, nur mit den Decken bekleidet zu sein. Das schränkte sie ein. Sie hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, gegen Munuel aufzubegehren. In einem gewissen Rahmen, versteht sich. Munuel war eine Autorität, dennoch genoss er den Disput mit seinen Schülern. Er war ein Mann, der geistig herausgefordert werden wollte.
    Und Leandra fühlte sich dazu berufen. Deshalb wollte sie die Möglichkeit haben, aufzuspringen, die Arme in die Luft zu werfen oder wütend aufzustampfen. Das ging jedoch schlecht, wenn man sich unter Decken verstecken musste.
    »Ist gleich soweit, Kindchen«, sagte Caori, die Leandras Blicke bemerkt hatte. »In ein paar Minuten kannst du dich wieder anziehen.«
    Leandra nickte.
    »Nun los!«, forderte Munuel. »Erzähl der Reihe nach, was passiert ist.«
    Leandra nahm ein paar Schlucke aus ihrem Becher und begann mit ihrem Bericht. Zuerst versuchte sie für ihre Absicht, einen Norikelstein zu holen, ausreichende Entschuldigungen zu finden, aber damit stieß sie nur auf geringes Interesse. Munuel und Caori schienen für den Moment nichts davon wissen zu wollen. Munuel winkte sogar ab und forderte sie auf, zum Wesentlichen zu kommen. Sie ließ nach bestem Gewissen nichts aus in der Hoffnung, die erstaunlichen Begebenheiten würden ihre Untat so weit in den Schatten stellten, dass man sie zuletzt ganz vergaß.
    Munuel und Caori hatten offenbar nicht damit gerechnet, dass sich außer Leandra noch weitere Personen am Asgard aufhielten. Die beiden blickten sich betroffen an. Leandra fuhr fort und beschrieb ihre Wahrnehmungen während der magischen Ereignisse und versuchte den beiden klarzumachen, wie schrecklich verloren sie sich gefühlt hatte.
    Als sie dann Limlora erwähnte, wuchs die Betroffenheit ihrer Zuhörer. Und als sie schließlich schilderte, wie der Gefangene umkam, verwandelten sich ihre Mienen in den Ausdruck ungläubigen Erstaunens.
    Caori hatte sich aufgerichtet. »Bist du dir ganz sicher, Kindchen, dass du da nichts hinzuerfunden hast?«.
    Leandra schüttelte energisch den Kopf. »Nein, wirklich nicht! Das schwöre ich!«
    »Und ... da waren tatsächlich ... vermummte, dunkle Gestalten?«, wollte Munuel wissen.
    Leandra sah ihn forschend an. »Das klingt, als hättest du schon mit ihnen zu tun gehabt.«
    Munuels Miene versteinerte sich, und er starrte ins Feuer. »Nein, das hatte ich nicht. Aber es gibt in letzter Zeit immer häufiger Gerüchte. Beunruhigende Gerüchte.«
    »Und ... was für welche?«
    Munuel schüttelte den Kopf. »Nichts Genaues, leider. Aber das, was du da sagst...« Er wandte ihr wieder den Kopf zu und studierte ihr Gesicht. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass du Limloras Gesicht gesehen haben willst. Das ist... nun, gewissermaßen ... eine ziemlich absurde Behauptung! Wie sicher bist du, dass es nicht irgendeine andere Frau war?«
    Leandra spitzte die Lippen. Sie verstand Munuels Zweifel an ihrer Beschreibung. »Man sagt, man würde Limlora niemals vergessen, wenn man sie einmal sah«, stellte sie achselzuckend fest.
    Munuel nickte. »Das ist wahr. Hast du sie denn schon einmal gesehen?«
    »Du warst selbst dabei. Letztes Jahr, in Savalgor. Als

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