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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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aufgestellt. Das Buch löste
einen gewaltigen Proteststurm aus. Die gesamte GalFed wollte
vom Pusmoh wissen, wer er ist und was hinter all diesen Dingen
steckt. Aber leider… der Schuss ging nach hinten los.«
»Damals begann die Autokratie des Pusmoh, nicht wahr?«
Ain:Ain’Qua beugte sich leicht über den Tisch, so als wäre selbst
ihm als einem der mächtigsten Männer dieses Sternenreiches
unwohl dabei, über diese Themen zu sprechen. Seine Stimme war
wieder leiser geworden. »Man nennt es besser Diktatur, Darius.
Die Galaktische Föderation war schließlich gegründet worden, um
gemeinsam der Bedrohung durch die Saari begegnen zu können.
Es war, wie ich schon sagte, eine erzwungene Gründung, aber der
Pusmoh, die neue herrschende Macht, beschwichtigte die neuen
GalFed-Bürger mit eben dieser Erklärung. Was natürlich sehr
überzeugend wirkte, war der Umstand, dass kein Mensch und
kein Ajhan je zum Militärdienst einberufen wurde. Der Krieg gegen die Saari war ganz allein Sache der Drakken. Damit gelang es
dem Pusmoh für lange Zeit, die Unzufriedenheit unter den Bürgern der GalFed im Zaum zu halten. Und wie brutal die Saari immer wieder zuschlugen, konnte ja jeder sehen. Die Drakken
schafften es schließlich, sie in den östlichen Teil der Milchstraße
zurückzuschlagen. Aber wer weiß – vielleicht ist diese SaariGeschichte ja ganz anders, als uns glauben gemacht wird.«
Roscoe wedelte zweifelnd mit der Hand. »Langsam. Ich war
selbst einmal Zeuge. Auf der Suche nach einem Frachtauftrag
machte ich einen Abstecher zu einer entlegenen Welt – draußen,
nahe der Zwischenzone. Sie war gerade von den Saari besucht
worden. Ein grauenvolles Gemetzel. Ich hab’s den Drakken gemeldet.«
Ain:Ain’Qua blickte ihn unschlüssig an und zuckte dann mit den
Schultern. »Tja, wer weiß da schon Genaues? Auch in dieser Angelegenheit herrscht äußerste Knappheit an Informationen durch
den Pusmoh. Sei es, wie es ist, Hauser und sein Team hatten
damals eine Menge Fragen zu Tage gefördert, die nach befriedigenden Antworten verlangten. Doch anstatt einen Versuch zu
machen, Erklärungen zu liefern, verhielt sich der Pusmoh genau
entgegengesetzt. Das Buch wurde verboten, alle Restbestände
wurden eingezogen, und jeder, der bereits eines besaß, musste
es unter Androhung harscher Strafen abliefern. Der Pusmoh
brandmarkte Hauser als einen Umstürzler und setzte eine ungeheuer hohe Kopfprämie auf ihn aus. Mehrere Millionen, soweit ich
weiß.«
»Und? Nützte es etwas?«
Ain:Ain’Qua nickte bedauernd. »Ja, leider. Nach Monaten wurden er und die meisten seiner Leute gefasst. Sie verschwanden
einfach. Der Pusmoh hielt es nicht einmal für nötig, Hauser anzuklagen oder zu erklären, was mit ihm geschehen war. Man hörte nie wieder etwas von ihm.« Ain:Ain’Qua schnaufte durch seine
Nasenschlitze, lehnte sich auf dem für ihn viel zu klein geratenen
Stuhl zurück und faltete die Hände über dem Bauch. »Danach
änderte sich so gut wie alles. Fortan gab es keine Erklärungen
mehr; der Pusmoh ordnete nur noch an, und die Drakken setzten
seine Befehle notfalls mit Gewalt durch. Heute sind wir daran gewöhnt, dass alles in völlig starren Bahnen abläuft. Wir haben
Freiheit im Handel und im einfachen Leben, aber was beispielsweise das Reisen anbelangt, da wird es schon wesentlich schwieriger. Und dahinter existiert das wahre Niemandsland, das keiner
betreten darf. Niemand mischt sich in die Angelegenheiten des
Pusmoh ein. Wir zahlen Steuern, ordnen uns unter und kümmern
uns nicht um Dinge, die uns nichts angehen. Ein Aufbegehren
gegen die Verfügungen des Pusmoh wäre sinnlos und gefährlich.
Niemand in der GalFed verfügt über eine militärische Macht, es
gibt nur kleine planetarische Polizeitrupps. Gegen die Macht der
Drakken kommt keiner an. Und die Kirche wurde von Anbeginn
der Zeiten vom Pusmoh benutzt, um seine Ziele durchzusetzen.
Mir war das während meiner Amtszeit durchaus klar, aber wie
unmittelbar das zutrifft, bekam ich erst zu spüren, als dieser Kardinal Lakorta auftauchte. Ich habe in meinen Entscheidungen
immer zuerst mein Gewissen befragt und danach erst das Heilige
Konzil. Offenbar aber waren einige meiner Entscheidungen in
letzter Zeit nicht mehr im Sinne des Pusmoh. Und nun hat er mir
diesen Kardinal vor die Nase gesetzt und ihm die wichtigsten
meiner Befugnisse übertragen.«
»Ich verstehe. Das könnt Ihr nicht hinnehmen, Heiliger Vater.«
»Es ist keine Sache des

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