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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ihn ein Gefühl von Neugierde und heißer Vorfreude. Ja, das
war vermutlich dieser seltsame, rätselhafte Siong, den er zu sich
befohlen hatte.
»Ja?«
Die Tür öffnete sich leise. Bruder Jennas kam herein und brachte einen Mann mit sich. »Das ist Bruder Siong aus Hegmafor«,
sagte er und verbeugte sich leicht.
Fasziniert stand Ötzli auf und starrte den Mann an. Er winkte
Jennas hinfort. »Geh, lass uns allein!«
Jennas verbeugte sich nochmals und verschwand. Die Tür fiel
hinter ihm ins Schloss.
Ötzli umrundete den Mann, der mit starrem Gesicht. In der Mitte des Raumes stand. Dann blieb er direkt vor ihm stehen. »Du
also bist Bruder Siong!«
Der Mann stieß ein seltsames Grunzen aus.
Ötzli nickte lächelnd. »Fein, Siong. Setz dich.
Ich habe eine ganz besondere Aufgabe für dich.«
4
Kampf um den Palast
    Tief in der Nacht flog der erste Drache hinauf zum Savalgorer
Stützpfeiler. Es waren nur noch etwa zwei Stunden bis zum Morgengrauen, und sie mussten sich beeilen, wenn sie sicher gehen
wollten, nicht entdeckt zu werden. Fast lautlos hob Lanianis vom
westlichen Monolithen ab, ließ sich, mit drei Männern und Frauen
auf dem Rücken, seitlich in die Tiefe fallen, fing mit seinen
Schwingen den Wind und glitt, zunächst außerhalb des Stadtgebietes von Savalgor, in Richtung der Küste. Dort arbeitete er sich
mit kräftigen Schwingenschlägen in die Höhe und flog dabei allein
mithilfe seiner Sicht auf das Trivocum durch die fast völlige Dunkelheit. Da es draußen über dem Meer jedoch keine sonderlich
große Gefahr gab, auf ein Hindernis zu stoßen, war das Wagnis
annehmbar. Als Lanianis sich von Südosten her dem Stützpfeiler
wieder näherte, verlangsamte er so sehr, wie es ihm nur möglich
war. Leandra und Hochmeister Jockum halfen nach Kräften mit,
das Trivocum weit genug zu durchdringen, um dem Drachen
Warnungen zuflüstern zu können, sollte die Landung gefährlich
werden. Aber es wurde nicht notwendig. Lanianis fand nach zwei
engen Schleifen über dem Palastbau einen kleinen, an die Plattform des Drachenhorstes angrenzenden Sims, auf dem er niedergehen konnte. Weniger als eine Viertelstunde nach dem Start
hatten sie den Punkt erreicht, zu dem sie wollten. Leandra und
der Primas nahmen vorsichtig die weite, schon seit einem guten
Jahr nicht mehr benutzte Fläche in Augenschein. Es handelte sich
um ein kleines, natürliches Plateau, das hier und dort mit Umrandungsmauern und Ähnlichem versehen war. Eine Menge Flugsand
und niederer Grasbewuchs in den Ritzen zeugten davon, dass
lange niemand mehr hier gewesen war.
    Bis der nächste Flug eintraf, hielten sie sich leise flüsternd ganz
am südöstlichen Rand der Plattform auf, im tiefen Schatten der
Nacht, und berieten über das, was folgen sollte. Mit dem dritten
Flug kam Yo herauf. Sie war bei Quendras in Torgard gewesen
und berichtete, dass er sich mit Eifer an die Arbeit gemacht hätte.
Sie trug inzwischen wieder ihr grimmig-spöttisches Lächeln und
bezeichnete Leandra, so wie früher, als Zuckerpüppchen – ein
sicheres Zeichen dafür, dass sie bereits das Fieber des bevorstehenden Kampfes verspürte.
    So wurde ihr die erste wichtige Aufgabe zugeteilt: sie sollte versuchen, mit Alinas Leuten Kontakt aufzunehmen. Niemand konnte
besser mit den Schatten verschmelzen als sie.
    »Jetzt bist du dran!«, flüsterte Leandra. Sie deutete auf einen
kleinen, flachen Bau am westlichen Ende der Plattform, wo sie
eine Treppe vermuteten.
»Gut. Bin schon weg.«
    Leandra hielt ihre Gefährtin am Arm zurück. »Wenn dir etwas
passiert, sterbe ich vor Kummer! Komm heil wieder zurück, verstanden?«
    Yos Grinsen war im ersten Hauch der Dämmerung nur zu erahnen. »Solange ich durch keinen Tunnel muss…« Leandra ließ Yo
los, und die junge Diebin verschwand in dem Treppengang, der
sich vor ihnen auftat.
    Lanianis flog siebenmal, Meanak achtmal. Sie näherten sich
dem Landeplatz stets von der Seeseite her und hielten auf diese
Weise die Gefahr einer zu frühen Entdeckung sehr gering. Als die
Morgendämmerung so weit fortgeschritten war, dass sie die Flüge
einstellen mussten, kauerten 57 schweigende Männer und Frauen
auf der oberen Plattform: 16 Magier und 41 erfahrene Kämpfer.
Beide Drachen warteten, am äußersten Ende des Felssimses;
Leandra hatte sie gebeten, in der Nähe zu bleiben, falls sie fliehen
oder Alina in Sicherheit bringen mussten. Yo war nun schon über
eine Stunde fort, und es wurde Zeit, dass sie zurückkehrte.
    Seit der

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