Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
preisgab.
Sie hatten nun beinahe den Felsenhimmel erreicht, eine Höhe,
die selbst für die flugerfahrene Leandra etwas Besonderes darstellte. Über ihnen fiel das allerletzte Licht des Tages ein und
tauchte die Welt der Stützpfeiler in ein Spiel von Schatten und
grauen Konturen. Die Pfeiler verzweigten sich hier oben in etliche
Seitenarme, die sich in sanften Bögen mit dem steinernen Himmel vereinigten. In einem der mächtigen Hauptstämme jedoch
befand sich eine Anlage von wahrhaft gewaltigen Ausmaßen.
Dass dieses Ding aus Metall war, konnte Leandra gleich sehen,
allerdings bestand es aus einem, das ihr herkömmlicher erschien
als die seltsamen, dünnen Wände und Plattformen der Drakkenstadt. Es war dunkel, braunrot und schimmerte im schwachen
Licht, als wäre es nass. Es stak in der oberen Krümmung des
Pfeilers, als wäre es wie eine riesige, viereckige Röhre dort hineingetrieben worden. Ein dunkles Loch tat sich in seinem Inneren auf… nein, in diesem Moment flammten darin starke Lichter
auf und Leandra erkannte einen gewaltigen Hohlraum. Ihr kleines
Schiff flog mitten hinein und nahm darin etwa so viel Platz ein wie
eine Mücke im Inneren einer Flasche. Sie ahnte schon, wozu es
diente. Hier passten auch andere Drakkenschiffe hinein – sogar
solche, die zwanzigmal so groß waren wie ihre Mücke. Dies musste die Anlage sein, durch welche die Drakken alle ihre Schiffe in
die Höhlenwelt schafften! Sie blickte nach links und rechts aus
den Fenstern. Riesige Aufbauten zogen an ihnen vorbei, als sie
tiefer in Hohlraum hineinglitten. Schräg unter ihnen schwebte
eine enorme rotgraue Plattform mit zahllosen flachen Geräten,
die wie Auslegerarme aussahen, wie sie bei der Beladung von
Schiffen in einem Hafen verwendet wurden. Überall gab es Lichter, hell strahlende Lichter in verwirrender Vielfalt an Farben,
Leuchtkraft und Größe. Manche blinkten, andere flackerten nervös, wieder andere schwollen langsam auf, in majestätischer Ruhe, und verloschen dann wieder. Dann wurde ein Dröhnen hörbar.
Rasnor tippte auf ihre Schulter und deutete nach vorn. Das kleine
Schiff hatte sich inzwischen herumgedreht und blickte jetzt in die
Richtung, aus der es gekommen war. Dort flammte in diesem
Moment ein nebliges, wirbelndes Leuchten auf, offenbar von einer
Anzahl von Röhren ausgehend, die ringsherum hervorstanden.
Aus dem Nebel wurde etwas Festes, dann verebbte das Wirbeln,
und zuletzt blieb etwas übrig, das wie eine riesige Metallwand
aussah. Nur ein schwaches Leuchten unterschied sie von den anderen Metallwänden.
Während all dieser Ereignisse herrschte großer Lärm – das Zischen von Luft, das hallende Dröhnen großer Metallteile, die
aneinander stießen, und das dunkle Geräusch, das den Hintergrund erfüllte. Doch dann verstummte plötzlich alles. Nur sehr
verhaltene Geräusche waren noch hörbar und es erschien Leandra, als wäre nun die Ruhe vor einem gewaltigen Ereignis eingekehrt.
Auf der schrägen Tafel vor den beiden Drakken, die vorn im
Schiff saßen, flammte ein großes, hellblaues Viereck auf, auf dem
kurz darauf bunte Quadrate und andere Symbole sichtbar wurden. Der linke der beiden Drakken hob seine Klauenhand, und mit
einem Klacken berührte sein mittlerer Finger zuerst ein dunkelgrünes, dann ein schwarzes und zuletzt ein violettes Quadrat auf
dem leuchtenden Feld.
Sie erschrak ein wenig, als unmittelbar danach ein lautes, quäkendes Geräusch durch die gewaltige Halle stob. Alle Lichter, die
zuvor in hellem Gelb erstrahlt waren, wechselten nun zu einem
dunklen Orange, das die Halle wie in ein abendliches Dämmerlicht
tauchte.
Und dann löste sich die metallene Decke über ihnen auf.
Leandra sah es zuerst nur aus den Augenwinkeln, dann aber
stürzte sie förmlich an das Seitenfenster, um hinaufstarren zu
können und möglichst nichts zu verpassen. Sie war über alle Maßen fasziniert, wünschte sich, jemand ihrer Freunde wäre hier,
um ihr Staunen mit ihr zu teilen. Sogar Cathryn hätte dies sehen
sollen; ihre kleine Schwester war eine ebenso neugierige Seele
wie sie selbst. Ein kurzer Seitenblick zu Rasnor sagte ihr, dass
sich der verdammte Kerl wie ein Glücksbote vorkam, weil er sie
an seinen Errungenschaften teilhaben ließ. Rasch wandte sie die
Augen wieder von ihm ab. Die metallene Decke über ihnen verschwand auf ebensolche Weise, wie die andere zuvor entstanden
war, und als Leandra die ersten hellen Punkte am Ende eines
dunklen Schachts über sich

Weitere Kostenlose Bücher