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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zuverlässig verdeckte.
Minuten später war das kleine Schiff schon da. Mit dem typischen Jaulen kam es in der Luft zum Stillstand und sank dann
lärmend herab. Alina ließ sich von Mirlas Rücken rutschen und rief
Benni zu sich. Der Hund näherte sich ihr in angstvoller Körperhaltung. Es war kein schöner Anblick, aber Alina musste inzwischen
wenigstens nicht mehr fürchten, dass Benni einen der Drakken
anfallen würde.
Wieder einmal war ein Bruderschaftler dabei. Zwischen zwei
bewaffneten Drakken kam ein dicker Mann in dunkelgrauer Kutte
auf sie zugewatschelt.
Er trug einen schwarzen Bart, wildlockige, schwarze Haare, und
diesmal war er es, der jene wohlbekannte, halb durchsichtige
Tafel in den Händen hielt. Drei Schritt vor ihr hielt er an und musterte sie mit strengen Blicken. Sein Gesicht war gerötet, er schien
zu der Sorte Mann zu gehören, die bei der kleinsten Bewegung zu
schwitzen anfingen. Kein Wunder bei seinem Körperumfang.
»Name, Beruf und Heimatstadt«, fragte er barsch. »Gulda,
Kräuter- und Pferdehändlerin. Aus Savalgor.«
Er tippte mit dem Zeigefinger unentschlossen auf seiner durchsichtigen Platte herum und hatte dabei offenbar Probleme. Er
brummte etwas, sah kurz nach links zu dem bewaffneten Drakken, aber der rührte sich nicht. Alina verstand schon. Diese Drakkensoldaten hatten ebenso viel Ahnung von der Bedienung des
Geräts wie Benni. Sie beobachtete den Mönch eine Weile und
räusperte sich dann. Er blickte auf.
Sie deutete vorsichtig auf ein großes, violettes Quadrat rechts
oben auf der Platte. »Ich glaube, da drauf.«
Verwirrt starrte er zwischen ihr und seinem Gerat hin und her.
»Woher willst du das denn wissen?« Sie versuchte ein Lächeln.
»Ich bin schon so oft überprüft worden…«
Er brummte etwas und stellte sich dann seitlich zu ihr. »Da
drauf, meinst du?«
Sie nickte und er versuchte es. Die Bilder und Symbole in der
Platte verschwammen und entstanden neu. Seine Miene erhellte
sich. Auf einer großen Abbildung sahen sie nun Felder, die erstaunlicherweise in ihrer Sprache beschriftet waren. »Da – Savalgor!«, sagte sie und deutete auf eine andere Stelle. Gemeinsam
arbeiteten sie sich durch die verwirrenden Symbole, zumeist auf
Almas Erinnerungen gestützt. Der Dicke erwies sich als brummiger, aber nicht unangenehmer Mann – eine ganz neue Erfahrung
für sie. Die Bruderschaft schien nicht ausschließlich aus gewalttätigen Irren zu bestehen. Schließlich flammte auf der Platte ein
undeutliches Abbild Guldors auf. Alina erschrak zu Tode.
»Gulda…«, murmelte der Mann, »Kräuterhändlerin.« Er blickte
mit einem hinterlistigen Grinsen zu ihr auf. »Du musst mir verraten, Mädchen, bei welchem Wunderdoktor du gewesen bist. Letzte Woche warst du noch hässlicher als ich. Aber jetzt…« Er nickte
anerkennend und lachte rasselnd. »Du hast dich gemacht!«
»Das… das ist mein Vater«, stammelte sie, um ihre Beherrschung bemüht. »Wie kommt denn sein Gesicht da rein?«
»Weiß nicht. Heißt er etwa auch Gulda?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein… äh, Guldor.«
»Ah! Da haben wir’s. Eine Verwechslung. Ist mir schon mal untergekommen. Die Drakken haben eine Menge Fehler in diesen
Dingern.«
Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber – ich wurde schon so
oft überprüft! War da etwa immer Guldors… ich meine, das Bild
meines Vaters zu sehen? Das müssten sie doch gemerkt haben!«
Er winkte ab. »Diese Viecher können kein A von einem O unterscheiden. Dumm wie Stroh. Wichtig ist nur, was da in deiner Plakette steht.«
Alina tastete nach dem Oval an ihrem Hals. Er hatte es gar nicht
mit dem kleinen Licht in seiner Tafel angestrahlt, wie es die Drakkenprüfer immer getan hatten. Vermutlich wusste er nicht, wie
das ging. Sie blickte verstohlen zu den beiden Drakkensoldaten,
die sie kalt und starr beobachteten. »Macht es sie… gar nicht wütend, wenn du so was sagst?«, fragte sie den Mönch leise.
Er blickte die Drakken kurz an, schüttelte dann den Kopf. »Nein.
Die merken überhaupt nichts. Weiß auch nicht, was das für komische Kreaturen sind.«
Sie musterte sein Gesicht. Für Momente erschien er ihr wie der
gute Onkel aus der Nachbarschaft. »Das klingt, als wärest du
nicht sehr begeistert von ihnen.«
Er nahm sie am Ellbogen und führte sie ein Stück fort von den
Drakken. »Ich wünschte«, zischte er ihr leise zu, »sie würden sich
mit ihren Flugschiffen und dem ganzen Zeug so schnell es geht
wieder verziehen, Mädchen! Das kannst du

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