Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar
Richtung des rückwärtigen Südausgangs der Halle, ein Weg, den er wohlweislich schon vor einer
halben Stunde hatte auskundschaften lassen. »Mandal, du folgst
ein paar Minuten später mit noch so einer Gruppe. Ich sichere mit
dem Rest die Halle von hier aus. Wir nehmen ihn in die Zange,
wenn er hier ankommt. Burly und Mandal kommen dann mit ihren
Leuten von hinten! Wir nehmen ihn voll unter Feuer – mal sehen,
wie ihm das schmeckt.«
»Wenn wir ihn da draußen im Gang erledigen«, meinte Burly
zuversichtlich, »dient er uns als Barrikade. Er ist so riesig, da tun
sich andere Drachen schwer, über ihn hinwegzusteigen.«
Mit seiner Aussage zog er verwunderte Blicke auf sich; den
meisten Leuten schlotterten förmlich die Knie, und sie hatten
reichlich Angst, ob sie den Kampf überhaupt überleben würden.
»Los jetzt, ihr Helden!«, rief Burly und winkte. »Wer von euch
dem Vieh den Fangschuss verpasst, der kriegt die schönste Blondine, die sich finden lässt! Dafür sorge ich persönlich!«
Burlys Sprüche schienen die Männer ein wenig zu lockern.
Ullrik sah zuversichtliche Mienen unter denen, die sich ihm anschlo
ssen.
»Wie ist es mit Magie?«, fragte Laura leise. »Wenn du dort einfach in den Gang hinausgehst und kurzen Prozess mit ihm
machst…?«
Er lachte leise. »Danke, dass du mir so viel zutraust, aber ich
fürchte, das schaffe ich nicht. Ich kann nicht unbegrenzt die
mächtigsten Magien wirken.«
Lauras Miene spiegelte Sorge. »Wirklich? Ich dachte…«
Ullrik schüttelte den Kopf. »Nach jeder gewirkten Magie wird
man schwächer. Genau so, wie ein Kämpfer müde wird.
Ich werde alle Kraft heute noch brauchen. Mit ein bisschen
Glück schaffen es die Männer ganz allein, das Biest da in dem
Gang zu stellen…«
In diesem Augenblick kündigte sich die Rückkehr von Shaani
an, und an den Lärm, den eine Drachenlandung in dieser Halle
verursachte, hatte keiner gedacht. Mit Getöse kam sie hereingeflogen; wie die Male zuvor platzten Stücke lockeren und spröden
Gesteins aus dem Loch, das Ullrik geschaffen hatte. Eine der letzten, riesigen Eisenstangen löste sich, und eine Gruppe von Männern musste zur Seite springen, getroffen um nicht zu werden;
mit einem gewaltigen Scheppern fiel sie zu Boden und zersprang
dabei in tausend Splitter. Zugleich setzte Shaani auf und kratzte
mit ihren Krallen laut vernehmlich über den Hallenboden. All das
verursachte solch einen Lärm, dass undenkbar war, der Abon’Thul
könne es nicht gehört haben. »Schnell!«, rief Ullrik den Männern
auf Shaanis Rücken zu. »Wir werden angegriffen!«
In Windeseile sprangen sie vom Rücken des Salmdrachen. Ullrik
rannte los, auf Shaani zu, die sich zwischen ihm und dem Eingang
befand, durch den der Kreuzdrache zu erwarten war. Shaani war
stark, selbst gegen eine Mörderbestie wie einen Abon’Thul, und
die Erinnerung hallte durch seinen Kopf, dass in der Höhlenwelt
die Salmdrachen die Einzigen waren, die sich vor den Kreuzdrachen nicht fürchteten. Shaani, rief er durchs Trivocum, ein
Abon’Thul! Er wird gleich dort erscheinen!
Kaum war er ein paar Schritte weit gekommen, hörte er ein bestialisches Fauchen draußen im großen Korridor, dann klackten
die Klauen großer Drachenbeine in rasendem Rhythmus auf dem
harten Steinboden. Augenblicke später erschien, halb rutschend,
ein schwarz glänzender Riesendrache in dem Durchgang.
Laura lief keuchend zu Ullrik; er packte sie am Arm und rannte
so schnell er konnte nach links zum Rand der Halle, denn er sah,
dass hier gleich ein mörderischer Kampf losbrechen würde.
Als er Shaani sah, riss der Abon’Thul seinen Rachen weit auf
und stieß ein Fauchen wie eine wütende Katze aus. Sie antwortete ihm auf die gleiche Weise und breitete die Schwingen weit aus.
Augenblicke später schossen ein Dutzend grellgrüner Feuersalven
aus Techno-Gewehren auf den Kreuzdrachen zu – und einige trafen auch. Erleichtert stellte Ullrik fest, dass sie nicht ohne Wirkung waren. Der Kreuzdrache schrie auf und schnappte mit krachenden Kiefern nach den Salven – diese Bestien waren wirklich
nicht sonderlich klug.
Dann aber wurde es für jeden hier anwesenden Menschen lebensgefährlich. Der Kreuzdrache stürzte sich auf die etwas kleinere Shaani. Binnen weniger Herzschläge hatten sich die beiden
gewaltigen Wesen ineinander verbissen, überschlugen sich und
kugelten durch die Halle. Der Lärm war ohrenbetäubend, die
Männer sprangen schreiend davon, während die beiden Drachen,
in ihre
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