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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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strafenden Blick. »Ich hatte einen klugen
Lehrer – Munuel. Denkst du, nur ihr in den Städten wisst etwas
von der Welt?« Rasnor lächelte wieder und hob abwehrend die
Hände. »Schon gut, schon gut.« Er beugte sich zur Seite und
deutete in die Höhe. »Da oben, die Sonnenfenster. Ahnst du, woher die stammen?« Leandra starrte aus dem Fenster das Drakkenschiffs, das noch immer ruhig über das Meer glitt. »Die…
Feuerseen!«, fragte sie. »Richtig«, lächelte er. »Es macht Spaß,
mit dir zu diskutieren.« Er blickte wieder hinauf. »Es ist zu Glas
eingeschmolzenes Gestein. So unvorstellbar heiß waren diese
Brände.«
Leandra blickte noch immer hinauf. »Unglaublich. Dann entstand diese Welt, ohne dass die Menschen dort oben etwas davon
ahnten! Wie kann das sein?«
»Es überlebten nur wenige«, sagte Rasnor. Seine Stimme hatte
einen trauervollen Ton angenommen, so als fühlte er mit den
Menschen von damals mit. Menschen, die seit über fünftausend
Jahren tot waren. »Die ganze damalige Kultur war untergegangen. Die Luft über der Welt war voller Staub und Gift. Es gab große Ozeane, aber die trockneten aus. Jedenfalls dachten das die
Menschen. In Wahrheit versickerten sie in der Tiefe und füllten
die Ozeane der Höhlenwelt. Aber das erfuhren sie nie. Nur ein
paar von ihnen – etwa fünfhundert Jahre später, als sie den Weg
in die Tiefe fanden. Es waren die letzten Menschen der Oberwelt.
Dort oben konnte niemand mehr überleben.«
»Dann… wussten sie tatsächlich fünfhundert Jahre lang nichts
von unserer Welt?« Rasnor schüttelte den Kopf. »Nein. Offenbar
nicht.«
Sie sah ihn eine Weile forschend an. »Du sagtest, das Wolodit
wäre gleichzeitig mit der Höhlenwelt entstanden. Heißt das, die
Menschen, die früher dort oben lebten, kannten ebenfalls keine
Magie?«
Rasnor blickte aus dem Fenster in die Höhe, so als könnte ihm
der Felsenhimmel Aufschluss liefern.
»Hmm – darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.«
Leandra sah ebenfalls wieder hinaus. Sie dachte über diese Zeit
nach, über all die Schrecken, welche die Menschen damals erlebt
haben mussten, und die Erlösung, die sie später in der Höhlenwelt fanden. »Und all die Pflanzen und Tiere… und die Drachen?«,
fragte sie. »Wie sind die hier herunter gekommen?«
Wieder zuckte Rasnor mit den Schultern. »Kann ich dir nicht sagen. Es gibt vieles, was wir noch nicht wissen – oder vielleicht nie
erfahren werden.«
Leandra, die eine Weile aus dem Fenster gesehen hatte, kam
plötzlich etwas seltsam vor. Es war heller geworden. Sie deutete
hinaus und sah Rasnor stirnrunzelnd an. »Wir sind abends losgeflogen… da müsste es doch langsam Nacht geworden sein, oder?
Aber… es ist heller!«
Er nickte teilnahmslos. »Wir haben die Nacht überholt«, sagte
er.
»Die… Nacht überholt?«, fragte sie verwirrt.
Rasnor reckte plötzlich den Hals und deutete dann mit dem Zeigefinger voraus. »Jetzt geht es los.
Wir sind da!«
Leandra hatte im Laufe des letzten Jahres Dinge erblickt und erlebt, deren Existenz sie zuvor nicht für möglich gehalten hätte.
Was sie jedoch an diesem Tag zu sehen bekam, schlug alles.
Die Säuleninsel, von der Rasnor behauptet hatte, sie selbst so
benannt zu haben, war für sich genommen schon ein erstaunlicher Anblick: sieben mächtige Stützpfeiler, fast im Kreis angeordnet, und in der Mitte über ihnen ein kleines Sonnenfenster. Seltsamerweise strahlte es bei ihrer Ankunft hell, so als wäre der
Nachmittag noch nicht weit fortgeschritten. Leandras Verblüffung
über den Wechsel der Tageszeit während des Flugs wuchs.
Die Insel mochte einen Durchmesser von achtzehn oder zwanzig
Meilen haben. In dem tiefen Taleinschnitt zwischen den sieben
Pfeilern erblickte sie dann das erste wirkliche Wunder dieses Tages: eine Stadt der Drakken. Hier waren gewaltige silbrige Kuppelzelte aufgebaut, ganz in der Art derer, die sie bereits in Savalgor gesehen hatte, jedoch viel größer. Dazwischen ragten filigrane Türme auf, die aus einem Geflecht von Metallstreben bestanden und durch ein Gespinst aus silbrigen Fäden miteinander verbunden waren. Dazwischen schwebten hellgraue Plattformen und
Rampen; Stege, Brücken und Verstrebungen verbanden die unterschiedlichsten Konstruktionen miteinander. Ein wenig erinnerte
es an die verwegenen Bauwerke von Savalgor, aber diese hier
schienen aus viel zerbrechlicherem Material zu bestehen. Es besaß beinahe die Zartheit eines kunstvoll gewebten Spinnennetzes.
Savalgor war da

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