Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
Cathryn und fuhr ihr sanft durchs Haar. »Es war ihre Entscheidung, dir zu helfen. Ich glaube, sie hat es wegen Roya getan.«
Marko schloss die Augen. Er verstand, was Hellami ihm sagen
wollte. Als eine der Schwestern des Windes war Cathryn mit ihren
Fähigkeiten wahrscheinlich auch nur für die Schwestern >zuständig<. Sie konnte sich nicht um die ganze Welt kümmern. Und
doch hatte sie ihm geholfen. »Gibt es irgendwelche Neuigkeiten
über Roya?«, flüsterte er.
    Hellami schüttelte den Kopf. »Sie lebt, das ist das Einzige, was
wir wissen. Und es muss ihr ein wenig besser gehen. Sonst fühlte
Cathryn sich viel schlechter. Im Moment schläft sie einigermaßen
ruhig, sie ist nur völlig erschöpft.«
    Marko, dem klar war, dass er innerhalb der nächsten ein, zwei
Wochen kaum diese Zimmer würde verlassen können, stieß einen
leisen Fluch aus. »Wenn ich sie nur suchen könnte…«
    »Mach dir keine Sorgen und sieh zu, dass du wieder gesund
wirst. Alles, was Beine und Flügel hat, sucht derzeit nach ihr.
Nach ihr, Munuel, und den anderen. Und natürlich nach Quendras.«
    Marko spürte eine kalte Wut in sich aufsteigen. »Dieser Dreckskerl!«, zischte er. »Ich kann nicht glauben, dass er ganz Malangoor verraten hat! Aus Eifersucht!«
    Hellami schnaufte. »Ich würde sagen, Eifersucht ist überhaupt
der einzig denkbare Grund, aus dem heraus man so etwas tun
könnte. Victor hat erzählt, dass Quendras Roya liebt, seit er sie
damals in Torgard kennen gelernt hat.
    Ihretwegen hat er der Bruderschaft den Rücken gekehrt und
sich uns angeschlossen. Leider hat sie seine Liebe nie erwidert.
Und dann kamst auch noch du…«
    Marko schnaufte. »Wenn es wenigstens nur mich getroffen hätte! Aber nun ist sie fort, und mit ihr Munuel, Jacko, die ganzen
Leute aus Malangoor…«
    Hellami schüttelte den Kopf. »Jacko ist zum Glück da. Er war
zum Zeitpunkt des Überfalls mit ein paar Leuten und Drachen
unterwegs. Inzwischen sucht auch er nach Quendras, und wenn
er ihm in die Finger gerät, braucht er mehr als nur ein bisschen
seiner Magie, damit Jacko ihn nicht in der Luft zerreißt.«
    Marko lachte grimmig auf. »Und wo sucht ihr nach ihm? Er wird
bei Rasnor sein…«
Sie blickten zu Cathryn, die sich im Bett zu regen begann.
Mit plötzlicher Heftigkeit kämpfte sie sich aus den Decken frei,
»Puh, ist mir heiß!«, stöhnte sie.
»Cathryn«, rief Hellami erleichtert und half ihr, sich aus den Decken zu befreien. Kurz darauf saß die Kleine aufrecht im Bett und
streckte die Hand nach Marko aus.
»Marko! Wie geht’s dir?«
Marko zog sie vorsichtig zu seiner unverletzten Schulter heran
und küsste ihre Stirn. »Schon viel, viel besser. Ich danke dir. Du
hast mir das Leben gerettet.«
Cathryn lächelte ihn an und krabbelte wieder unter ihre Decke.
»Mir ist kalt.«
Hellami schüttelte wohlwollend den Kopf. »Du kannst ja schon
wieder Unfug treiben. Dann kann es dir ja nicht mehr so schlecht
gehen.«
»Ich bin schrecklich krank. Und ich hab Hunger. Und Durst.«
»Cathryn«, fragte Marko vorsichtig. »Kannst du mir etwas über
Roya sagen?«
Cathryn wurde vom einen Moment auf den anderen völlig ruhig
und starrte ihn aus ihren großen Kinderaugen an.
»Ich… ich habe von ihr geträumt«, sagte sie leise.
»Geht es ihr gut?«
Cathryn nickte schwach. »Sie ist in einem großen, weißen Zimmer. Jemand hat sie dort eingesperrt.« Sie hob die Hand und rieb
sich die Stirn. »Roya hat etwas… hier oben.«
»Eine Verletzung?«
Cathryn nickte.
Marko atmete langsam und tief ein. Alles in ihm schrie danach,
seine Verbände und seine Krücke fortzuwerfen und loszustürmen,
um nach Roya zu suchen. Aber allein sich auf seinem Stuhl zurechtzusetzen bereitete ihm Schmerzen.
Cathryn tastete nach seiner Hand. »Du hast sie sehr lieb, nicht
wahr?«
Ihm wären beinahe die Tränen gekommen. Er nickte. »Glaubst
du, wir können sie befreien?«, fragte er. »Sie ist in Gefahr. Das
kann ich spüren. Jemand muss sie von dort wegholen.«
»Ja, Cathryn. Das werden wir tun.«
Nach einer Weile fragte Hellami: »Kannst du auch Azrani spüren?«
Cathryn starrte sie an, ihr Blick wurde glasig. Langsam schüttelte sie den Kopf. »Nein… nicht so wie Roya. Aber ich glaube, es
geht ihr gut. Sie sucht… nach etwas.«
»Sie sucht…?«
Hellami wurde abrupt unterbrochen, als drüben in Markos Zimmer die Tür aufflog. Alina kam hereingestürmt.
»Quendras ist in der Stadt!«
Sowohl Hellami als auch Marko schossen in die Höhe. Marko jedoch schaffte

Weitere Kostenlose Bücher