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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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der Umarmung durch die Gegenwart einer bedrückenden Nachricht belastet war. Jockum setzte sich und hieß Munuel auf einer Holzbank Platz nehmen, die unterhalb eines schwer beladenen Bücherregals stand. Auch Remoch, Caori, Zerbus und Bamtori waren anwesend. Neben dem geheimnisvollen dunkelhäutigen Magier saß der große Philosoph und Hochmeister Fujima, und am Fenster stand regungslos der große Ötzli persönlich, einer der Altmeister der Gilde, der schon den Ruf einer Legende besaß. Er musste schon über achtzig Jahre alt sein. Trotzdem wirkte er kaum älter als Munuel.
    Munuel musterte schweigend die Anwesenden. Niemand schien in gelassener Stimmung zu sein. »Das Ordenshaus befindet sich in hellem Aufruhr«, stellte er fest. »Was ist geschehen?«
    Jockum hob den Blick und sah Munuel traurig an. »Es ist schrecklich ... Bruder Lakorta ist tot!«
    Munuel fuhr in die Höhe. »Was ... Lakorta ist tot?«
    Alle sahen ihn bedrückt an; nur Ötzli starrte weiterhin blicklos aus dem Fenster. Munuel sah, dass seine Wangen tränenfeucht waren.
    Ein grässlicher Verdacht überkam ihm. Seine Kehle wurde trocken, denn die ganze Atmosphäre im Raum deutete darauf hin, dass Lakorta keines natürlichen Todes gestorben war.
    »Was ist ihm zugestoßen?«, fragte Munuel.
    Ötzli fuhr herum. Der Altmeister hatte seine Hände hinter dem Rücken verschränkt, und seine ganze, hoch aufgerichtete Gestalt drückte Zorn und Verbitterung aus. »Zugestoßen?«, stieß er hervor. »Das ist nicht das richtige Wort! Was wurde ihm angetan! Das wäre wohl passender!«
    Munuel schwieg betroffen. Seine Sinne spürten den ohnmächtigen Zorn des alten Magiers. Wäre Ötzli nicht ein sehr beherrschter Mann, hätte er es vielleicht vorgezogen, sich aus seiner Nähe zu entfernen. Er spürte, dass Ötzli in dieser Verfassung imstande gewesen wäre, das halbe Stadtviertel zu verwüsten. Der Altmeister verfügte über eines der stärksten magischen Potenziale, die es in der heutigen Welt gab.
    Jockum ergriff das Wort. »Vorgestern sandten wir Lakorta aus. Wir überwachen seit einigen Wochen den Palast vom Turm der Stürme aus. Niemand hatte vor, die Würdenträger der Hierokratie arglistig zu belauschen. Aber du weißt ja, im Palast hat keinerlei magische Aktivität etwas verloren. Da wir jedoch diesbezüglich ungute Ahnungen hatten, beziehen wir seit Wochen wechselweise im Turm der Stürme Posten und versuchen festzustellen, ob sich dort etwas Verbotenes tut.«
    In Munuels Gedanken formte sich das Bild vom Turm der Stürme. Er thronte über der Cambrischen Basilika von Savalgor, direkt dem Palast gegenüber. Der Turm war das höchste Bauwerk von Akrania - sah man einmal vom Palast selber ab, der jedoch nur teilweise von Menschenhand erschaffen war und sich auf dem natürlichen Fundament des Felspfeilers von Savalgor erhob. Im Turm der Stürme wurden alte Schriften aufbewahrt; in seinen Kellergewölben, tief im felsigen Grund unter Savalgor, gab es eine Krypta, in der die sterblichen Überreste der größten und berühmtesten Magier von Akrania aufgebahrt waren.
    Die Basilika und der Turm zählten für die Mitglieder des Cambrischen Ordens zum täglichen Wirkungsbereich.
    Der Orden stellte seinerseits ein Teil der Magiergilde dar, wenn auch auf anderer Ebene. Die Gilde war die oberste Vereinigung aller Magier der Höhlenwelt - von Akrania bis hin zu den Südreichen auf dem eisigen Kontinent von Vulkanoor, von Maldoor, an den Gestaden der dunklen Seite der Welt, über Veldoor hinweg, bis hin zum fernen Inselreich von Chjant. In den Reichen selbst waren die Magier in Ordenshäusern organisiert; hier fand man die Basis der verschiedenen Magieschulen, die sich alle auf das Prinzip der Kräfte stützen und sich dabei nur in nationalen Gebräuchen unterschieden.
    Die Basilika von Savalgor war das Zentrum der Cambrischen Hemisphäre, die sich über Akrania und einige angrenzende Reiche erstreckte.
    Es war eigentlich vollkommen unverdächtig, wenn sich ein Magier im Turm der Stürme aufhielt, und man hatte, wie Munuel annahm, diesen Ort wegen seiner günstigen Lage gewählt, um von dort aus die Vorgänge im Palast zu beobachten.
    »Also habt Ihr schon damit begonnen, den Palast zu überwachen«, stellte Munuel fest. »Ich dachte es mir bereits.
    Hat dir Remoch erzählt, warum wir hier sind?«
    Jockum schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht. Aber dass ihr den weiten Weg hierher gekommen seid, verheißt nichts Gutes.«
    Munuel nickte. »Ich möchte erst wissen,

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