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Hölle mit Vollpension

Hölle mit Vollpension

Titel: Hölle mit Vollpension Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gesehen, als du ins Wasser fielst !«
    »Muß ähnlich ausgesehen haben wie deines !«
    Sie öffnete den Reißverschluß an ihrem pitschnassen Kleid und schälte sich langsam heraus. Damit stand sie in hellblauem BH und passendem Spitzenhöschen da.
    »Am besten bleiben wir hier, bis wir trocken sind .« Mit vorgeschobener Unterlippe musterte sie mich. »Schämst du dich plötzlich vor mir, Larry? Ich meine — womit könntest du mich nach der letzten Nacht noch überraschen ?«
    »Mir sind im Leben schon etliche ungenierte Mädchen begegnet«, sagte ich, als ich mich bis auf die Untershorts entkleidete, »aber du schießt wirklich den Vogel ab. Es muß am englischen Klima liegen. Bei einem Sommer, der nur drei Tage dauert, muß sich ein Mädchen eben ranhalten, ehe es wieder auf die langen Wollenen angewiesen ist .«
    Pamela ließ sich ins Gras sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Ich bin auch in langen Wollenen ungeniert. Komm und besuch’ mich gelegentlich .«
    Ich setzte mich neben sie und ließ mich von der Sonne trocknen. »Und du glaubst, daß die nächtlichen Schreie von etwa hier kamen ?« fragte ich.
    »Soweit man das beurteilen konnte«, antwortete sie träge. »Die Insel ist nämlich nicht sehr groß .«
    »Aber sonst gibt’s hier nichts außer freiem Feld«, gab ich zu bedenken.
    »Das nächste Farmhaus liegt eine Meile entfernt. Kein Einheimischer will in Sichtweite des Moors oder der Insel leben .«
    »Erwähnte niemand im Haus, daß er die Schreie ebenfalls gehört hätte ?«
    »Außer mir waren nur noch Trudi und Mara da, und keine von beiden verlor ein Wort darüber .« Sie gähnte genüßlich. »Ich muß dir ein Geständnis machen, Larry.
    »Das mit den Schreien stimmt gar nicht ?«
    »Zur Hölle mit dir und deinen Schreien !« explodierte sie plötzlich.
    »Pardon«, entschuldigte ich mich. »Also war’s ein anderes Geständnis. Nur zu.«
    »Jetzt hab’ ich keine Lust mehr dazu«, schmollte sie. »Du scheinst ja ganz behext von solchen Alpträumen wie nächtliche Schreie .«
    »Nichts könnte mir gleichgültiger sein«, murmelte ich versöhnlich.
    »Ach, es wird wohl an der heißen Sonne gelegen haben .« Sie seufzte leise. »Ist dir auch so, Larry ?«
    »Wie?«
    Unvermittelt setzte sie sich auf und betrachtete mich mit schrägem Blick. »Sexy!«
    »Hier draußen, wo uns alle sehen können ?« fragte ich sprachlos.
    »Sturer Klotz!« Sie warf sich wieder ins Gras und starrte mörderischen Blicks gen Himmel. »Wenn es etwas gibt, das ich nicht ausstehen kann, dann sind es diese moralinsauren Spießer, die es als den Gipfel der Schamlosigkeit betrachten, am hellen Tag und unter freiem Himmel miteinander zu schlafen .«
    »Da wir schon einmal hier sind«, wechselte ich das Thema, »kann ich mich genausogut mal umsehen .«
    »Von mir aus kannst du dich am nächsten Baum aufhängen«, sagte sie verbindlich. »Oder noch besser, fall ins Wasser und ersauf!«
    Ich entfernte mich schnell, ehe sie mit Nägeln auf mich losging, und wandte mich ins Landesinnere. Das Gras kitzelte mich an den nackten Sohlen, die Sonne brannte mir auf den bloßen Rücken. Nur aus Stolz hatte ich Pamela verschwiegen, daß Spießermoral nichts mit meiner Zurückhaltung zu tun gehabt hatte. Vielleicht reichte ihr eine Stunde Schlaf zur Wiedererweckung ihrer Lebensgeister, ich brauchte dazu etwas mehr. Über eine sanfte Anhöhe hinweg erreichte ich ein kleines dichtes Wäldchen. Bis ich es durchquert und eine Lichtung gefunden hatte, mußte ich mir je drei Dornen aus den Füßen ziehen und hatte alle Abenteuerlust verloren. Also machte ich kehrt und wandte mich dorthin zurück, wo ich Pamela gelassen hatte.
    Oder wenigstens war das die Absicht. Denn als ich die Bäume endlich hinter mir hatte, stand ich vor einem vollkommen fremden Uferstreifen, und jenseits davon erstreckte sich weiter nichts als das grau-schwarze Moor. Eingedenk des beschränkten Ausmaßes der Insel hielt ich es für das beste, einfach am Ufer entlangzugehen, bis ich Pamela fand. Theoretisch war das ein guter Gedanke, die Praxis sah jedoch ganz anders aus. Mancherorts fiel das Ufer steil und mehrere Meter hoch zum Wasser ab und war außerdem mit stacheligem Unterholz bestanden. Da schien es mir einfacher, diese Stellen im Wasser zu umgehen, als sich wieder landeinwärts zu wenden.
    Aber auch diese Theorie hatte ihre Tücken, fand ich wenige Minuten später heraus, als ich mit den Unterwasserfallen Bekanntschaft schloß. Ganz abgesehen von

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