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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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geschlossen zu haben. Wie heißt sie gleich? Ja, Hellami!«
    Sie studierte einen Moment sein Gesicht, konnte darin aber nichts entdecken, das darauf schließen ließ, dass er einen Verdacht über die wirkliche Tiefe ihrer Freundschaft hegte. »Ja«, seufzte Leandra. »Wir haben innerhalb von drei Tagen eine Menge miteinander durchgemacht.«
    Munuel war mit dieser Antwort zufrieden. Er blickte noch einmal dorthin, wo der Wagen und die Reiter verschwunden waren. Es war ein trauriger Zug. Eine unerfreuliche Reise stand ihnen bevor - zuerst nach Minoor, wo man die Eltern, Verwandten und Freunde über den tragischen Tod von Jasmin in Kenntnis zu setzen hatte.
    Danach würden Jockum und Ötzli mit dem Wagen zurück nach Savalgor fahren. Bamtori würde seine letzte Ruhestätte in der Krypta der Cambrischen Basilika finden.
    Munuel wandte sein Pferd um. »Komm, Prinzessin«, sagte er freundlich. »Wir müssen uns ab jetzt ein wenig sputen.«
    »Als Erstes ein Dorf!«, forderte Leandra. »Ich trage seit einer Ewigkeit diese hässlichen Lumpen. Schau nur meine Haare an! Ich fühle mich wie ein Misthaufen. Ich muss mir Kleider kaufen, und ich brauche ein Bad!«
    Munuel nickte. »Wenn ich mich recht entsinne, liegt ein paar Stunden westlich von hier ein Marktflecken. Dort machen wir Halt.«
    Die Aussicht auf neue Kleider und gründliche Körperpflege verbesserte Leandras Stimmung. Sie ließen die Pferde im Trab reiten und kamen gut voran. Nach einer Stunde verlangsamten sie das Tempo, um die Pferde nicht zu überfordern.
    »Übrigens«, sagte Leandra, »es gibt da noch eine Sache, die du wissen musst. Ich bin doch nicht dafür verantwortlich, dass die Pferde durchgegangen sind!«
    Er sah sie an, und Erleichterung stand in seinem Gesicht geschrieben. »Tatsächlich?«, sagte er. »Das macht mich froh!«
    »Ja«, erwiderte sie. »Aber es wird dich nicht freuen, zu hören, was der tatsächliche Grund war. Roya erzählte, dass sie mit Jasmin bei den Pferden war, um sie zu beruhigen. Dann tauchte ein Mönch auf.«
    Munuel zügelte sein Pferd und hielt an. »Ein Mönch?«
    »Ja. Roya konnte nicht sagen, ob es derjenige war, den wir in Guldors Hurenhaus sahen. Aber ich wette, er war es!«
    Munuel ließ sein Pferd langsam weitertraben. Leandra ließ ihre Stute aufschließen. Gemeinsam trotteten die Pferde die Straße nach Usmar entlang.
    »Langsam macht mir die Sache wirklich Angst«, sagte Munuel nach einer Weile nachdenklich. »Ich hatte gehofft, wir hätten noch ein wenig Zeit. Aber diese Bruderschaft von Yoor ist schon weiter, als ich gedacht hatte.«
    »Sag mal«, fragte sie, »kannst du mir etwas über diese Stygischen Artefakte erzählen? Und was hat es mit der Jambala auf sich, dass sie sich von niemandem anfassen lässt?«
    Munuel kaute ein wenig auf der Unterlippe. »Wie soll ich sagen? Es ist so, dass dieses Schwert so etwas wie eine eigene Seele besitzt. Deine Äußerung, dass es lebt, hat mich nicht einmal so sehr überrascht. Es passt zu ihr. Die Jambala scheint äußerst wählerisch zu sein. Außer Bamtori gab es unseres Wissens keinen Menschen auf der Welt, der die Jambala aus ihrer Scheide hätte ziehen dürfen.«
    »Wie ...? Keinen einzigen?«
    »Ganz recht. Das bedeutet, die Gilde ist auf dich angewiesen, wenn die Jambala gebraucht wird.«
    Leandra stieß einen Laut aus. »Heißt das, ich muss euch für den Rest meines Lebens dienen?«
    »Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, dass dich der Kodex letztlich dazu verpflichtet. Aber eigentlich bist du frei.
    Niemand kann dich zu etwas zwingen. Im Moment sieht es ganz danach aus, als wäre es ein riesiges Glück, dass die Jambala in unseren Diensten steht. Du hast gesehen, dass sie eine tödliche Waffe gegen Dämonen ist. Keine Waffe auf der Welt wäre auch nur annähernd so stark gegen einen Dämon wie die Jambala, außer vielleicht dem Yhalmudt.«
    Leandra nickte betrübt. »Ich verstehe.«
    Für eine Minute herrschte Schweigen. Die Pferde trotteten die Straße hinab, und der Morgen zeigte sich freundlich. Ein warmer Wind wehte von Osten.
    Leandra hatte weiter nachgedacht und stellte die nächste Frage. »Und diese Stygischen Artefakte? Die Jambala ist eines davon, das habe ich schon begriffen.«
    »Stimmt. Der Yhalmudt ist ein weiteres. Die Canimbra das dritte.«
    Da Leandra die Geschichte der Schlacht um Hegmafor nur sehr vage kannte, erzählte er sie ihr noch einmal in aller Ausführlichkeit. »Damals schon hat uns die Jambala im Kampf gegen den Dämonen von Hegmafor

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