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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nicht.
    Ihre Augenlider flatterten kurz auf, dann kamen Schmerzwellen heran, und sie wünschte sich, gleich wieder in Bewusstlosigkeit versinken zu dürfen.
    Immerhin hatte sie noch genügend geistige Kraft, um festzustellen, dass im nächsten Moment irgendeine Magie auf sie einwirkte. Die Schmerzen wurden davon geschoben, und sie trieb in einem dämmrigen Zustand in die Wirklichkeit hinein.
    »Ja, sie ist wach«, hörte sie eine Stimme.
    Immerhin, es lebte noch jemand außer ihr.
    »Leandra?«
    Es war Victors Stimme, und ein dankbares Lächeln breitete sich auf ihren Zügen aus. Aber selbst das tat weh.
    Sie öffnete die Augen ein wenig und sah über sich ein Gesicht. Sie erinnerte sich, dass sie das gleiche Gesicht in einer ähnlichen Situation schon einmal gesehen hatte. Diesmal allerdings schien es ihr schlechter zu gehen.
    Wesentlich schlechter. Dass sie unterhalb ihres Halses ihren Körper nicht spüren konnte, machte ihr Angst.
    »Victor?«, flüsterte sie.
    »Ja, Leandra?«, seine Stimme klang, als wäre sie voller Tränen.
    »Muss ich ... sterben?«
    Victor antwortete nicht. Sie hörte nur sein Weinen.
    Sie schloss wieder die Augen. Das war's dann wohl, dachte sie. Kein schlechtes Leben. Eine Menge Abenteuer, wenn auch nur in den letzten Wochen, ein paar, gute Leute getroffen und in den Armen eines guten Freundes sterben. Es konnte einem schlimmer ergehen. Sie bedauerte, Catryn und Hellami nicht mehr sehen zu können.
    Und die Quellen von Quantar ...

44 ♦ Epilog
    V ictor trottete neben dem Wagen her wie ein alter, müder Krieger, der sich nach einer Schlacht nach Hause schleppt und kaum noch wahrnimmt, was sich links und rechts des Weges befindet. So war es ja auch.
    Er konnte nicht mehr laufen, seine Beine taten weh, und das bisschen, was von seinen Schuhen noch übrig war, würde morgen, spätestens übermorgen sein Dasein aufgeben.
    Er blickte zum Felsenhimmel auf und wünschte sich, das Wetter würde endlich ein bisschen besser. Seit Tagen nieselte es immer wieder, und insgesamt war alles schon einmal besser gewesen. Jacko hatte sich vorgestern von ihm getrennt - er hatte den Weg nach Savalgor eingeschlagen, und Tharlas war schon lange zurück in Tharul.
    Tja, dachte er, das ist nun das Ende der Geschichte. Ein verdammt tragisches Ende. So etwas hatte er nicht verdient. Aber es ging gar nicht um ihn. Er war im Grunde genommen nur eine Randfigur in diesem Spiel gewesen, und die wahre Tragik traf ganz andere Leute. Er kannte keinen von ihnen, er war nun nur noch ein Überbringer von traurigen Botschaften. Leandras Eltern und ihre kleine Schwester würden in bittere Tränen ausbrechen, wenn sie von allem erfuhren, und da war noch ein ganzes Dorf, das auf die Rückkehr seines Dorfmeisters wartete und ihn nie mehr zu Gesicht bekommen würde.
    Er hatte keine Ahnung, welche Leute Hennor gekannt hatte, ob er verheiratet gewesen oder ob er Kinder gehabt hatte und wer alles jetzt um ihn weinen würde. Er war ein verdammt tapferer Mann gewesen, er hatte sich ihnen einfach angeschlossen, aus dem Gefühl heraus, einer gerechten Sache dienen zu wollen. Und jetzt war er tot, einfach ausgelöscht vom Antlitz dieser Welt. Und dann waren da noch die Drachen gewesen und Meakeiok, der sein Leben für sie gegeben hatte.
    Beinahe hätte es sie alle erwischt.
    Wäre da nicht immer wieder Leandra gewesen. Er wusste gar nicht mehr, wie oft sie ihnen allen das Leben gerettet hatte. Für ihn hatte es in Tulanbaar begonnen -hätte sie damals nicht alles darangesetzt, ihn aus dieser Zelle herauszuholen, dann hätte er sein Leben schon längst ausgehaucht. Und er hätte niemals diese wundervolle Frau kennen gelernt. Er würde sie immer lieben, für alle Zeiten, das wusste er.
    Er sah zu ihr, wie sie dort reglos auf dem Wagen lag; die Erschütterungen des Weges schüttelten sie ständig ein wenig durch. Sie war so schön wie eh und je, ihre rötlich braunen Locken glänzten sogar noch ein bisschen, selbst nach dieser langen Reise.
    Dann schlug sie die Augen auf.
    »Hallo!«, sagte er sanft.
    Sie lächelte ihn an. »Wie geht es dir?«, fragte sie. Ihre Stimme war nur ein Hauch.
    Er winkte ab. »Es geht schon. Viel wichtiger ist, wie es dir geht.«
    Sie nickte schwach. »Es wird schon. Wie weit ist es noch?«
    »Zwei Tage. Wir müssen sehr langsam fahren, du weißt schon.«
    »Ja.« Ihre Stimme klang weich und zaghaft.
    Sie sah eine Weile zum Himmel auf.
    »Was willst du dann eigentlich tun?«, fragte sie.
    »Ich?« Er hob die

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