Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
lächelte er verlegen. »Mir ist
eine Idee gekommen, wie ich es vergleichsweise geräuschlos zuwege bringen konnte. Und da die Zeit knapp war…«
»Wirklich? Aber wie hast du es gemacht?«
Er zuckte mit den Schultern. »Die Magie arbeitet mit den widerstreitenden Kräften des Diesseits und der Sphäre des Chaos. Im
Stygium gibt es zersetzende Energien. Sie lösen die Struktur der
Materie auf, sodass sie letztlich zerfällt. Ich habe das Trivocum
geöffnet, solche Kräfte fließen lassen und auf die Mauer und das
Eisen einwirken lassen, so stark ich nur konnte.« Er hob einen
Stein vom Boden auf und zerrieb ihn in der Hand. »Sie wurden
spröde. Ich konnte die Wand hier förmlich mit der Hand eindrücken.«
»Was? Wirklich?«, stieß Laura hervor.
»Ja«, sagte er und zog sie zur Seite. Draußen kündigte sich die
Ankunft eines weiteren Drachen an. »Ich konnte natürlich nicht
die ganze, riesige Wand mit der Hand eindrücken, deswegen
musste ich eine andere Magie zu Hilfe nehmen…«
Diesmal kam Shaani herbeigeflogen, und sie war erheblich größer als Nerolaan. Es krachte, und Staub wirbelte auf, als sie durch
die Öffnung brach, dann aber setzte sie sicher auf dem glatten
Boden auf. Mit ihren vier Beinen kam sie schnell zum Stehen, und
als über ein Dutzend Männer aufgeregt lamentierend von ihrem
Rücken stiegen, wurde Ullrik ruhiger. Gleich darauf schickte er die
Ersten los, die Halle zu sichern, sodass sie sich im Fall der Entdeckung wehren konnten.
Laura hielt sich zurück und beobachtete ihn. Als gleich darauf
Tirao mit weiteren fünf Männern ankam, während Nerolaan und
Shaani schon wieder losgeflogen waren, begann auch sie Hoffnung zu schöpfen. Wenn sie es schafften, alle Männer heraufzubekommen, würden sie gut vierzig kleine Fünf-Mann-Trupps bilden, jeder davon mit mindestens einer modernen Waffe ausgestattet.
Der Rest der Leute war mit archaischen Waffen wie Mistgabeln,
Spießen und rasch gefertigten, primitiven Bögen ausgerüstet,
aber nicht minder entschlossen zu kämpfen. Sie entschied, in
Ullriks Nähe zu bleiben. Damit er sie beschützen konnte – oder
sie ihn.
28
Überfall auf Okaryn
    »Wir können nicht mehr länger warten«, drängte Burly. »Auch
wenn noch nicht alle unsere Leute oben sind.
Dieser Meados wird sich doch sicher fragen, was los ist, wenn
nach über zwei Stunden noch immer keiner auf sein blaues Licht
reagiert hat!«
Laura nickte. »Burly hat Recht, Ullrik. Wir verspielen den Vorteil, den wir uns herausgeholt haben.«
Unentschlossen blickte Ullrik auf die etwa hundert Mann, die
sich in kleinen Gruppen in der Halle versammelt hatten. Sie alle
warteten nur auf seinen Befehl loszuschlagen, aber Ullrik war
nicht sicher, ob sie es schon wagen konnten.
Doch es mochte noch dauern, bis sie vollzählig waren. Ihre drei
Drachenfreunde hatten schwer zu arbeiten; einmal hinabzufliegen
und mit der Fracht an Männern wieder heraufzukommen dauerte
fast eine Viertelstunde und war äußerst anstrengend für die Drachen. Ullrik hoffte, dass es sie nicht zu sehr erschöpfte, denn besonders Shaani würde er heute noch brauchen. Nerolaan und Tirao wollte er nach Möglichkeit aus den Kämpfen heraushalten; sie
konnten nicht wie er und die Männer aus verborgenen Winkeln
heraus kämpfen, und wenn sie den Abon’Dhal in die Klauen fielen, sah es übel für sie aus.
Doch dann wurde ihm die Entscheidung abgenommen. »Ein
Drache!«, zischte es vom Halleneingang her, und zwei Männer
kamen mit Höchstgeschwindigkeit auf sie zugerannt.
Laura, Burly und Ullrik sprangen erschrocken auf. »Was?
Ein Drache?«
Einer der Relies erreichte ihn zuerst. »Ja! Es ist einer von den
schwarzen Vierflüglern. Kein Engel. Es sieht so aus, als inspizierte
er dort vorn die Hallen. Am anderen Ende des großen Korridors!«
»Na wunderbar!«, knurrte Burly angriffslustig und hob seine
klobige Waffe. »Jetzt schieß ich mir erst mal was fürs Abendessen!«
Niemand lachte, obwohl ein wenig Galgenhumor vielleicht angebracht gewesen wäre. Aber einem Kreuzdrachen im Nahkampf
gegenüber zu stehen, das war einfach zu schlimm… Ullrik hatte es
schon erlebt.
»Diese Bestien kämpfen noch, wenn sie schon tot sind!«, warnte er die Männer, die sich um ihn sammelten. »Aber wir werden
es einfach richtig machen, versteht ihr?« Kurz musterte er die
Versammelten. Im Augenblick brachten sie ungefähr 20 einzelne
Kampftrupps zusammen. »Burly, du gehst mit sechs Trupps dort
hinten entlang.« Er deutete in

Weitere Kostenlose Bücher