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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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herumkam. Also begann sie über ihr jüngstes Abenteuer zu berichten. Sie hatte kaum Zeit, den Kern des Wesentlichen und das Wesentliche des Nebensächlichen zu berichten (das Wesentliche war nämlich das, was man immer als erstes erzählen mußte), als auch schon Humfrey mit dem magischen Teppich landete. Offensichtlich hatte er einen zusätzlichen Erleichterungszauber ausgesprochen, denn sie saßen tatsächlich zu viert auf dem Teppich.
    Lacuna stellte sie einander vor, denn sie war die einzige, die alle kannte, wenn auch einige nur durch Humfreys Erzählung. Inzwischen war Wira zu einer jungen Frau herangereift, kaum jünger als Lacuna selbst. Kurz nach ihrer Ankunft verabreichte Humfrey ihr eine Dosis seines Verjüngungselixiers, das er gerade zwischen den anderen Phiolen ausfindig gemacht hatte. Kurz darauf sahen sie, wie Wira sich wieder in das blühende, sechzehnjährige Mädchen verwandelte, das sie alle kannten. Lacuna betrachtete diesen Vorgang voller Neid. Leider konnte ihr auf diese Weise nicht geholfen werden, denn sie litt unter ihrem sinnentleerten, langweiligen Leben, und dagegen war kein Kraut gewachsen.
    Im Kreis dieser fröhlichen Heimkehrer fühlte sie sich unbehaglich, denn sie gehörte nicht so recht dazu. »Ich muß mich jetzt auf den Weg machen, um meinen Dienst für den Magier Grey anzutreten«, murmelte sie halblaut. »Und außerdem…«
    »Aber es kann noch eine Weile dauern, bis ich eine Antwort für dich gefunden habe«, unterbrach Grey sie, als er ihre Verlegenheit bemerkte.
    »Ach, laß mich das erledigen«, schnaufte Humfrey mürrisch. »Ich kann diese ganze Wiedersehensfeierei sowieso nicht ausstehen.« Gemessenen Schrittes machte er sich auf den Weg in sein Arbeitszimmer. Lacuna folgte ihm.
    Mit einem argwöhnischen Seitenblick auf die alten Wälzer und Schriften in seiner Bibliothek sagte er ungewöhnlich aufgeräumt: »Ah, hier ist es ja schon! Du mußt den ›Schlüssel zum Erfolg‹ benutzen und den ›Wechselberg‹ erreichen, ehe das ›Ultimatumsdenkmal‹ ausläuft.« Er ging zu einem Bücherschrank und nahm einen riesigen hölzernen Schlüssel heraus, den er Lacuna mit den Worten überreichte: »Bring ihn mir zurück, wenn du ihn nicht mehr benötigst.«
    »Aber…«, sagte Lacuna leicht verdutzt.
    »Papperlapapp. Der Zauberteppich wird dich zu deinem Ziel tragen, sobald du die Angelegenheit mit Com-Puter bereinigt hast. Aber bring mir den Schlüssel auch ganz bestimmt wieder zurück.« Dann verließ er den Raum.
    »Aber… «, widersprach Lacuna lahm, die einfach nicht verstand, was er meinte. Sie folgte ihm zögernd.
    »Ach, übrigens, was ich noch sagen wollte«, murmelte er geistesabwesend und fügte nach kurzer Pause hinzu: »Danke.«
    »Oh, nicht dafür. Aber…«
    »Dann also rauf mit dir, hier hast du den Teppich.«
    Immer noch ein wenig verwirrt, folgte sie seiner Aufforderung, und kurz darauf hob der Teppich ab. Noch einmal versuchte sie zu protestieren, doch mit dem gleichen Erfolg wie zuvor. Und ehe sie sich versah, war sie schon auf dem Weg.
    Der Teppich schien die Strecke genau zu kennen. Er flog durch das Fenster und zog einen weiten Kreis um das Schloß herum, um schließlich in Richtung Norden davonzuschießen. Schon kurz darauf sah sie die furchterregende Spaltenschlucht unter sich, doch der Teppich änderte hier seinen Kurs nach Westen. Anstatt sie zu überqueren, flogen sie nun an ihr entlang. Dann wiederum drehte der Teppich vom Kurs in Richtung Süden ab und flog direkt auf einen Hügel zu. Nach einer kurzer Strecke setzte er zum Sturzflug an und näherte sich dem Fuß dieses Hügels. Dort befand sich ein Höhleneingang, in den der Teppich hineinschwebte, ohne vorher abzusetzen. Trotz der plötzlich hereinbrechenden Finsternis, flog er unbeirrt weiter, fand sicher seinen Weg und landete endlich in einer riesigen hellen Grotte.
    Direkt vor Lacuna stand ein großer rostiger Blechhaufen auf dem Höhlenboden, an dessen Vorderseite Knöpfe und Drähte wirr herausragten. In der Mitte trohnte eine trübe Glasscheibe. Ein Teil des Aufbaus bestand aus einem alten Zinnkrug, den Lacuna als jenen wiedererkannte, den die Dämonin Metria einst aus Humfreys Schloß entwendet hatte. Es war doch erstaunlich, wie sich nun, nachdem sie Humfreys Lebensgeschichte kannte, eins zum anderen fügte. Dieses Ding hier war Com-Puter, die gefürchtete Nemesis Xanths.
    Sei gegrüßt, erschien eine leuchtende Schriftzeile auf dem Schirm.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß du

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