Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
Ja, das sind ein paar. Die wirklich guten sind aber nicht hier. Die zeigt man nicht so offen her.«
    Leandra feixte ihn an. »Kann ich sie sehen?«
    Er setzte einen verblüfften Gesichtsausdruck auf und wollte erst etwas erwidern. Dann runzelte er die Stirn und musterte sie von oben bis unten. Schließlich nickte er. »Warum nicht? Du wirst dir zwar keine davon leisten können, aber du hast ein nettes Lächeln. Ich glaube, ich werde eine Ausnahme machen.«
    Leandra grinste ihn noch breiter an. Ihr war nach ein bisschen Spaß zumute, und sie hakte sich keck bei ihm unter. »Na los. Wo gehen wir hin?«
    Augenscheinlich war er geschmeichelt. Er blickte sich um und nickte einem großen muskulösen Mann zu, der mit verschränkten Armen und strengem Blick rechts neben dem Wagen stand. Der Mann nickte zurück, ging in die Mitte vor den Wagen und platzierte sich dort. Leandra sah, dass auf der anderen Seite noch ein Mann stand, der ähnlich gebaut war.
    »Das sind Gus und Flabian«, sagte der Mann. »Wenn man eine so wertvolle Fracht hat, braucht man ein paar Aufpasser! Übrigens, ich heiße Bert.«
    Sie nickte ihm zu. »Leandra. Also, ich bin schon neugierig!«
    »Ein hübscher Name«, sagte er, während er losging, nach links den Weg zwischen den Buden entlang. »Er erinnert mich an eine Schwertkämpferin, die ich mal in Tharul...«
    »Ich bin auch eine Schwertkämpferin«, sagte sie. »Aber erzähl ruhig weiter ...«
    »Du?«, sagte er und blieb stehen.
    »Allerdings. Mehr verrate ich aber nicht. Wo sind nun deine Waffen?«
    Er musterte sie und blickte dann auf das Bündel in ihrer rechten Hand. »Ist das dein Schwert?«
    »Nein«, sagte sie. »Nur ein alter Besenstiel, mit dem ich übe.« Sie kam sich unheimlich witzig vor. »Los, spann mich nicht so auf die Folter! Ich will mal ein paar wirklich gute Waffen sehen!«
    Er grinste wieder und setzte sich in Bewegung.
    Sie sah kurz Munuel, der über ein paar Waren an einem Stand gebeugt stand und grübelte. Dann zog Bert sie zu einem anderen Wagen hinter einer Reihe von Buden. Er wirkte wie ein einfacher Wagen zum Wohnen, wie sie reiche fahrende Händler manchmal mit sich führten. Leandra sah in der Nähe zwei weitere, unauffällig wirkende Männer, die ihn ganz offensichtlich bewachten. Bert nickte auch ihnen zu.
    An der kleinen Stiege, die zum Eingang des Wagens hinaufführte, ließ er ihr galant den Vortritt. Sie ging hinauf und öffnete die Tür.
    Als sie eintrat, sah sie zunächst nur eine rundliche Frau, die ein Handtuch in der Hand hielt und sie erstaunt anblickte.
    »Äh ... sei gegrüßt!«, sagte Leandra.
    Die Frau stemmte die Fäuste in die Hüften, legte den Kopf schief und wartete auf Bert, der unsicher hereinkam.
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, hob sie an.
    Leandra war irritiert. Sie sah sich nach Bert um, der mit einem schiefen Grinsen hereinkam. »Das ist nur eine Kundin, Hilda!«
    Hilda schlug halb ärgerlich und halb wohlwollend mit dem Handtuch nach dem großen hageren Mann. »Du bist unverbesserlich!«, rief sie. »Hört das denn niemals auf?«
    Leandra ging aus der Schusslinie.
    »Aber Hilda!«, rief Bert und hoch abwehrend die Arme. »Nun werde doch nicht immer gleich so wütend! Ich wollte ihr doch nur ...«
    Die pummelige Frau wies auf Leandra. »Seit Tagen kommst du nur noch mit jungen Mädchen hier herein! Schau sie nur an! Nicht einen Kerl hast du je dahergebracht! Wenn das so weitergeht, dann können wir unseren Stand bald zumachen!«
    Der Mann stöhnte.
    »Hau ab!«, rief sie. »Zurück zum Stand! Ich kümmere mich um das Mädchen und du um Kunden, verstanden?«
    »Jaja ...«, ächzte Bert und verzog sich. Die Tür klappte zu.
    Leandra war völlig verdattert. »Entschuldigung«, sagte sie. »Ich glaube, ich gehe doch lieber ...«
    Die Frau wandte sich um. »Nein, nein, Kindchen, das war nicht gegen dich gerichtet! Setz dich nur. Möchtest du einen Tee?«
    Leandra lächelte unsicher. »Na ja ... warum nicht?«
    Hilda strahlte. »Warte, ich hab gerade welchen fertig ....« Sie eilte durch den geräumigen Wagen. Es gab ein paar schmale Fenster, die an den oberen Wagenkanten eingelassen waren, mit richtigen Glasscheiben, durch die Licht hereindrang. Ansonsten sah alles sehr gepflegt aus. Leandra stellte fest, dass alle Gegenstände, die es hier gab - vom Geschirr bis zu den Holzmöbeln -, von sehr guter Qualität waren. Hilda stellte einen Becher mit dampfendem Tee vor sie und einen weiteren daneben und ließ sich mit einem Seufzer auf einen

Weitere Kostenlose Bücher