Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
Konzentration bemühte, die Zusammenstöße
mit den kosmischen Gesteinsbrocken so gering wie möglich zu
halten. Ständig prasselte es auf die Außenhülle des kleinen Schiffes, manchmal ertönte ein Knall, wenn einer der Brocken faustgroß gewesen war, hin und wieder gab es auch einen kapitalen
Krach, und dann schlingerte das Schiff sogar etwas, wenn ein
großer Quertreiber seitlich aus dem Nichts in den Kurs des Schiffes geschossen war. All das war nicht wirklich ein Problem für die
Swisht denn ihre Außenhülle war wesentlich härter als das Gestein der Halonringe, sodass die meisten Brocken an ihr zerschellten. Das kleine Schiff war schließlich für diese Zwecke gebaut.
Mai:Tau’Jui musste nur Acht geben, dass sie nicht mit Gesteinsbrocken zusammenstießen, die eine allzu große Masse besaßen.
Trotzdem zuckten sie alle jedes Mal zusammen, wenn wieder ein
lauter Knall durch die winzige Kommandobrücke fuhr. Mehr aber
als die Kollisionen setzte ihnen die ungeheure Aufregung zu. Sie
waren dabei, eines der größten Rätsel der Halonringe aufzudecken. »Langsam, langsam«, flüsterte Roscoe der jungen Ajhana
zu und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulten. »Wenn
sie wirklich dort sind, wo Leandra sagt, müssen sie es schon seit
Millionen von Jahren sein. Da werden sie sicher noch ein paar
Stunden auf uns warten.«
Mai:Tau’Juis Brust, in der zwei Herzen schlugen, hob und senkte
sich in heftigem Rhythmus; sie war noch aufgeregter als Leandra.
Kein Wunder, dachte Roscoe. Sie hatte ihr junges Leben bisher
ganz dem Werk ihres Großvaters gewidmet, der die Leviathane
erforschte, die Riesenwesen in den Ringen des Halon. Während er
jedoch als Wissenschaftler auf ein Leben voller Frustrationen und
Rückschläge zurückblicken musste, stand Mai:Tau’Jui im Begriff,
eine sensationelle Entdeckung zu machen, die buchstäblich das
gesamte Sternenreich des Pusmoh auf den Kopf stellen könnte.
»Wirklich ein Friedhof?«, keuchte sie und warf Leandra einen
schnellen Blick zu, bevor sie sich wieder auf die Instrumente konzentrierte. »Bist du sicher?«
»Ja!«, stieß Leandra ein wenig ärgerlich hervor. »Das ist doch
vollkommen logisch! Ich verstehe gar nicht, dass sich in den letzten viertausend Jahren kein Mensch Gedanken darüber gemacht
hat! Irgendwo müssen doch all die Hüllen hingekommen sein.«
»Kein Mensch und kein Ajhan«, ergänzte Mai:Tau’Jui, und ihre
sonst so faszinierenden dunkelbraunen Augen, in denen hellgrüne
Pupillen leuchteten, drückten Bitterkeit aus.
Von schräg oben trieb plötzlich ein mächtiger Felsen heran.
Mai:Tau’Jui schrie leise auf und presste die Steuersticks heftig
nach links. Die Swish bockte; irgendeine Automatik schaltete die
Triebwerke ab, und sie trieben trudelnd in ein Feld kopfgroßer
Eisbrocken hinein, die prasselnd auf der Außenhülle und dem
Cockpitfenster des Schiffs zerplatzten.
»Verdammt!«, heulte Mai:Tau’Jui auf und klatschte wütend mit
der flachen Hand auf ein Anzeigeinstrument. »Warum habe ich
dieses Ding nicht gesehen? Wozu ist dieses Zeug hier gut, wenn
es…«
Sie war vor Wut und Aufregung aus ihrem Sitz hochgeschossen.
Roscoe ließ Leandra los, packte Mai:Tau’Jui und drückte sie sanft,
aber bestimmt an sich.
»Ruhig, Mädchen«, flüsterte er. »Ganz ruhig.«
Die Ajhana wollte sich zur Wehr setzen, ließ dann aber nach einigen Augenblicken nach und ergab sich seiner Umarmung. Sie
stieß ein langes Seufzen aus. »Ich verstehe deine Aufregung«,
sagte Roscoe, warf Leandra einen entschuldigenden Seitenblick
zu und ließ dann Mai:Tau’Jui wieder los. Für Momente musterte er
ihr grünliches, nasenloses Gesicht, hielt ihren schlanken Körper
ausgestreckt und an beiden Schultern gepackt auf Armeslänge
von sich und schenkte ihr ein versöhnliches Lächeln. »Keine Widerrede, Du lässt jetzt mich an die Kontrollen. Wir setzen uns alle
hin, legen brav die Gurte an und fliegen etwas langsamer weiter.
Es hilft ja nichts, wenn wir die Swish in ein Stück Schrott verwandeln, ehe wir da sind.«
Leandra half ihm, nahm Mai:Tau’Jui mit sich und drückte sie in
den linken der beiden hinteren Sitze. Die Ajhana schnaufte angespannt, ließ es sich aber gefallen. »Wir sind sicher bald da«,
versuchte Leandra sie aufzumuntern.
»Aber wir wissen doch noch gar nicht, wo es ist!« Während
Leandra Mai:Tau’Jui angurtete, nahm Roscoe auf dem zentralen
Pilotensitz Platz, der in der Mitte eines halbkreisförmigen Instrumentenpults unter der

Weitere Kostenlose Bücher