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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nur ein Viertel des Weges, dann sank er mit einem
schmerzvollen Aufstöhnen wieder in sich zusammen.
»Marko!«, rief Alina vorwurfsvoll und eilte zu ihm. »Was tust du
denn hier! Du kannst doch kaum laufen!«
»Ich… ich wollte nur nach Cathryn sehen«, keuchte er mit
schmerzverzerrtem Gesicht.
Alina wandte sich Hellami zu. »Schnell«, sagte sie. »Wir brauchen jeden, aber es ist kaum jemand hier. Ich habe nach Jackos
Leuten schicken lassen. Das hier habe ich eben erhalten.«
Sie reichte Hellami ein gefaltetes Papier mit gebrochenem Siegel, das diese rasch entfaltete und überflog. Alina kniete sich zu
Marko, dessen Schmerzen etwas nachgelassen hatten. »Kannst
du dich um Cathryn kümmern?«, fragte sie ihn. »Ich brauche Hellami und ihr Schwert. Wir müssen Quendras irgendwie kriegen.«
»Ich werde auf ihn aufpassen!«, verkündete Cathryn laut und
richtete sich auf.
Hellami überlegte kurz. »Gut, Trinchen. Aber keinen Unfug anstellen! Ihr beide bleibt hier – versprichst du mir das?«
»Klar. Nun geht endlich.«
Hellami und Alina wandten sich um, aber Marko hielt sie zurück.
»Wartet. Was ist das für eine Nachricht?«
Hellami warf sie ihm zu. »Lies selbst!« Kurz darauf waren die
beiden verschwunden.
Cathryn stieg aus dem Bett und hob das Papier auf. Sie entfaltete es und versuchte es zu entziffern, während sie auf Marko
zuging. Kopfschüttelnd gab sie es ihm. »Kann ich nicht lesen.«
Marko aber konnte es. Während er die Zeilen überflog, wurde er
blass.
»Was steht da?«, verlangte Cathryn zu wissen.
Marko ließ das Papier sinken. Sein Atem ging schwer. Er nahm
Cathryns Hand. »Sag mal, kannst du mir… noch mehr helfen,
Cathryn? Ich muss hier weg!«
Cathryn verzog den Mund und schüttelte dann den Kopf.
»Nein. Das hat Hellami verboten. Du musst dich ausruhen.«
Sie nahm seine Hand fester, als könnte sie auf diese Weise spüren, wie es ihm ging. »Viele, viele Tage noch.«
Marko stöhnte.
»Nun sag endlich. Was steht da?«
Marko holte tief Luft. »Der Brief ist von Rasnor. Er verlangt,
dass wir die Säuleninsel wieder freigeben.«
»Die Säuleninsel? Den Ort, wo dieses Loch im Felsenhimmel
ist?«
Er nickte. »Ja, die Schleusenanlage. Das kann nur bedeuten,
dass sie ihre Flugschiffe wieder in die Höhlenwelt bringen wollen.«
Cathryns Augenwinkel wurden feucht. Sie schien zu ahnen, was
noch auf dem Zettel stand.
»Wenn wir uns weigern«, fuhr Marko tonlos fort, »will er seine
Geiseln umbringen. Zuerst die Dorfbewohner aus Malangoor,
dann Munuel, zuletzt Roya.«
Cathryns Gesicht verzog sich, Tränen kullerten ihre Wangen herab. »Roya?«, jammerte sie. »Er will Roya etwas antun?«
Weinend floh sie in seine Umarmung.
Trotz der Schmerzen ertrug er ihre Umklammerung und drückte
sie an sich. Denn er hatte einen gewissen Trost, jedenfalls für den
Augenblick. Ganz unten auf dem Brief hatte nämlich noch ein zusätzlicher Satz gestanden, und der entschädigte Marko dafür,
dass er jetzt nicht bei Alina und Hellami sein konnte. Es war eine
kleine, persönliche Empfehlung von Rasnor, und Marko war ihm
fast dankbar dafür: Den Verräter Quendras könnt Ihr behalten,
verehrte Shaba.
Ich brauche ihn nicht mehr.
*
    Quendras saß in der hintersten und dunkelsten Ecke des Flinken
Dorsch, einer kleinen Hafentaverne in Savalgor, und schalt sich
einen Narren. Er hätte lieber lesen sollen, was Rasnor in diesen
Brief hineingeschrieben hatte. Nun saß er hier und war am Ende
einer noch zusätzlich gesteigerten Wut der Shaba ausgesetzt.
    »Wenn du wagst, das Siegel auch nur anzufassen«, hatte ihm
Rasnor gedroht, »lasse ich Roya windelweich prügeln! Wer weiß,
ob sie das in ihrem Zustand überlebt!«
    Inzwischen war Quendras sicher, dass Rasnor gar nicht hätte
dahinter kommen können, wenn er es getan hätte. Zwar wäre es
möglich gewesen (und genau daran hatte Quendras zuvor gedacht), das Siegel mit einer kleinen Magie zu belegen, welche ein
Echo im Trivocum hervorrufen würde, sobald es erbrochen wurde
– aber dass sie zugleich offenbarte, wer sich an diesem Siegel zu
schaffen machte… nein, das war beinahe unmöglich. Das hätte
keiner von Rasnors Magiern hinbekommen, nicht einmal er,
Quendras, hätte gewusst, wie er das hätte anstellen sollen. Es
war der gleiche verdammte Trug wie mit dem Kryptus. Magie
flüsterte einem viel zu oft ein, dass man mit ihr alles bewerkstelligen könne – selbst ihm, der es nun wirklich hätte besser wissen
müssen.
    Er hatte die Kapuze seiner Robe

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