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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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langen Zeitspanne sind sie zu so etwas wie einer
Legende geworden. Damals allerdings waren sie sehr konkret.
Auslöser war eine Explosion. Ein ganzer Planet wurde in Stücke
gerissen.«
Leandra erschauerte. »Was? Ein ganzer Planet?«
Ain:Ain’Qua nickte ernst. »Ja. Das betreffende Sonnensystem
lag abseits aller besiedelten Raumsektoren. Ein Zufallsfund in den
Weiten der Milchstraße. Dazu muss man wissen, dass der Anteil
der Sonnensysteme, die sich zur Besiedlung eignen, ausgesprochen gering ist. Dieses System, es heißt Rhyad-West, war eines
davon. Ein Prospektoren-Schiff fand es, und nachdem man gute
Lebensbedingungen festgestellt hatte, kamen rasch die ersten
Siedler. Doch schon bald verbreitete sich wie ein Lauffeuer die
Meldung, man habe in den Urwäldern der Welt Überreste einer
hoch technisierten Kultur entdeckt. Für kurze Zeit war die Aufregung groß, und viele Leute wollten dorthin. Dann aber kam es zu
einer gigantischen Katastrophe. Der gesamte Planet flog in Stücke, mit allen Siedlern, Wissenschaftlern und angereisten Medienleuten. Völlig überraschend, ohne jede Vorwarnung. Niemand
überlebte.«
»Hui!«, machte Leandra.
»Ja, es waren Zehntausende von Leuten, die umkamen. Niemals zuvor war etwas Vergleichbares geschehen. Aber kaum war
die Explosion verhallt, besetzten die Drakken das System und
riegelten es komplett ab. Niemand durfte mehr hinein, auch nicht
die Medien, angeblich wegen zu hoher Strahlung. Ein furchtbarer
Verdacht kam auf. Wie konnte ein ganzer Planet explodieren?
Nach einer Weile des Schweigens ließ der Pusmoh eine sehr seltsame Erklärung verbreiten. Demnach hatten die Siedler von
Rhyad-West ein technisches Überbleibsel jener untergegangenen
Kultur entdeckt, falsch eingeschätzt und aktiviert – was angeblich
zu einer katastrophalen nuklearen Kettenreaktion geführt hatte.«
Roscoe lachte spöttisch auf. »Ist ja verrückt… eine untergegangene Zivilisation hinterlässt einen roten Knopf – der während ihres Untergangs nicht gedrückt wurde? Und die Welt ging trotzdem
unter? Völliger Blödsinn.« Ain:Ain’Qua nickte. »Die ganze Sache
roch gewaltig nach einem bösen Spiel. Es gab viel Aufhebens, die
Medien verlangten lautstark nach Erklärungen. Und auch, dass
der Pusmoh sich und seine Ziele endlich erklären solle.«
»Wirklich?«, fragte Leandra erstaunt. »Das hat man gewagt?«
Ain:Ain’Qua schüttelte den Kopf und lehnte sich wieder zurück.
»Es waren andere Zeiten, Leandra. Damals gab es noch Widerstand und ganze Parteien von Unzufriedenen. Die Galaktische
Föderation war erst hundert oder zweihundert Jahre zuvor gegründet worden, aber die harte Linie des Pusmoh, so wie sie heute vorherrscht, gab es damals noch nicht. Doch sie kam unmittelbar danach – auf diese Mauer-des-Schweigens-Affäre hin.
Sie war der Anfang vom Ende jeglicher Freiheit in der Galaktischen Föderation. Hauptperson in diesem Konflikt war jener Tassilo Hauser. Ein Astrophysiker.«
»Der hat wohl ein bisschen mehr wissen wollen«, tippte Roscoe.
»Richtig. So eine große Explosion hinterlässt ein Echo im Raumgefüge. Hauser gelangte an Messwerte und analysierte sie auf
eigene Faust, zusammen mit seinem Team und Freunden. Die
Ergebnisse spielte er den Medien zu, und damit begann die ganze
Sache. Nach seiner Analyse ließen die Messwerte auf den Einsatz
typischer schwerer Waffen der Drakken schließen. Er verlangte
öffentlich vom Pusmoh die Freigabe des Katastrophengebiets zu
Untersuchungszwecken. Das wurde ihm nachdrücklich verweigert.
Mit Unterstützung der Medien machte Hauser ausgesprochen viel
Lärm, der bis in die hintersten Ecken der Galaktischen Föderation
hallte. Aber der Pusmoh reagierte nur umso schärfer.
Kurz darauf entging Hauser nur knapp einem Mordanschlag.«
Leandra nickte verstehend. »Und danach schlug der Pusmoh
richtig zu, nicht wahr?«
»Genau. Noch während die Presse in gewaltigen Schlagzeilen
über den Anschlag berichtete und offen aussprach, was alle dachten, tauchten Hauser und seine Leute unter. Für eine Weile wurde
es ruhiger, allerdings richtete der Pusmoh in dieser Zeit seine
erste große Zensurbehörde ein. Doch die GalFed war damals
schon fast so groß wie heute. Es vergingen einige Jahre, bis die
gesamte Kontrollstruktur erschaffen war und ein entsprechendes
Gesetz in Kraft treten konnte. Doch kurz vor dem Tag X erschien,
für den Pusmoh völlig überraschend, ein Buch. Und zwar auf allen
wichtigen Kolonialwelten, unterstützt

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