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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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kann nicht
ruhig sitzen bleiben und alles einfach so geschehen lassen.«
Leandra ließ die Arme wieder sinken und legte die Hände auf
den Tisch. Ain:Ain’Quas Worte erfüllten sie mit Neugier und Tatendrang. »Uns fehlt ein Ansatzpunkt, Heiliger Vater. Seit gestern
schon versuchen wir uns etwas auszudenken, aber wir beide,
Darius und ich… Es fehlt uns einfach an Mitteln. Und an Wissen.
Wo könnten wir anfangen, dieses Geheimnis aufzurollen? Wisst
Ihr etwa einen Punkt?«
Ain:Ain’Qua nickte. »Deswegen bin ich hier.« Leandra ächzte
leise und blickte zu Darius.
»Es wird gefährlich werden, mein Kind.«
Sie lächelte schwach. »Daran bin ich inzwischen gewöhnt.«
Ain:Ain’Qua sah Roscoe an. »Und du? Willst du etwa auch dein
Leben riskieren? Für eine Sache, die dir keinen wirklichen Gewinn
bringt?«
Roscoe nickte in Richtung Leandra. »Ich habe mich inzwischen
an sie gewöhnt. Und sie braucht schließlich jemanden, der auf sie
aufpasst, nicht wahr?«
Leandra schenkte ihm ein frohes Lächeln. Ain:Ain’Qua nickte.
»Also gut. Dann tun wir uns zusammen. Aber die Sache wird
mühsam werden, langwierig und gefährlich, wie ich schon sagte.
Wir müssen wahrscheinlich eine Menge kleiner Mosaiksteine zusammentragen, und zwar sehr vorsichtig, aus verschiedenen
Quellen.
Glücklicherweise gibt es tatsächlich Ansatzpunkte, und einer
davon liegt sogar hier, im Sonnensystem von Aurelia-Dio. Andere,
vielleicht bessere Quellen liegen an anderen Orten, aber dafür ist
später noch Zeit. Fangen wir erst einmal mit dem an, was wir
haben.«
»Es gibt hier etwas? In Aurelia-Dio?«
»Ja. Auf dem Planeten Diamond. Das Problem ist, dass der
Pusmoh das natürlich ebenfalls weiß. Er kennt die Orte nur allzu
gut, an denen Informationen darüber zu finden sind, wer oder
was er ist. Das Ganze hat mit einer uralten Legende zu tun, an
die sich heute so gut wie niemand mehr erinnert. Aber in alten
Archiven sind noch Aufzeichnungen darüber zu finden. Unter anderem bei uns. Bei der Kirche.« Inzwischen war eine fast knisternde Spannung im Raum entstanden. Sie alle wussten, dass sie
sich auf verbotenem Grund bewegten, und selbst hier, unter den
Brats auf Potato, mochte es Leute geben, die so etwas besser
nicht zu Ohren bekamen. Wieder streifte Ain:Ain’Quas Blick Giacomo, und abermals schüttelte dieser den Kopf. Leandra schloss
daraus, dass er mit seinem kleinen Gerät feststellen konnte, ob
sie jemand belauschte. »Diamond ist einer der frühen Planeten
der Menschheit«, erklärte Ain:Ain’Qua. Seine Stimme war leiser
geworden und klang geradezu verschwörerisch. »Nach allem, was
mir bekannt ist, sind die Menschen schon lange hier, viel länger,
als die Galaktische Föderation besteht. Wenn das tatsächlich zutrifft, müssen auf Diamond noch Zeugnisse aus diesen alten Zeiten zu finden sein.«
»Und… trifft es denn zu?«
»Ich glaube schon. Anders wäre es nicht zu erklären, dass es
auf Diamond so viele Drakken und Sperrgebiete gibt, angeblich
wegen gefährlicher Wetterphänomene. Diamond ist ein Dschungelplanet der schlimmsten Sorte, das ist wahr, und das Wetter
dort ist in der Tat gefährlich. Aber es gibt auch viele andere ungemütliche Welten, und mir ist nicht bekannt, dass irgendwo die
Drakken aufpassen würden, dass niemand zu Schaden kommt.
Ausgerechnet die Drakken!«
»Ja, das ist wahr«, meinte Roscoe nachdenklich.
»Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht.«
»Ich bin sicher«, fuhr Ain:Ain’Qua fort, »die Drakken haben
ganz andere Gründe, dort niemanden hinzulassen.«
»Ihr glaubt, dort finden sich diese Zeugnisse aus alten Zeiten –
über die Menschen? Aber was soll das mit dem Pusmoh zu tun
haben?«
»Das weiß im Augenblick sicher nur der Pusmoh selbst.
Vielleicht ist es auch nur ein indirekter Bezug. Wie auch immer
– er scheint zu fürchten, dass sich dort jemand genauer umsieht.
Es gibt noch mehr solcher Orte, außerhalb von Diamond. Das
alles hängt mit der Legende zusammen, die ich erwähnt habe.«
Roscoe legte die Stirn in Falten. »Und… was ist das für eine Legende?«
»Sie geht auf einen Wissenschaftler namens Tassilo Hauser zurück, der vor langer Zeit lebte. Er hat dieser Sache auch einen
Namen gegeben. Er nannte sie das MDS-Syndrom.
M-D-S für >Mauer des Schweigens<.«
Leandra und Roscoe blickten sich an, dann nickten sie. Sie hatten keine Mühe zu verstehen, worauf sich der Begriff bezog.
»Die Ereignisse liegen über dreitausend Jahre zurück, und nur
wegen dieser

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