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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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erzeugte.
Das war der Beginn einer Revolution. Man konstruierte ringförmige Anordnungen aus mehreren großen Kalvaren, verband sie
zu einem Netzwerk und stimulierte sie mit Strahlenbeschuss. Dieser Kalvarenring erzeugte ein so gewaltiges kreisförmiges Schwerefeld, dass in seinem Innern eine gigantische Raumkrümmung
entstand. Auf der theoretischen Ebene war das Problem der
Wurmlöcher schon seit Jahrhunderten gelöst; praktisch hatte man
jedoch noch keine Möglichkeit finden können, dergleichen zu
konstruieren. Mit den Kalvaren änderte sich das. Man erbaute
eines in Aurelia-Dio, transportierte sieben Kalvare in ein NachbarSternensystem, konstruierte dort eine Gegenstation und justierte
die beiden Kalvarringe so, dass sie einen Verbindungstunnel zwischen den beiden Systemen erschufen. Als Erstes schickte man
eine unbemannte Sonde hindurch, danach einen kleinen Leviathan, und als alles gut verlief, trat der erste Mensch in einem Halon-Leviathan die Reise an. Es funktionierte, und die Menschheit
genoss zum ersten Mal eine unbeschränkt nutzbare Möglichkeit,
eine größere interstellare Entfernung in vergleichsweise kurzer
Zeit zu überbrücken.
Die Besiedelung anderer Sternensysteme wuchs fortan in atemberaubender Geschwindigkeit. Was zuvor Jahrhunderte gedauert
hatte, geschah nun innerhalb von Wochen. Und mit dieser rasanten Entwicklung brach plötzlich die Jagd auf die Leviathane los. All
die großartigen neuen Wurmloch-Verbindungen waren nur wenig
wert, wenn man keine Handelsgüter zu den neuen Kolonien
schaffen konnte. Plötzlicher Wohlstand blühte auf, aber mit ihm
wurde die Jagd auf die Leviathane des Halon zu einem wahren
Gemetzel. Zehntausende wurden getötet, bald darauf waren es
Hunderttausende. Man hatte die blühenden Welten des ViragoHaufens entdeckt, und dort gab es mehr als zwei Dutzend Planeten, die sich hervorragend zur Besiedelung eigneten. Innerhalb
kürzester Zeit wanderten Millionen von Siedlern dorthin aus, und
der Bedarf an Leviathanen wuchs und wuchs.
Innerhalb von nur zehn Jahren wurde der Bestand der Riesenwesen so sehr dezimiert, dass das Überleben der Art empfindlich
auf der Kippe stand. Aber es gab keine Behörde, keine Ordnungsmacht, welche die Leviathanjagd geregelt hätte. Man versuchte eilig, Gesetze zu erlassen, aber es gab niemanden, der sie
durchgesetzt hätte. Keine Flotte von Polizei- oder Militärschiffen
war verfügbar, die Wilderer an der Jagd hätte hindern können –
die Halonringe waren viel zu groß. Doch kurz bevor es zu spät
war, geschah etwas.
Kapitän Chandrasekar, einer der größten kommerziellen Leviathan-Jäger, der über eine eigene Flotte von Schiffen verfügte,
schob von einem Tag auf den anderen der Jagd einen Riegel vor.
Er heuerte jeden Söldner an, den er kriegen konnte, steckte sein
ganzes Vermögen in eine Privatarmee und verjagte jeden, der
dem Halon auch nur nahe kam. Der Rest dieser Geschichte war
Leandra bekannt. Chandrasekars Tat war zugleich der Beginn der
Geschichte der Hüller. Zu diesem Zeitpunkt tummelten sich zahllose Glücksritter auf den Monden, in den Raumstationen und den
ersten Habitaten des Halon. Chandrasekar unterbreitete ihnen
das Angebot, bei seinem neuen Projekt mitzumachen. Alle anderen schmiss er rücksichtslos hinaus. Und so entstand eine Organisation, die Chandrasekar aus seinem planetarischen Arrest heraus
anführte, der ihm nach seinen Prozessen auferlegt worden war.
Bis zu seinem Tod gelang es ihm, ein funktionierendes System
aufzustellen, dessen Mitglieder sich bald >die Hüller< nannten.
Sie begannen die lange Arbeit, den Bestand der Leviathane wieder aufzubauen. Das Problem dieser Leute bestand nicht allein in
ihrer Aufgabe, sondern auch darin, eine Identität und Integrität
als ein Volk zu erlangen, das Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende
überdauern konnte, um die unendlich langwierige Arbeit zu leisten.
Für viele Jahrhunderte funktionierte ihr Plan mehr schlecht als
recht, dann aber kamen die Drakken, und mit ihnen betrat der
Pusmoh die Bühne.
In gewisser Weise war es der Invasion der Echsenwesen zu
verdanken, dass das Volk der Hüller überlebte. Ihre Anfangszeit
war überaus schwierig gewesen. Häufig drohte ihre Struktur an
inneren Querelen zu zerbrechen, denn es war außerordentlich
schwierig, ein ganzes Volk dazu zu bringen, auf schnellen Profit
zu verzichten und in Zeiträumen zu denken, die weit über die
eigene Lebensspanne hinausgingen. Doch als die Drakken das
kleine

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