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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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können!
»Geht!«, rief Ötzli. »Verschwindet! Ich muss nachdenken!«
    Eilig wandten sich Cicon und Vandris um und verschwanden
durch einen Tunnel, in dem zwei Fackelträger auf sie warteten.
Die anderen Brüder zogen sich zurück, gingen zu ihren Büchern,
Tischen und Regalen, die sie hier unten aufgebaut hatten, um
ihren unerfindlichen Tätigkeiten nachzugehen. Ötzli hatte keine
Ahnung, was sie überhaupt taten; es kam ihm vor wie eine Verlegenheitsarbeit. Irgendwas mussten sie ja tun, dieses unnütze
Pack, wenn sie nicht mit Tod und Zerstörung beschäftigt waren.
Der Gedanke, ausgerechnet mit diesen Leuten die Welt regieren
zu wollen, bereitete ihm Magenweh. Allerdings standen die Aussichten dafür zurzeit mehr als schlecht. Aber egal, sagte er sich,
eins nach dem anderen. Erst musste er das Leandra-Problem lösen, dann das mit den Drakken. Sobald ihm das gelungen wäre,
würde er Mittel und Wege finden, sich dieser Hohlköpfe zu entledigen – oder wenigstens derer, die nichts taugten.
    Gerade als der Lichtschein der Fackelträger in der Ferne des
Tunnels verblasste, kam aus einer anderen Richtung Bruder Zelko
geeilt. Er trug seine Fackel selbst, und seine Miene verriet, dass
er Wichtiges erfahren hatte.
    »Hoher Meister!«, rief er keuchend, als er vor Ötzli stehen blieb.
»Wir… wir haben zwar den Glatzkopf nicht finden können, aber
ich habe etwas Wichtiges in Erfahrung gebracht!« Zelkos rundes
Gesicht war gerötet und kleine Schweißperlen standen auf seiner
Stirn. Er musste seine Pfunde über die Maßen schnell hierher bewegt haben.
Ötzli musterte ihn mit warnenden Blicken.
     
»Sie wollen den Palast angreifen und die Shaba befreien, heute
    Nacht noch!«, sagte Zelko.
Ötzli starrte ihn misstrauisch an. »Bist du sicher? Woher weißt
du das?«
»Ich habe jemanden in den Roten Ochsen geschmuggelt, letzte
Woche schon.«
Ötzlis Mine hellte sich auf. »Tatsächlich?«
Ein glückliches Lächeln breitete sich auf Zelkos Gesicht aus.
Doch Ötzlis Miene verfinsterte sich wieder. »Den Palast anzugreifen wäre selbstmörderisch! Hast du erfahren, wie sie das anstellen wollen?«
Zelko hob die Achseln. »Leider nicht, Hoher Meister. Aber mein
Mann schwor, dass er zwei Leute über einen Angriff auf den Palast hat reden hören.
Noch heute Nacht. Und den Pakt haben sie auch.«
Ötzli stand schweigend da und überlegte, ob dies vielleicht nur
eine List war. Ein Ablenkungsmanöver und zugleich eine Täuschung über das Vorhandensein des Paktes, den sie gar nicht gefunden hatten. Aber zu welchem Zweck? Was könnte dahinter
stecken? Sein Blick schweifte hinüber zu den Mönchen, die etwas
abseits mit ihren Schriftrollen hantierten. Was könnte es schaden,
diesen Kerlen zumindest für den Rest der Nacht eine sinnvolle
Tätigkeit zu geben?
»Also gut!«, sagte er schließlich. »Wenn das stimmt, haben wir
vielleicht doch noch eine Gelegenheit, die Schlappe mit dem
Glatzkopf wieder wett zu machen. Hole alle Leute zusammen!
Den Palast haben wir ohnehin unter Kontrolle. Ich will, dass binnen einer Stunde sämtliche verfügbaren Brüder bereitstehen, und
zwar bei den alten Kanälen unterhalb der Palastkerker – du weißt,
wo! Sie sollen ihre Duuma-Kutten anziehen, verstanden? Dort
sollen sie dann auf weitere Befehle warten.« Er massierte sich
nachdenklich das Kinn. »Wie spät mag es sein? Schon nach Mitternacht?«
»Aber ja, Meister. Bestimmt schon zwei Stunden danach!«
»So? Na, macht nichts. Ich bin der Ratsvorsitzende. Ich werde
eine Sitzung einberufen, und zwar jetzt gleich! Schließlich soll der
Palast angegriffen werden. Ich werde dafür sorgen, dass der Rat
entscheidet, die Palastwache durch unsere Leute zu verstärken.
Besser, wir machen das im offiziellen Rahmen.« Er legte Zelko
eine Hand auf die Schulter. »Dazu brauche ich dich und die anderen! Ruf all unsere Ratsleute zusammen! Cicon und Vandris sind
gerade gegangen – wahrscheinlich zum Ordenshaus. Soll sie doch
angreifen, diese Leanclra!« Er ballte in einem plötzlichen Aufbranden von Wut die Hände zu Fäusten. »Heute Nacht ziehen wir
einen Schlussstrich! Unter sie, die Shaba und all ihre verfluchten
Freunde!«
»Ja, Meister. Ich gehe sofort!«
Ötzli nickte Zelko zu. Der dickliche kleine Mann wandte sich um
und eilte davon; Ötzli sah ihm mit Befriedigung hinterher. Dann
fiel ihm etwas ein und er wandte sich um. »Jennas«, rief er,
»Jennas!
Ist Jennas hier?«
Eine Weile tuschelten die Brüder untereinander, dann liefen
zwei in

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