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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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geführt, und die wahren
Motive der Prälaten waren in der Wirrnis dieser Zeit kaum noch
einzuschätzen. Anstatt über drängende Angelegenheiten zu sprechen, welche die Gefahren durch Rasnor und seine Reste an
Drakken-Truppen betrafen, stritt man sich leidenschaftlich über
dumme, eitle Dinge wie Handelszölle, Gildenprivilegien oder
Amtssaläre. Es war zum Haareraufen!
»Du musst etwas unternehmen!«, drang Hellami mit unerwarteter Heftigkeit auf sie ein. »Für mich ist dieses Leben im Palast
nichts. Ich will wieder zu Jacko, in die Unterstadt. Aber ich traue
mich nicht mehr in die Gassen. Sie sind voller Halsabschneider,
Mörder und Gesetzloser! So kann das nicht weitergehen! Ich liebe
diese Stadt, aber derzeit ist sie ein wahrer Sumpf. Ein dreckiger
Sumpf, in dem das übelste Gesindel leichtes Spiel hat. Und solange dieser verrottete Haufen von einem Hierokratischen Rat in
Savalgor das Sagen hat, wird sich das auch nicht ändern!« Aufgebracht löste sich Alina von Victor und warf die Arme in die Luft.
»Was soll ich denn tun, Hellami? Im Moment kann ich froh sein,
mich noch Shaba nennen zu dürfen. Ich weiß eine Handvoll Offiziere der Palastgarde, die zu mir stehen würden – aber die anderen? Es würde ein blutiges Gemetzel geben!« Sie atmete heftig
und sah ihre Freundin verbittert an. »Und was soll ich den Offizieren sagen? Zerschlagt den Hierokratischen Rat und verhaftet die
Ratsherren, weil… weil sie mir nicht passen?. Wie soll ich den
Hauptleuten erklären, warum sie alles, was Recht und Gesetz ist,
vergessen und sich in einen unsicheren und dazu noch lebensgefährlichen Kampf stürzen müssen? Das könnte sie alle an den
Galgen bringen!«
Hellami stand mit geballten Fäusten vor ihr. »Lass mich Jacko
holen«, sagte sie leise. »Viele von seinen Leuten sind sowieso
schon hier im Palast.«
»Was?«, keuchte Alina.
»Der Rat tagt ohnehin gerade. In einer Stunde bin ich wieder da
und habe hundert Mann verfügbar, richtige Kämpfer. Bevor die
Palastgarde merkt, was passiert ist, haben wir diese dreizehn
alten Knacker in nette Päckchen verschnürt und in irgendeinem
feuchten Rattenkeller eingelocht. Wo sie auch hingehören.« Sie
warf Victor einen grimmigen Blick zu. »Entschuldige, zwölf.«
»Aber Hellami!«, rief Alina. »Das… das wäre ein Staatsstreich!«
»Ein Staatsstreich?«, brauste Hellami auf. »Du bist hier der
Staat! Du bist die Herrscherin von Akrania! Du sorgst nur für
Ordnung, du mistest den schlimmsten Dreckhaufen von Akrania
aus!«
»Sie hat Recht.«
Alina fuhr herum. Es war Victors Stimme gewesen.
Er trat zu ihr, nahm ihre beiden Hände, und noch bevor sie sich
leidenschaftlich gegen das wehren konnte, was er offenbar im
Sinn trug, spürte sie, wie er sie durch seine Berührung innerlich
wärmte, ihr neue Kraft gab.
Die Kraft, selbst diese wahnsinnige Tat ins Licht des Möglichen
zu rücken. »Vielleicht…«, begann er, dabei unsicher zu Hellami
blickend, »… vielleicht muss man manchmal den Mut aufbringen,
mit Gewalt etwas durchzusetzen, selbst wenn man dabei ein Unrecht in Kauf nimmt. Überleg nur, was alles passieren könnte,
wenn wir diesen Mut jetzt nicht aufbringen, wenn wir es darauf
ankommen lassen, dass Rasnor noch mehr Einfluss gewinnt. Er
hat Roya und Munuel in seiner Gewalt, er kann uns erpressen und
gleichzeitig den Rat lenken, wie er es will. Das können wir nicht
länger zulassen!«
»Genau!«, sagte Hellami leidenschaftlich, trat zu Alina und fasste sie am linken Unterarm. »Lösen wir diesen Rat einfach auf.
Stell dir nur vor, er wäre plötzlich nicht mehr da!« Sie schnippte
mit den Fingern. »Einfach weg! Da sinkt Rasnors Macht auf einen
Schlag ums Hundertfache!«
Verwirrt blickte Alina zwischen Victor und Hellami hin und her.
Eine plötzliche Hitze durchströmte sie – die Hitze der Versuchung,
wirklich auf diese Weise einzuschreiten. Die Schwierigkeiten
wuchsen ihr langsam über den Kopf. Leandra war im All verschollen, und Roya und Munuel waren entführt – und mit ihnen Dutzende von Leuten aus Malangoor. Von Azrani, Marina und Ullrik
gab es noch immer keine Nachrichten, obwohl schon zwei Trupps
mit Drachen nach Veldoor entsandt worden waren.
Und Rasnor, dieser verfluchte, kleine Rasnor!
Irgendetwas Übles führte er im Schilde. Dazu noch die Schwierigkeiten hier in Savalgor… Sie stöhnte leise.
Wenn sie jetzt nicht einen großen Befreiungsschlag wagte, würde sie binnen kurzem untergehen.
»Und… ihr meint wirklich, wir

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