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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ich weiterkomme.«
Der Biker nickte bedächtig. »Ja, kann sein. Ich geb dir meine
Nox aber nicht.« Er tätschelte liebevoll die gelbe Frontverkleidung. »Sie ist mein Mädchen, weißt du? Wir lieben uns.«
»Und wenn ich sie dir abkaufe?«
»Meine Nox? Hallelujah, Papst! Weißt du, was die kostet?«
Diesmal musste Ain:Ain’Qua grinsen. Der Bursche gefiel ihm.
»Wie heißt du?«, wollte er wissen.
Der Biker rückte von seinem Gefährt ab und verbeugte sich.
»Mein Name ist Jox, Eminenz. Und das hier ist meine Braut Nox.
Wir wollen demnächst heiraten.«
Ain:Ain’Qua lachte. »Eminenz ist die Anrede für Kardinale. Sag
entweder Exzellenz zu mir oder Ain:Ain’Qua. Jox ist allerdings
kein richtiger Ajhan-Name. Habt ihr die etwa auch schon abgelegt, hier im Reich der Menschen?« Er seufzte. »Langsam verlieren wir unsere Identität völlig.«
»Keine Sorge, Exzellenz. Jox ist die Abkürzung für Jai:Oon’Xha.
Ich bin noch immer einer von uns.« Ain:Ain’Qua nickte bedächtig
und musterte den Mann. Es tat ihm gut, einen gewissen Respekt
zu spüren, auch wenn er jetzt tatsächlich kein Papst oder Heiliger
Vater mehr war.
»Ich habe Geld bei mir. Es würde vermutlich reichen, um dir
deine Nox abzukaufen, allerdings… wenn sie dir so am Herzen
liegt?« .
»Tut sie, Papst, tut sie. Aber ich mach dir einen Vorschlag. Du
zahlst den Sprit, und wir bringen dich, wohin du willst. Einverstanden?«
Ain:Ain’Qua musterte das Hoverbike mit gerunzelter Stirn.
Wenn er sich fahren ließ, würde dieser Jox mitbekommen, wohin er sich wandte, und später umso besser Auskunft über ihn
geben können. »Es könnte sein, dass man eine Belohnung auf
meine Ergreifung aussetzt. Womöglich eine sehr hohe.«
Jox winkte ab. »Ach, dann müsste ich mir am Ende noch ‘ne
feine Jacke anziehen, um sie abzuholen.« Er schüttelte den Kopf.
»Mir geht’s gut, ich hab genug. Da find ich es witziger, mit dem
leibhaftigen Papst auf dem Sozius durch die Gegend zu fahren.«
Wieder musste Ain:Ain’Qua lächeln. Was er da zu tun im Begriff
stand, widersprach allen klugen Ratschlägen, die der gute Giacomo so sorgsam für den Fall seiner Flucht notiert hatte. Doch
Ain:Ain’Qua beschloss, seinem Gefühl zu folgen. Nach Jahren in
einer Welt voller Halbwahrheiten, unguter Geheimnisse und taktischer Winkelzüge fühlte es sich befreiend an, sich einmal jemand
anderem einfach anzuvertrauen.
»Also gut, Jox«, nickte er. »Ich vertraue dir. Ich zahle den
Sprit, und du fährst mich.«
»Den Sprit und das Bier«, erwiderte Jox und langte nach seiner
Jacke. »Wohin soll’s denn gehen?«
»Das Bier?«, fragte Ain:Ain’Qua mit Abscheu im Gesicht. »Sag
mir nicht, Jox, dass die Ajhan jetzt auch schon dieses grauenvolle
Menschen-Gebräu trinken!«
Jox klopfte Ain:Ain’Qua wohlwollend auf die Schulter. »Du hast
zu lange Zeit in deinem staubigen Dom verbracht, Papst. Lyramarer Roggen-Bier. Das solltest du mal probieren.«
Ain:Ain’Qua seufzte, und Jox lachte auf. Er zog den Helm auf
und schwang das rechte Bein über die Sitzbank seines Hoverbikes. Das Gefährt federte geheimnisvoll ein und richtete sich wieder auf. Unter seiner Bodenverkleidung befand sich nichts als vier
Handbreit Luft. Ain:Ain’Qua nahm auf dem Rücksitz Platz.
»Wir müssen dir erst noch eine amtliche Kluft besorgen«, meinte Jox und aktivierte das Antriebsaggregat. Ein tiefer, blubbernder
Sound tönte durch die nächtliche Gasse. »Ich weiß einen Laden,
wo man die ganze Nacht über einkaufen kann.
Geld hast du ja, oder?«
Ain:Ain’Qua verstand. Jox schien sehr genaue Vorstellungen zu
haben, in welcher Kleidung man sich auf seine Braut setzen durfte und in welcher nicht.
Es würde teuer werden. Aber das war nicht sein Problem.
Mit ein paar Tricks würde er sich fast jede beliebige Summe aus
den dunklen Quellen der Kirche zapfen können. In seinem RWTransponder besaß er alle notwendigen Werkzeuge dazu.
Doch obwohl man sich in einer Welt wie dieser mit Geld sehr
viele Dinge besorgen konnte, war das nicht alles. Der Pusmoh
und die Drakken waren immun gegen die Macht des Geldes, und
es war nur noch eine Frage von Stunden, bis er ganz oben auf
ihrer schwarzen Liste stand. Wenn er sich dort nicht schon befand.
Die Maschine des Hoverbikes brüllte kurz auf. Jox wendete erst,
dann setzte er das Bike in Richtung Nordwesten in Bewegung, auf
das Zentrum von Lyramar zu.
»Schon mal durch die Gassen der Altstadt gerast, Papst?«, fragte Jox, Ain:Ain’Qua seufzte. Die Sorgen

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