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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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der
wertvolle Dinge enthält oder Geheimnisse, die absolut sicher bleiben müssen. Da darf niemand etwas hinein oder heraus schmuggeln.«
Du bist überzeugt, dass sie unversehrt und am Leben sind,
stellte der Drache fest.
    Ullrik erhob sich mit Schwung aus dem Sand, wo er sich niedergelassen hatte. »Ja, das bin ich, Tirao. Das habe ich auch Marina gesagt, als wir über Azrani grübelten. Es ergibt einfach keinen Sinn, so etwas Riesiges zu errichten, nur um ahnungslosen
Wanderern eine Falle zu stellen. Schon gar nicht an einem Ort, an
dem nur alle paar tausend Jahre mal jemand vorbeikommt.« Er
musterte das Bauwerk. »Und wenn ich mir die Größe dieser Pyramide ansehe, glaube ich, dass sie nicht die einzige ist. Ich wette, sie ist nicht allein in der Höhlenwelt.
    Irgendetwas Gewaltiges steckt dahinter. Vielleicht gibt es eine
zweite – oder noch mehr von ihnen.«
Wir Drachen müssten davon wissen, meinte Tirao. Sie sind riesig und wären aus der Luft über viele Meilen hinweg zu sehen.
Ullrik drehte sich zu Tirao um und hob die Arme. »Habt ihr je
von dieser hier gewusst?«
Tirao schwieg einen Moment und stieß schließlich ein Schnauben
aus. Du hast Recht. Hier auf Veldoor, in dieser stygisch verseuchten Gegend, lebt kein Drache. Es gibt viele andere Gegenden in
der Welt, die so sind.
»Gut – es ist nur eine Vermutung«, lenkte Ullrik ein und wandte
sich wieder der Pyramide zu. »Wir werden es herausfinden müssen.«
Noch immer musterte er das riesige Bauwerk unschlüssig. Gedanklich war er längst so weit, Marina zu folgen, aber er hatte
noch nicht den rechten Mut gefasst, es wirklich zu tun. Die Sache
mit den Kleidern machte es ihm zusätzlich schwer. »Ich frage
mich dauernd«, meinte er, nachdenklich den Würfel in seiner
Hand betrachtend, »warum sie beide so hartnäckig verschwunden
bleiben. Nachdem Marina selbst so einen Würfel gefunden hat,
müsste sie doch eigentlich die Möglichkeit haben zurückzukehren.
Sie weiß schließlich, dass jemand auf dem Weg hierher sein
muss, um ihr einen Würfel aus Savalgor zu bringen. Und ich verstehe nicht, dass sie Azrani gefolgt ist, ohne hier ein Zeichen zu
hinterlassen.«
Tirao wusste auch keine Antwort.
Ullrik sah zu ihm auf. »Irgendwie ist es nicht nur ein Rätsel,
sondern zugleich eine Mutprobe. Findest du nicht?«
Ja. Ich denke, gerade aus diesem Grund sollten wir es endlich
tun. Ich mache mir Sorgen um die beiden. Und um Nerolaan.
Ullrik stutzte. »Du willst mitkommen?«
Tirao wandte den langen Hals. Aber ja. Nerolaan ist schließlich
auch mit Marina gegangen. Dachtest du, ich würde hier warten
wollen?
»Es… es ist sicher gefährlich!«
Ich riskiere nicht mehr als du, Ullrik. Vielleicht brauchst du meine Hilfe. Allein zur Fortbewegung. Ullrik fühlte sich aus irgendeinem Grund verpflichtet zu protestieren, aber insgeheim war er
froh, dass Tirao ihn begleiten wollte. Ihm war nur schleierhaft,
wie sie beide das Portal der Pyramide gemeinsam benutzen konnten.
»Denkst du, ich sollte mich auf deinen Rücken setzen, dort bei
dem Ornament? Aber wie soll ich dann die Glaspyramide in die
Vertiefung stecken?« Ich werde dir einfach folgen, wenn du den
Mechanismus ausgelöst hast. Ich fliege hinauf, bevor diese Sache
mit dem Lichtstrahl beginnt.
Glaubst du, das funktioniert?
Ullrik musterte nachdenklich den Felsdrachen.
»Eigentlich müsstest du das Portal genau so benutzen können
wie ich oder die Mädchen. Mit einem eigenen Würfel.« Plötzlich
ging ihm etwas auf. »Aber ja! Das würde erklären, warum es die
Würfel in drei verschiedenen Größen gibt!«
In drei verschiedenen Größen?
»Ja, natürlich!« Er tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die
Stirn. »In Savalgor haben sie in den Kellern des Ordenshauses
kleine, mittlere und große Würfel gefunden. Dabei waren die Großen nicht schwerer als die Kleinen. Und von der Größe her etwa…
so.« Er hielt die Hände eine dreiviertel Elle auseinander.
Du meinst, es gibt verschieden große Würfel für verschieden
große Besucher?
»Das würde doch Sinn machen, nicht? So einen kleinen Würfel
wie diesen hier könntest du nur schlecht halten…«
Ich könnte ihn gar nicht halten, stellte Tirao streng fest. Ich habe keine Hände wie du.
Ullrik blickte zu den Schwingen des Drachen auf, wo sich an der
knochigen Flügelvorderkante etwa auf halber Länge eine verkümmerte, kleine Kralle befand.
Sein Daumen, dachte Ullrik.
Tirao besaß durchaus so etwas wie Hände, allerdings erfüllten
sie eine

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