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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hineinschlüpfen kann. Man muss nur…«
»Du siehst das nicht richtig, mein Schatz. So eine Ortungsanlage kann einen riesigen Bereich überwachen, da muss nur ein einziger Mann dran sitzen, und…«
Leandra winkte ab. »Ach, wer sagt denn, dass ich da mit einem
Schiff hineinfliegen will? Das ist mir längst klar, dass das nicht
geht.«
Roscoe stutzte. »So? Was hast du denn vor?«
Sie breitete die Arme aus. »Na, die Hüller! Wir müssen sie nur
studieren. Wir verkaufen ihnen Hühner, lernen ein paar von ihnen
kennen, finden heraus, womit sie Probleme haben… das ist die
Kunst des Krieges! Du musst deinen Gegner kennen, so denken
wie er, dann weißt du auch, wie du ihn besiegen kannst.«
»Die Kunst des Krieges? Verstehst du denn etwas vom Krieg?«
Sie zog eine Schnute. »Schon vergessen, woher ich komme? Allerdings, diese… Kunst des Krieges – das hab ich von euch.« Sie
wies mit dem Daumen über die Schulter. »Steht in der Datenbank
des Schiffes. Von einem Sun Tzu. Lebt der noch?«
Roscoe lachte auf. »Herrje. Das Buch ist jahrtausendealt. Es
stammt, soweit ich weiß, noch aus der Zeit, in der die Menschen
auf der Erde lebten.
Unserem legendären Ursprungsplaneten, erinnerst du dich?«
Sie nickte. »Vielleicht ist die Höhlenwelt diese Erde.«
»Deine Höhlenwelt? Wie kommst du denn darauf?«
Sie hob die Schultern. »Früher lebten wir auf der Oberfläche,
das wissen wir jetzt. Erst als dort alles verwüstet wurde, fanden
die letzten überlebenden Menschen den Weg in die Tiefe.«
»Aber das ist fünftausend Jahre her, wie du sagst. Die Erde
wurde aber schon vor über sechstausend Jahren vernichtet. Das
passt nicht ganz zusammen.« Leandra sah ihn eine Weile an,
dann nickte sie. »Ja, du hast Recht.
Vermutlich ist meine Welt tatsächlich nur ein kleiner, vergessener Barbarenplanet.« Sie schmiegte sich an ihn und stellte fest,
dass die Magie der Berührung nicht allein ihr Hoheitsgebiet war.
Auch sie sehnte sich nach seiner Nähe.
»Mal angenommen«, fragte er nach einer Weile in versöhnlichem Ton, »ich meine, nur mal angenommen, du schaffst es tatsächlich, so eine Halfantenhülle zu stehlen. Was machst du dann
damit? So ein Ding fliegt nicht von selbst. Es ist leer und hohl.
Wir brauchten einen Antrieb.«
Sie blickte zu ihm auf. »Haben wir doch. Unser Hopper.
Weißt du nicht mehr?«
Roscoe fuhr ein heißer Schauer über den Nacken. Er sah sie mit
großen Augen an. »Du hast Recht«, keuchte er. »Der Hopper!«
»Glaubst du, wir können ihn noch finden, dort im Asteroidenring?«
Roscoe starrte hinaus zum Halon. »Ja…«, sagte er langsam,
»ich denke schon. Nicht allein, natürlich. Wir brauchen Hilfe. Von
Griswold. Oder den Brats. Aber… finden würden wir ihn schon,
denke ich.«
»Und wir hätten noch etwas anderes«, sagte sie. »Das Wrack
von Ain:Ain’Quas Schiff, der Ti:Ta’Yuh, weißt du noch? Das hatte
doch so einen spektakulären Antrieb – diese Kaltröhren…« Roscoe
glotzte sie wiederum verblüfft an. »Mein Gott, das stimmt! Die
Kaltfusionsröhren der Ti:Ta’Yuh! Damit könnte man sogar bis in
die Atmosphäre eines Planeten fliegen und von dort starten, und
zwar rasend schnell…« Sie schenkte ihm ein übertrieben breites
Lächeln. »Mädchen, du bist einfach unglaublich!«, jubilierte er,
nahm ihren Kopf zwischen die Hände und küsste sie. »Ich kann’s
gar nicht fassen – dein Plan ist genial! Wir hätten das Zeug, um
uns einen eigenen Haifanten zu bauen!« Eine ganze Weile starrte
er zur Kuppel hinaus; in seinem Hirn tickerte es geradezu. »Natürlich geht das nicht ohne die Brats. Die hätten die Technik für
so etwas.« Dann sah er sie wieder an, das Gesicht leicht verzogen. »Allerdings… ob die uns helfen würden? Rowling und Alvarez? Nach dem, was wir dort veranstaltet haben?«
Leandra zuckte mit den Achseln. »Das kriege ich hin«, behauptete sie und sah wieder zum Halon. »Ich habe sogar schon eine
Idee. Mehr Sorgen macht mir da schon das Leviathan-Baby.
Glaubst du wirklich, wir können eins stehlen?«
Sie sah ihn an, als wäre das seine Idee gewesen und als trüge
nun er die Verantwortung für diesen Teil des Planes. Als seine
Miene wachsende Bestürzung spiegelte, gab sie ihm einen Kuss
und nahm ihn an der Hand. »Ach, ihr Männer. Alles muss man
allein machen. Komm, wir gehen runter. Ich will alles über die
Leviathane und die Hüller wissen, was es zu wissen gibt.«
*
    Leandra verbrachte den folgenden Tag damit, die Datenbanken
der Melly Monroe

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