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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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anderen zu überlassen. Einem,
der in Kürze über mehr Macht und Reichtum verfügen wird, als er
sich je hat träumen lassen.«
Die vier Männer standen wie erstarrt. Die Vielzahl an Offenbarungen in den letzten Minuten hatte auch den abgefeimtesten
unter ihnen verstummen lassen – so wie es heute Morgen Rasnor
selbst ergangen war. Er wandte sich wieder Martiel zu. »Such
unter den Männern, die Septos aus Hegmafor geschickt hat, ein
halbes Dutzend heraus.
Vielleicht sind auch ein paar Kampfmagier unter ihnen.«
»Und… w-was sollen wir tun?«
»Auf der MAF-1 halten sich Leute auf. Leute aus dem All, Menschen wie wir, die aber nicht aus der Höhlenwelt stammen. Sie
sollen auf Geheiß dieses Pusmoh das Schiff vom Salz entseuchen,
damit die Drakken es wieder in Besitz nehmen können.«
Martiel nickte verdattert. Begriffen hatte er jedoch nichts.
»Aber ich will nicht, dass das Schiff entseucht wird. Hast du
verstanden? Ich will nicht, dass die Drakken dieses Schiff je wieder ungehindert betreten können!«
Martiel holte tief Luft, dann nickte er. »Ja, ich habe verstanden.«
»Ich will, dass du diesen Auftrag erledigst, sobald das Ei hier
ist. Das kann nicht mehr länger als einen Tag dauern. Rüste deine
Männer mit Amuletten aus, geh auf das Schiff und beseitige diese
Leute. Es können nicht allzu viele sein. Soweit ich weiß, sind es
keine Soldaten. Sie arbeiten mit Maschinen, um das Salz zu beseitigen. Allerdings dürften auch ein paar Drakken dort sein, in
Schutzanzügen. Die müsst ihr zuerst töten, es sind keine von
meinen. Aber da ihr die Magie zu Gebote habt, sollte euch das
keine großen Schwierigkeiten bereiten.«
»Und… wir sollen alle töten?«
Rasnor trat einen Schritt auf Martiel zu. »Hast du ein Problem
damit?«
»Nein, ich meinte nur…«
»Was?«
»Nun ja, wenn wir einen oder zwei am Leben ließen, könnten
sie uns zeigen, wie man… diese Maschinen bedient.«
»Und? Wozu soll das gut sein?«
Martiel zögerte, blickte Hilfe suchend zu den anderen.
»Vielleicht wäre es nützlich, bestimmte Teile des Schiffs zu entseuchen und andere nicht. Sodass Ihr… Eure eigenen Drakken
dort einsetzen könnt.«
Rasnor starrte Martiel eine Weile böse an, dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. »Ein kluger Gedanke! Meinen Glückwunsch! So werden wir es machen.
Lasst zwei dieser Leute am Leben. Allerdings… sie sprechen
nicht unsere Sprache. Da müssen wir noch etwas erfinden.« Er
winkte ab.
»Aber das hat noch Zeit.«
Er wandte sich an Vandris. »Du wirst dich anschließend um unser Loch kümmern. Das neue, das wir bohren wollen.«
Vandris straffte sich. »Jawohl, Hoher Meister.« Rasnor starrte
seinen Untergebenen an, und eine seltsame, aufstachelnde
Stimme in ihm wollte ihm befehlen, Vandris etwas Gemeines anzutun. Martiels kluger Einfall hatte Rasnor aufgebracht, ihn ungeduldig und wütend gemacht.
Er biss die Zähne aufeinander und fragte sich, was bei allen
Dämonen in ihm tobte, das wie ein verletzter Wolf ständig knurrte, die Zähne fletschte und um sich biss. Er konnte keine Ruhe
mehr finden; nichts stellte ihn zufrieden oder ließ ihn gar in eine
Stimmung der Gelassenheit zurückfallen.
»Sobald die MAF-1 in unserer Hand ist, werden wir mit einem
unserer Drakkenoffiziere an Bord gehen. Es muss uns gelingen,
die großen Maschinen in Betrieb zu nehmen, mit denen sie den
Zugang über der Säuleninsel durch den Felsenhimmel gebohrt
haben. Eine Stelle, an der wir einen zweiten Zugang bohren können, ist bereits gefunden. Wir werden versuchen, zur gleichen
Zeit in den dortigen Höhlen ein Bergwerk anzulegen.«
»Aber wird das denn so einfach gehen?«, fragte Vandris irritiert.
»Ich meine… das sind Meilen durch den Fels…«
»Ich weiß es auch nicht!«, brüllte Rasnor in plötzlicher Wut.
»Wir müssen es eben herausfinden. Gewöhnlich tun diese blöden
Echsenviecher alles, was ich ihnen sage!
Warum nicht auch dieses Mal?«
Seine vier Vertrauten waren vor ihm zurückgewichen und starrten ihn angsterfüllt an. Rasnor atmete schwer; er spürte, dass in
seinem Hirn eine gefährliche Magie brodelte, die er um ein Haar
hätte losbrechen lassen, irgendwohin, nur um seine wahnsinnige
Wut loszuwerden.
Was ist nur los mit mir?
»Geht!«, sagte er, wandte sich von den Männern ab und winkte
sie davon. »Ich… ich fühle mich heute nicht gut.
Kümmert euch um das, was ich gesagt habe.«
Wortlos verschwanden die Männer aus dem Raum, und Rasnor
stand allein da, kämpfte um

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