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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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dumpfen Rums traf die Faust seinen Brustkorb und
prallte wirkungslos ab, sah man einmal von dem kurzen, heftigen
Schmerz ab. Der Biker hielt verwundert inne.
Ain:Ain’Qua nutzte den Moment, um endlich seinen ersten Treffer zu landen: einen seitlichen Tritt gegen die Schulter des Mannes, der jedoch keine große Wirkung zeitigte.
Dann ging der Tanz erst richtig los.
Die Gasse war dunkel und unbelebt, der Kampf verursachte ohnehin keine lauten Geräusche, und sie hatten reichlich Platz und
Zeit, sich gegenseitig zu umkreisen, zu belauern und zu blitzschnellen Angriffen anzusetzen. Langsam wurde Ain:Ain’Qua wieder warm, besann sich auf seine alten Kampfkünste, die er als
Ordensritter erlernt hatte, und schaffte es zumindest, sich aus der
Position des Unterlegenen zu befreien. Der Biker war ein echter
Könner, sein Kampfstil war Ain:Ain’Qua jedoch weitestgehend
unbekannt. »Ist das einer dieser seltsamen Stile der Menschen?«,
fragte er schnaufend sein Gegenüber, während sie sich lauernd
umkreisten.
Der Biker lachte auf. »Richtig geraten. Das, was du da bringst,
ist allerdings nicht unbedingt das Neueste, Mann.«
»Für dich reicht es gerade noch«, schnappte Ain:Ain’Qua,
sprang auf seinen Gegner zu, hechtete in eine Rolle und fegte ihn
mit einer gekonnten Beinschere von den Füßen. Der Biker stieß
ein Japsen aus, schlug zu Boden und brachte sich seinerseits mit
einer Rolle in Sicherheit. »Verdammt, willst du mir die Knochen
brechen?«, hörte Ain:Ain’Qua ihn klagen.
Er kämpfte sich in die Höhe, dachte erst, der andere säße jammernd auf dem Boden, aber das war ein Irrtum. Rasant flog er
schon wieder heran, diesmal mit dem rechten Bein voran, und
traf Ain:Ain’Qua voll gegen die linke Schulter, sodass es er ein
paar Meter übers Pflaster schlitterte. Der Biker sprang ihm augenblicklich hinterher, aber Ain:Ain’Qua konnte den Kerl in der
Luft abfangen und ließ ihn zur Seite gleiten. Klatschend schlug er
auf dem Boden auf. Nur Augenblicke später hatten sie sich gegenseitig am Kragen und ließen sich dankbar auf ein paar Sekunden harmloses Gezerre und Geringe ein, um wieder zu Atem zu
kommen.
»Na, gibst du auf, Papst?«, fragte der Biker. Ain:Ain’Qua stieß
ein Röcheln aus. Der andere grinste nur.
»Wie… hast du mich genannt?«
Der Biker lachte wieder, sein harter Griff ließ etwas nach.
»Papst! Pontifex. Heiliger Vater. Das bist du doch, oder? Wer hier
in Lyramar könnte deine Visage verwechseln?
Dein Bild hängt über jedem Tresen und an jeder Wand in dieser
verdammten heiligen Stadt.«
Ain:Ain’Qua ließ den Mann los. »Ich… ich bin nicht der Papst.«
Ächzend ließ ihn nun auch der andere los. Sie saßen beide am
Boden, im Halbdunkel der verlassenen Gasse, und starrten sich
an. »Nicht? Na, gestern warst du’s noch. Da hab ich dich in den
Nachrichten gesehen.«
»Was? Mich? in den Nachrichten?«
»Klar, Mann. Ketzerprozess und so. Bist du abgehauen?«
»Was?«, keuchte Ain:Ain’Qua. »Das war in den Nachrichten?
Gestern schon?«
Der Biker schien sich gut zu amüsieren.
Ain:Ain’Qua wurde klar, dass er es sich sparen konnte, den Ahnungslosen zu spielen. Erstens hatte er sich gerade verraten, und
zweitens gab es wohl tatsächlich keinen Ort in der GalFed, wo
sein Gesicht so bekannt war wie in Lyramar-Stadt.
»Als du den Schlag auf die Brust abgewehrt hast, war ich mir
sicher«, schnaufte der andere und erhob sich. »OrdensritterZeug, was? Jeder weiß, dass du früher Ordensritter warst.«
Ain:Ain’Qua erhob sich ebenfalls. »Es scheint dich nicht sehr zu
beeindrucken, vor dem Papst zu stehen.«
Der Biker zuckte mit den Schultern. »Nö. Warum auch? Du bist
auf der Flucht, das ist klar. Welcher Papst würde versuchen, einem friedliebenden Bürger sein Hoverbike zu klauen?!« Sie starrten sich eine Weile an, dann lachten sie beide lauthals los.
Als sie sich wieder beruhigt hatten, fragte Ain:Ain’Qua: »Wirst
du mich verraten?«
Der Bursche lehnte sich an sein Hoverbike und schlug die Beine
übereinander. »Was, wenn ich’s täte?«
»Dann müsste ich dich jetzt töten.«
»Mich töten? Du? Der Papst tötet keine Leute. Der segnet sie
höchstens.«
»Ich bin kein Papst mehr, wie du richtig bemerkt hast. Ich bin
auf der Flucht.«
Der Biker lachte auf. »Und ausgerechnet mit meiner Nox willst
du abhauen? Da kommst du aber nicht weit.«
»Warum nicht? Wenn du mich nicht verrätst, kann ich mich damit auf Schwanensee bewegen. Und ein paar Orte aufsuchen, von
denen aus

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