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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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mir glauben.«
»Aber… warum bist du dann bei ihnen? Du dienst ihnen doch!«
Er seufzte. »Ach, was weißt du schon! Ich bin bei der Bruderschaft, seit ich denken kann. Als kleines Kind schon war ich bei
ihnen. Denkst du, ich hab jetzt eine Wahl?« Er deutete auf ihren
Hals. »Und glaubst du, ich hab Lust auf so ein Halsband?«
Sie nickte verstehend.
Er richtete sich auf. »Ich habe schlechte Nachrichten für dich,
Mädchen«, sagte er.
Er kalter Schauer fuhr ihren Rücken hinab. »So?«, fragte sie
tonlos.
»Ja, leider. Ich hab den Befehl, neue Leute für einen Ort namens Yanalee zusammenzutrommeln.
Kennst du den?«
»Yanalee?« Ihre schlimme Vorahnung verstärkte sich. Sie
schüttelte den Kopf.
»Liegt auf halbem Weg zwischen Tharul und Mittelweg. Dort haben sie vor ein paar Tagen noch so eine Abbauanlage eingerichtet. Aber ihnen fehlen die Leute. Die aus Tharul und Mittelweg
sind größtenteils schon anderswo. Ich fürchte, ich muss dich da
hinschicken.«
Almas Magen krampfte sich zusammen. »Waas?«, keuchte sie.
»Aber ich…«
Er schüttelte bedauernd den Kopf und sah gewiss nicht so aus,
als täte er ihr das gern an. »Das ist ein Befehl, verstehst du? Von
den Drakken.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter.
»Nicht von denen da. Von den anderen, in Savalgor.«
Alina starrte voll aufkommender Furcht und Verzweiflung auf die
beiden Echsenwesen. »Aber…«
Er senkte die Stimme. »Ich würde ja gern. Du scheinst ein nettes Mädchen zu sein.« Wieder deutete er mit dem Daumen über
die Schulter, diesmal in Richtung der großen Drakkenstadt zwischen den Stützpfeilern. »Aber ich bin nur ein Helfer. Die da beobachten mich. Ich hab ein paar Freiheiten, nicht mehr. Ich muss
tun, was sie befehlen.«
Alina stieß einen jammervollen Laut aus.
»Keine Ausnahmen, lautet der Befehl. Im Moment geht das vor,
was sie anordnen. Egal, ob du einen wichtigen Beruf hast oder
nicht.«
»Wie lange werde ich bis da hin brauchen, nach…
Yanalee?«
Er schüttelte den Kopf. »Gar nicht lang. Ich nehme dich gleich
mit.«
Sie stöhnte. »Jetzt gleich?«
»Ja, Mädchen. So Leid es mir tut.«
Sie wies auf Mirla. »Und meine Pferde? Und der Hund? Was soll
aus ihnen werden?«
Der Mönch starrte auf Mirla, dann schüttelte er den Kopf. »Für
Tiere hab ich zwar keine Befehle, aber Pferde… die kriegen wir
gar nicht rein in das Flugschiff.« Er senkte den Blick und starrte
Benni an.
»Und mein Hund?«
Er runzelte die Stirn. »Ich würde mir nicht viele Hoffnungen
machen, Mädchen. In so eine Anlage wirst du deinen Hund nicht
mitnehmen können. Da drin ist die Hölle los, weißt du? Da wird
mit Maschinen gearbeitet und du hast einen Schutzanzug an…«
Alina fühlte sich unsäglich elend. Sie beugte sich nieder und
umarmte Benni. Tränen flossen über ihr Gesicht.
»Nimm den Hund meinetwegen mit«, sagte er gütig. »Aber wie
gesagt: Ich würde mir keine großen Hoffnungen machen, dass du
ihn mit hineinnehmen darfst.«
Die Freundlichkeit des Mannes war versöhnlich. Ab jetzt war sie
eine Gefangene, wie alle anderen Menschen auch, ob Benni bei
ihr war oder nicht. Sie würde in einer der Minen arbeiten müssen,
und ihre einzige Hoffnung bestand darin, in irgendeinem unbemerkten Augenblick, der vielleicht nie kam, zu fliehen.
Er beugte sich nieder und zog sie am Arm hoch. »Nun komm
schon. Wir müssen weiter. Es hilft nichts. Nimm deinen Hund mit.
Aber die Pferde müssen hier blieben.« Er trat an Mirla heran und
begann, ihren Sattel zu lockern. Mit tränenfeuchtem Gesicht
machte sich Alina daran, das Gleiche für Kika zu tun. Sie war dem
Dicken dankbar dafür, dass er wenigstens daran dachte, die beiden Pferde nicht mit den Sätteln auf dem Rücken ihrem Schicksal
zu überlassen. Während sie Kika absattelte, sprach sie der kleinen Stute beruhigend zu. Die beiden waren ihr nicht weniger ans
Herz gewachsen als Benni. Sie waren nun seit einigen Tagen zusammen und hatten Alina treu gedient. Als die Sattel auf dem
Boden lagen und damit auch Alinas ganze Habe, scheuchte der
Dicke sie mit einem Klaps auf das Hinterteil davon. Er winkte Alina und marschierte in Richtung des Drakkenschiffs voran.
Elend folgte sie ihm. Benni schien mit dem Schlimmsten zu
rechnen, denn sein Kopf wie auch seine Rute waren tief gesenkt.
Sie redete ihm aufmunternd zu.
Als sie das Drakkenschiff erreichten, schlüpften die beiden Echsenwesen durch einen seitlichen Einstieg ins Innere des Gefährts,
und der Mönch, der noch mit Alina

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