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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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durch namhafte Redaktionen, Verlage und Medienunternehmen. Es war ein regelrechter
Coup bei Nacht und Nebel – ein Versuch, die ohnehin schon
schwer angeschlagene Pressefreiheit zu retten.«
»Darf ich raten?«, fragte Leandra. »Ich meine, wie das Buch
hieß?«
Ain:Ain’Qua nickte ihr lächelnd zu.
»Das MDS-Syndrom, stimmt’s? Von Tassilo Hauser.«
»Richtig.«
Sie drehte den Kopf zu Roscoe und fragte leise: »Was bedeutet
Syndrom?«
»Syndrom? Hmm…« Roscoe runzelte die Stirn und blickte in die
Runde. »Ich würde sagen: ein Anzeichen für eine Krankheit, nicht
wahr?«
»Ich habe es einmal genau nachgeschlagen«, erklärte
Ain:Ain’Qua. »Ein Syndrom ist die Gesamtheit aller Anzeichen
eines Krankheitsbildes. Und das passt genau auf das, was Hauser
und seine Leute veröffentlicht hatten.
Darin war der Vorfall im Rhyad-West-System nur ein kleiner
Teil. Sie hatten eine Menge weiterer solcher Fälle zusammengetragen und genau analysiert.«
Leandras Augen begannen zu leuchten. Sie fand Ain:Ain’Quas
Bericht überaus spannend. Der Gedanke, dass einst jemand mit
allem Mut gegen den Pusmoh aufgestanden war, begeisterte sie
und machte ihr Mut.
»Mal sehen, an was ich mich noch alles erinnere.«
Ain:Ain’Qua setzte eine grüblerische Miene auf. »Es gibt nur
noch sehr wenige Exemplare dieses Buches, aber ich habe einmal
eines in die Hände bekommen.« Er nickte. »Da war eine Sache
mit der Havarie eines großen Linienschiffes, auf dem eine Delegation hochrangiger Diplomaten gereist war und dessen Wrack nie
mehr gefunden wurde. Hausers Team hatte grobe Unstimmigkeiten in den Meldungen der Suchkommandos der Drakken aufgedeckt, welche ausgeschickt worden waren, um das Wrack zu finden. Er äußerte den Verdacht, das Schiff sei absichtlich verschwunden.«
»Die verschwundene Welt, Heiliger Vater«, sagte Giacomo leise
aus dem Hintergrund, nachdem Ain:Ain’Qua eine Weile nachdenklich ins Leere gestarrt hatte.
Der Ajhan blickte sich überrascht um, dann nickte er. »Richtig,
du hast es ja auch gelesen, Giacomo.« Er wandte sich wieder
Leandra und Roscoe zu. »Da war eine Begebenheit mit einer Welt
nahe dem inneren Kern der Galaxis. Plötzlich war sie auf keiner
Sternenkarte mehr zu finden. Dazu muss man wissen, dass alle
Sternenkarten in der Galaktischen Föderation nur in Datenform
existieren und von einer Pusmoh-Behörde in regelmäßigen Abständen neu herausgegeben werden. Man liest sie auf den Schiffen in spezielle Navigationsgeräte ein. Es gibt keine Sternenkarten, die auf Papier gedruckt sind. Das wäre gar nicht möglich.«
»Ach? Und da verschwand eine ganze Welt?«
»Ein komplettes Sonnensystem. Es war eigentlich völlig unbedeutend, gar nicht besiedelt und lag irgendwo tief in der Inneren
Zone, in die ohnehin niemand hineindarf. Das ist ein Raumsektor,
der von den Drakken scharf bewacht wird und in dem die sagenhafte Welt Majinu liegen soll, auf welcher der Pusmoh beheimatet
ist. Wie auch immer, irgendwann fiel jemandem auf, dass dieses
System von allen Sternenkarten verschwunden war. Das Ganze
hatte sich, wenn ich mich richtig erinnere, noch ein Jahrhundert
früher ereignet, kurz nach der Gründung der GalFed. Aber Hausers Leute hatten auch diese Sache wieder ausgegraben und zu
einem Themenkreis in dem Buch gemacht… Ach ja, dann gab es
noch dieses Rätsel um die Tryaden. Das ist ein kleiner Raumsektor, der nur von den Drakken bewohnt wird. Sie sollen von dort
stammen. Doch niemand weiß auch nur das Geringste über diesen Sektor oder die Drakken selbst. Das ist schon sehr seltsam
bei so vielen Milliarden Bürgern. Hauser stellte fest, dass noch nie
ein Mensch oder Ajhan diesem Raumsektor auch nur auf hundert
Lichtjahre nahe gekommen war. Wirklich niemand. Das ist übrigens bis heute noch so. Die Drakken leben dort vollständig isoliert. Sie treiben keinen Handel, machen keine Geldgeschäfte,
beteiligen sich an keiner Politik, Kultur oder an irgendeiner Form
von Gemeinwesen mit dem Rest der GalFed. Das ist ausgesprochen seltsam, sozialwissenschaftlich gesehen sogar ein Ding der
Unmöglichkeit. Hauser erkannte das schon damals und stellte
eine Menge herausfordernder Fragen.«
»Klingt so, als wäre dieses Buch der reinste Sprengstoff gewesen«, meinte Roscoe.
»Allerdings. Es gab noch viele andere Themen darin, unter anderem auch diese Sache mit den Sperrgebieten auf Diamond. Ich
habe nicht mehr alles im Kopf. Hauser hatte gründlich recherchiert und viele schlüssige Hypothesen

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