Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
flachen Felsen, kaum mehr als fünfzig Schritt im
Durchmesser.
»Es ist genau der Mittelpunkt«, sagte Alina ehrfurchtsvoll und
drehte sich um die eigene Achse, während sie hinauf zu den majestätischen Felswänden blickte.
»Ja, das stimmt. Ich habe schon sechs solche Orte gefunden.
Nur an einem weiteren steht die Brücke noch, alle anderen sind
zerstört.«
»Du meinst… du hast diese Orte bereist?« Sie deutete auf das
flache, runde Gebäude vor ihnen.
»Mithilfe ihrer Magie?«
Cleas nickte. »Ja. Leider ist es… nun, nicht ganz unkompliziert.
Man kommt nämlich nicht genau dort an, wo man eigentlich ankommen sollte.
Jedenfalls glaube ich das.«
Alina runzelte die Stirn. »Wie meinst du das?«
Cleas kratzte sich verlegen am Kinn. »Also – ich bin nicht sicher. Es muss sich um ein uraltes System von Verkehrswegen
handeln. Diese Gegend muss vor langer Zeit besiedelt gewesen
sein, trotz all der Berge, Schluchten und abgelegenen Täler.
Warum – nun, das weiß ich nicht. Aber wenn es so war, liegt es
doch auf der Hand, dass man für eine so unwegsame Gegend
irgendetwas braucht, um sich schnell bewegen zu können, nicht
wahr?«
Alina nickte.
»Deine Freunde waren es ja, die bewiesen haben, dass hier vor
langer Zeit Menschen lebten. Sie entdeckten die Stadt Unifar wieder, ganz am Nordrand des Mogellsees. Ich wette, dass das ganze
Ostufer des Sees besiedelt war – vor dem Dunklen Zeitalter. Und
hier«, damit hob er die Handflächen und wies in die Runde, »hier
war auch irgendwas.
Vielleicht Bergwerke, Eisen- oder Kupferminen.« Er sah Alina
an. »Oder Gold und Edelsteine. Ja, vielleicht genau das.«
»Gold- und Edelsteine? Warum?«
»Nun, wegen diesem hier!« Wieder wies er in die Runde. »Hier
konnten einige wenige Leute verkehren, aber keine Armeen, keine Räuberbanden, keine Scharen von irgendwelchen Leuten. Die
Wege wurden von Wachen kontrolliert, und selbst wenn Schurken
versucht hätten, sich hier einzuschleichen, hätten sie kaum eine
Möglichkeit gehabt, zu mehreren an einen bestimmten Ort zu
gelangen. Nicht mithilfe dieser… Portale. Ich vermute, wir befinden uns hier in der Schatzkammer des Altakranischen Reiches.
Einer Gegend, in der man Gold und Edelsteine schürfte und sie
gut geschützt abtransportieren konnte.« Ein leiser Schauer glitt
Alinas Rücken hinab. Was Cleas sagte, machte Sinn. Allein der
Lärm, den eine Bande von Räubern hier verursacht hätte, wäre
weithin zu hören gewesen. Niemals hätte man dreißig oder vierzig
Mann rasch über eine solche Brücke und durch dieses Portal, wie
immer das auch aussehen mochte, an einen anderen Ort bringen
können.
»Ich habe auch alte Mineneingänge gefunden, Schürfgruben,
Bergwerksstollen«, erklärte Cleas. »Überall in diesem Gebiet hier.
Es erstreckt sich bis hinauf zum Mogellsee und ein gutes Stück
nach Westen ins Ramakorum hinein.« Er lächelte. »Irgendein guter Geist hat dich zu mir geführt. Es gibt wohl niemanden in unserer Welt, der dich hier, in dieser Gegend, schneller an dein Ziel
bringen könnte als ich.«
Sie lächelte zweifelnd. »Ich wünschte nur, ich wüsste selbst, wo
das ist.«
*
    »Du wirst ungefähr vierzig Ellen über dem Wasser herauskommen, ein kleines Stück nordwestlich der Insel«, erinnerte er sie.
»Lehne dich nach vorn, sodass du nicht mit dem Rücken aufschlägst. Können wir?«
    Alina schluckte. Sie hielt Benni vor ihrer Brust, hatte den schweren Hund mit Mühe hochgehoben. Er war unruhig und verhielt
sich nicht eben so, dass sie sich irgendwohin würde lehnen können. »Warte«, sagte sie, »warte noch kurz.« Ächzend setzte sie
Benni wieder ab. Winselnd lief er einmal im Kreis durch das kleine
Gebäude, in dem sie standen. Cleas richtete sich auf, stieß ein
angespanntes Seufzen aus. Die Zeit wurde immer knapper für
ihn, er musste dringend zurück. »Es tut mir Leid«, jammerte Alina. »Vierzig Ellen – das ist verdammt hoch, weißt du? Und vermutlich wird genau das passieren: dass ich mit dem Rücken aufschlage. Schau doch mal – wie ich hier stehe!« Sie demonstrierte
Cleas durch ihre Körperhaltung, was sie meinte. »Benni wird auch
noch auf mich drauf fallen.«
    Cleas schnaufte. »Ja doch, Alina!«, sagte er geduldig. »Aber du
musst das Ganze nur genau ein Mal aushalten, nicht öfter! Selbst
wenn du mit dem Rücken aufkommst, wirst du dabei nicht sterben!« Sie kam sich blöde vor, dass sie sich so anstellte. Aber es
war nun mal keine leichte Sache, mit einem Hund auf den

Weitere Kostenlose Bücher