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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hatten ihn schon wieder
eingeholt, und er wünschte sich, er könnte sie für eine Weile vergessen und seine Sinne auf etwas lenken, das einfach nur Spaß
machte.
»Nein, Jox. Gib Gas«, rief er durch den aufkommenden Fahrtwind. »Aber richtig!«
*
    Als Leandra die Luftschleuse verließ, waren die drei Fremden
schon fast bei ihr. Riesige, grün schimmernde Eisbrocken schwebten in majestätischer Erhabenheit im All, durchsetzt von unzähligen winzigen Felsstücken, die im Licht des Halon hellgrau und
weißlich leuchteten. Einige Augenblicke lang fürchtete sie, dass
sie sofort angegriffen würde, denn sicher stand es nicht auf dem
Plan der Männer, dass ihnen jemand entgegenkam. Doch sie hatte Glück – vorerst.
    Ihr nächster Gedanke war, dass sie weg vom Rumpf der Swish
kommen müsse; Roscoe würde in wenigen Sekunden mit Vollschub starten. Da durfte sie nicht in den heißen Bereich der
Triebwerke geraten. Leandra hatte keine Wahl, sie musste sofort
Abstand zwischen sich und das Schiff bringen. Das mochte für die
drei Männer so aussehen, als wollte sie fliehen.
    Sie aktivierte die kleinen Gasdruckdüsen an ihrem Gürtel und
driftete augenblicklich von der Swish weg. Die Männer reagierten
sofort. Einer hob ein klobiges Ding, das durch einen Schlauch mit
seinem Raumanzug verbunden war, und schoss. Eine Serie wabernder, gelb-oranger Energiebälle löste sich aus dem Ding und
flog auf sie zu.
    Leandra schrie auf und strampelte sich instinktiv aus der
Schusslinie. Aber der Schuss war schlecht gezielt; die Energiebälle bewegten sich relativ langsam und zischten in einiger Entfernung an ihr vorbei. Als der Mann wieder auf sie zielte, aktivierte
Leandra erneut die Düsen und bewegte das kleine, längliche
Stäbchen, das ihren Helmfunk einschaltete, mit der Zunge nach
oben. »Jetzt!«, rief sie, »los, Darius!«
    Die Reaktion erfolgte prompt. Am Heck der Swish flammte ein
gewaltiger Feuerstrahl auf. Das kleine Schiff schoss mit Wucht
voran und hielt genau auf die Huntress zu.
    Leandra wurde von der leichten Druckwelle zur Seite getrieben;
den drei Männern erging es schlimmer, sie waren näher an der
Swish. Wie Blätter im Wind wurden sie davongewirbelt. Leandra
atmete erleichtert auf. Das würde ihr einen direkten Kampf ersparen.
    Schon hatte die Swish die knappen hundert Meter zur Huntress
überbrückt. Erst auf dem letzten Stück beschrieb sie einen leichten Bogen nach links oben, dann krachte sie lautlos, aber mit
Wucht in das Heck des großen Jagdschiffes. Die Energie entlud
sich in einem Blitz.
    Metallteile stoben umher, und kurz darauf bekam Leandra eine
zweite schwache Druckwelle zu spüren.
Das Heck der Huntress war zur Seite geschleudert worden,
während die Swish nach links oben davonglitt. Roscoe hatte gut
gezielt; Leandra war sich sicher, dass am Heck der Huntress einiges in Mitleidenschaft gezogen worden war.
Hoffentlich hat die Swish das überstanden, Manöver gut dachte
sie voller Sorge.
Schon flammten die Steuerdüsen an der schlingernden Huntress
auf, um ihre Lage zu stabilisieren. Als Nächstes würde ihr Kommandant nach Verstärkung rufen. Die drei Männer in ihren
Schutzanzügen hatte es so weit davongewirbelt, dass Leandra sie
im Moment nicht sehen konnte.
Sie legte eine Hand auf ihre Brust, dort, wo sie das WoloditAmulett unter ihrem Druckanzug trug. Wäre das Trivocum nur
nicht so schwer zu ertasten gewesen, hier, jenseits der Höhlenwelt! Mit aller Macht konzentrierte sie sich, öffnete ihr Inneres
Auge und tastete nach dem Trivocum, der Grenzlinie zwischen
dem Diesseits und dem Stygium, das sich wie ein rötlicher
Schleier durch die Welt zog, überall und nirgends zugleich. Sie
spürte, wie sich die Kraft ihres Willens auf einen Teil des Trivocums konzentrierte, um dort ein machtvolles Aurikel zu öffnen.
Einen Moment lang ließ sie sich noch Zeit; nachdem die Energien
so weit wie möglich angeschwollen waren, öffnete sie es.
Es war eine kreisrunde Öffnung mit hellgelben Rändern, die
plötzlich erstrahlte. Mit ihrem Inneren Auge konnte sie das Phänomen im Trivocum gut wahrnehmen. Ein feines Gespinst von
weißlichen Fäden entstand darin, Energien begannen zu fließen,
die Leandra mithilfe ihres Willens filterte und lenkte. Was sie benötigte, war eine Kraft, wie sie auf dem festen Boden einer Welt
herrschte. Sie wusste inzwischen, dass man diese Kraft Gravitation nannte, aber dieses Wort allein half ihr nicht weiter. Ihre in
den Künsten der Magie geschulten Sinne

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